Bald wird sich auch der BR ein zweites Ermittler-Team gönnen. Die Inflation bedeutet aber nichts allzu Gutes für die bereits bestehenden Teams.
Der Trend beim
«Tatort» geht weiterhin zu zusätzlichen Ermittler-Teams. Wie zahlreiche ARD-Anstalten wird sich nun auch der Bayerische Rundfunk ein zweites Team gönnen und eine neue «Tatort»-Reihe in Franken ansiedeln. BR-Intendant Ulrich Wilhelm gab als Vorgabe, dass der neue «Tatort» „künstlerisch und anspruchsvoll“ sein solle.
Bis dieser dann über die Mattscheiben flimmert, wird aber noch einige Zeit vergehen. Mit der Entwicklung werde man sich Zeit lassen, verspricht der BR. Als grober Zeitrahmen wurde mitgeteilt, dass diese durchaus zwei Jahre dauern könne. Möglicherweise wird in Franken also erstmals erst 2015 auf Mörderjagd gegangen.
Die Zuschauer dürfen sich in Zukunft also auf weitere, neue «Tatort»-Kommissare freuen: Im kommenden Jahr feiert Til Schweiger in Hamburg seinen Einstand, der MDR wird bald in Thüringen ermitteln lassen, Devid Striesow wird im Saarland debütieren. Kürzlich hat der WDR in Dortmund (Foto) ein neues Team auf Sendung geschickt. Der WDR gönnt sich somit schon drei Ermittler-Reihen sendet. Beim NDR wird es bald vier «Tatort»e geben, zwei in Hamburg, einen in Kiel und einen in Hannover.
Das hat zur Folge, dass von einzelnen Teams nicht mehr bis zu vier Episoden pro Jahr gesendet werden, sondern teilweise nur noch eine. Die Gesamt-Zahl an «Tatort»-Ausgaben wird nämlich nicht so inflationär behandelt wie die der aus Boden sprießenden Teams. Autoren und teilweise auch Schauspieler bemängeln deshalb, dass die episodenübergreifende Figurenentwicklung in den Reihen teilweise zum erliegen käme.