Quotencheck: «MEK 8»

Am späten Samstagabend wollte kaum jemand das halbstündige Format in Doppelfolgen sehen. Nur tief in der Nacht sah es gut aus.

Mit Scripted-Reality feiert das deutsche Fernsehen seit Jahren große Erfolge im Nachmittags- und Vorabendprogramm. Dies weiß kaum ein Sender so gut wie RTL II, das inzwischen gleich mehrere Stunden täglich dieses von Kritikern geächtete Genre bedient. Dass man diese überaus günstige Produktionsform auch ins Abendprogramm hievt, überraschte daher nur bedingt. Überraschender waren hier schon die Einschaltquoten, denn am Samstagabend strafte das Publikum sämtliche Formate mit seiner Missachtung. So erging es auch «MEK 8» richtig mies, das gegen 23 Uhr in einer Doppeldosis meilenweit unterhalb des Senderschnitts lag und nach zehn Folgen ins Nachtprogramm verschoben wurde - und das, obwohl es keine klassische Scripted Reality war, sondern eher eine möglichst günstig produzierte Form von Fiction.

Bereits zum Auftakt war kaum ein Interesse vorhanden, denn die allererste Folge kam am 25. August auf gerade einmal 0,48 Millionen Zuschauer, womit 2,3 Prozent zu Buche standen. Dies sollte allerdings noch der mit Abstand größte Erfolg der Sendung bleiben. Beim werberelevanten Publikum sahen 0,31 Millionen zu, hier verbuchte man einen Marktanteil von 3,6 Prozent. Die zweite Folge des Abends fiel auf eine Reichweite von 0,40 Millionen zurück, doch aufgrund der weniger lukrativen Sendezeit blieb man immerhin bei 2,3 Prozent. Bei den Jüngeren steigerte man sich sogar minimal auf noch immer viel zu geringe 3,8 Prozent bei 0,29 Millionen.

Eine Woche später musste das Format bereits deutliche Verluste hinnehmen, bei 0,38 Millionen Interessenten kam man insgesamt nicht über desaströse 1,9 Prozent hinaus. Wie in der Vorwoche wurde dieses Niveau auch eine halbe Stunde später gehalten, die Zuschauerzahl fiel erneut leicht auf 0,34 Millionen. Beim jüngeren Publikum kamen zunächst 3,1 Prozent bei 0,25 Millionen zustande, bevor man mit der zweiten Ausgabe auf 0,19 Millionen und 0,19 Millionen zurückfiel. Auf dem Niveau bewegte man sich auch in der zweiten Septemberwoche mit 2,7 und 2,5 Prozent bei maximal 0,24 Millionen. Insgesamt schrumpften allerdings die Werte, mehr als 1,8 Prozent bei maximal 0,36 Millionen Zuschauern waren hier bereits nicht zu holen.

Der Abwärtstrend konnte auch Mitte September nicht gestoppt werden, als mit der ersten Folge nur noch absolut inakzeptable 1,4 Prozent bei 0,29 Millionen zu Buche standen. Bei den 14- bis 49-Jährigen ging es sogar unter die Zwei-Prozent-Marke, nur noch 1,8 Prozent bei 0,16 Millionen waren hier möglich. Die zweite Ausstrahlung des Abends steigerte sich jedoch immerhin auf 0,30 Millionen Zuschauer und 1,8 Prozent aller bzw. 2,2 Prozent der umworbenen Konsumenten. Aus vergleichsweise starken 0,38 Millionen Interessenten steigerte sich die Sendung in ihrer letzten Sendewoche, wobei aufgrund der hohen Gesamtfrequentierung trotzdem nur 1,7 und 2,2 Prozent zu holen waren. Die letzte Episode am Samstag stellte mit 0,27 Millionen noch einmal einen neuen Negativrekord auf, mit 1,5 und 1,8 Prozent waren die Werte erneut erschreckend schwach.

Im Durchschnitt sahen sich die ersten zehn Folgen an fünf Samstagabenden nur 0,35 Millionen Menschen an, sodass «MEK 8» nicht über einen katastrophalen Marktanteil von 1,8 Prozent hinaus kam. Zum Vergleich: RTL II kam alleine im September im Sendermittel auf 4,1 Prozent und somit mehr als das doppelte dieses Wertes. Bei den 14- bis 49-Jährigen sahen im Schnitt 0,21 Millionen zu, hier generierte das Format 2,6 Prozent aller Fernsehenden. Auch hier kam nicht einmal die Hälfte des Senderschnitts zustande, denn dieser betrug zuletzt wesentlich stärkere 6,5 Prozent.

Als lohnenswert stellte sich die anschließende Verschiebung ins montägliche Nachtprogramm heraus, denn hier trumpfe man anschließend richtig auf. In der ersten Oktoberwoche sahen ab 1:40 Uhr 0,20 und 0,21 Millionen Menschen zu, womit Marktanteile von 6,0 und 6,8 Prozent beim Gesamtpublikum erreicht wurden. In der Zielgruppe reichten zu dieser unchristlichen Sendezeit bereits die zuvor auch am Samstag erzielten 0,15 bzw. 0,16 Millionen zu richtig starken 8,0 und 9,2 Prozent. Noch besser sah es sieben Tage später zur gleichen Zeit aus, wo beide Folgen auf zweistellige Werte kamen. Bei bis zu 0,33 Millionen Zuschauern wurden maximal 10,8 Prozent aller und 14,9 Prozent der jüngeren Menschen erreicht. Ganz so stark waren die Zahlen Mitte Oktober dann nicht mehr, doch mit 10,7 und 9,8 Prozent der Werberelevanten konnte man auch hier zufrieden sein.

Die sechs im Nachtprogramm versendeten Folgen konnten somit den Gesamtdurchschnitt der Sendung noch etwas gerade biegen, insgesamt kamen die 16 seit Ende August gezeigten Episoden auf 4,4 Prozent bei einer Sehbeteiligung von 0,32 Millionen. Damit landete man ziemlich exakt auf Höhe des Senderschnitts. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren 0,21 Millionen mit dabei, hier wurde ein nach wie vor Marktanteil von 5,8 Prozent verbucht.
24.10.2012 14:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/59954