ProSiebenSat.1 steigert erneut Umsatz

Das Unternehmen aus Unterföhring legte im dritten Quartal 2012 erneut zu, jedoch musste man beim deutschen TV-Geschäft eine Delle hinnehmen.

Die in Unterföhring ansässige ProSiebenSat.1-Gruppe gab am Donnerstag die Zahlen für das dritte Geschäftsquartal 2012 bekannt. Unter anderem wurde der Umsatz von 594,5 Millionen Euro um 7,1 Prozent auf 636,9 Millionen Euro gesteigert. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen betrug 167,3 Millionen Euro – das ist eine Verbesserung um 2,3 Prozent. Auch das bereinigte Netto-Ergebnis wuchs: Es wurde um 184,3 Prozent auf 65,1 Millionen Euro verbessert.

„Wir haben in den letzten Jahren konsequent in neue Wachstumsmärkte investiert“, so Konzernchef Thomas Ebeling (Bild), „das zahlt sich heute aus. Unsere Digital- & Adjacent-Aktivitäten sind mit einem Umsatzplus von fast 50 Prozent auch im dritten Quartal 2012 stärkster Wachstumstreiber. Wir entwickeln ProSiebenSat.1 von einem klassischen TV-Anbieter zu einem digitalen Entertainment Powerhouse – und stellen damit die Weichen für eine langfristig erfolgreiche Entwicklung der Gruppe.“

Im deutschsprachigen Bereich sank der Umsatz von 404,4 auf 391,4 Millionen Euro. Offiziell wird der Umsatzrückgang mit dem überaus positiven Vorjahresquartal beziffert, denn im dritten Quartal in diesem Jahr haben die Sender unter den Olympischen Sommerspielen von London gelitten. Im Geschäftsbericht wird noch einmal bekräftigt, dass man mit dem Start von sixx zufrieden ist und die Sendergruppe Zukunft in Sat.1 Gold und ProSieben Maxx sieht.

Um 8,8 Prozent wuchsen die Erlöse im dritten Quartal 2012 im internationalen TV-Bereich. 134,1 Millionen Euro setzte das Unternehmen außerhalb von Deutschland in der Fernsehsparte um, vor allem Norwegen und Dänemark gehören zu den Wachstumsmärkten. Mit dem Start von acht neuen TV-Sendern in den vergangenen sechs Jahren wurden schnell hohe Marktanteile gewonnen, dies zahlte sich letztendlich in Werbeeinnahmen aus.

Im Segment „Digital & Adjacent“ legte man von 57,4 auf 85,9 Millionen Euro zu. Zu diesem Geschäftsfeld gehören unter anderem maxdome, die Musiksparte sowie das Ventures-&-Commerce-Business. Mit Online-Games wie „DC Universe“ wurden ebenfalls wichtige strategische Partnerschaften geschlossen, die für diesen Geschäftsbereich sehr wichtig sind.

Der vierte Unternehmensteil „Content Production & Global Sales“ legte um 9,5 auf 25,5 Millionen Euro zu. Die Firma Red Arrow konnte durch Zukäufe seine Bedeutung auf dem internationalen TV-Markt ausbauen. Mit 18 Beteiligungen in neun Ländern produziert man inzwischen Sendungen für die amerikanischen Networks wie NBC und ABC sowie den britischen Sendern BBC und ITV1. Das Ergebnis vor Steuern sank durch die Einmaleffekte – also Zukäufe – von 1,3 auf -1,4 Millionen Euro.

Die Gesamtkosten der ProSiebenSat.1 Media AG sind erwartungsgemäß durch neue Investitionen gestiegen. Wurden im vergangenen dritten Quartal noch 432,7 Millionen Euro ausgegeben, musste man inzwischen 472,3 Millionen Euro investieren. Besonders wichtig ist für die ProSiebenSat.1-Gruppe, dass die Schulden auf 2,066 Milliarden Euro reduziert wurden. Bereits in den vergangenen Wochen gab es Interessenten an den weiteren Sendern der Aktiengesellschaft. Das Unternehmen erklärte, dass sich die Zahlen im vierten Quartal noch einmal deutlich verbessern werden und damit die Teilung weiterer Schulden möglich sei.
08.11.2012 11:49 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/60247