Quotencheck: «Being Human»

Nach einem starken Start gingen die Quoten der Vampir-Serie immer mehr zurück.

Vampire scheinen (nach wie vor) im Trend zu liegen. In den Kinos ist die «Twilight»-Saga der Hit schlechthin, im Fernsehen haben US-Serien wie «Vampire Diaries» Erfolg. Letzteres Format wird übrigens von sixx ausgestrahlt. Insofern überrascht es nicht, dass der Frauensender weiter in diesem Gewässer fischen will – zuletzt tat man dies mit «Being Human». Ursprünglich fürs ProSieben-Sommerprogramm angekündigt, feierte die Vampir-Serie nun eben am 16. August Deutschlandpremiere bei sixx.

Und das zum Auftakt mit bombastischen Quoten. Insgesamt 280.000 Zuschauer interessierten sich am Donnerstagabend nach 21 Uhr für die erste Folge, das hatte schon beim Gesamtpublikum einen Marktanteil von ein Prozent zur Folge. Noch besser sah es aber in der werberelevanten Zielgruppe aus, wo man auf 210.000 Zuschauer sowie zwei Prozent Marktanteil kam. Zum Vergleich: Der Senderschnitt von sixx belief sich im vergangenen Fernsehjahr auf 0,8 Prozent, bei allen wurden 0,5 Prozent ermittelt. Natürlich konnte «Being Human» zum Start auf ein solides Umfeld bauen, doch anscheinend zog die Serie die Zuschauer aus eigener Kraft an. Denn das ebenfalls quotenstarke «Vampire Diaries» lockte ab 20.15 Uhr „nur“ 1,4 Prozent der Umworbenen vor die Bildschirme.

In Woche zwei musste die Serie erwartungsgemäß abgeben, alles in allem waren die Verluste aber zu verschmerzen. 220.000 Zuschauer hielten sixx die Treue, 180.000 davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Der Marktanteil bei allen ging auf 0,8 Prozent zurück, in der Zielgruppe landete man bei 1,7 Prozent. Diesen Wert sollte übrigens auch die nächste Folge einfahren, ehe die übernächste vom 6. September deutlicher Federn lassen musste. Die Zuschauerzahl krachte auf 150.000 Zuschauer, der Marktanteil in der Zielgruppe betrug 1,1 Prozent. Wieder erreichte man denselben Wert auch eine Woche später. Mit den letzten beiden Folgen im September erzielte man 1,2 und 1,3 Prozent, ehe es zum 4. Oktober mit ein Prozent Zielgruppenmarktanteil ein vorläufiges neues Tief zu verzeichnen gab.

Ab hier wurden die Probleme ernster. Keine weitere Folge sollte auf über ein Prozent kommen, drei Mal in Folge wurden 0,9 Prozent Marktanteil generiert. Die absolute Zuschauerzahl schwankte dabei zwischen 140.000 und 160.000 Zuschauern – das war also kein Vergleich zu dem, was die Serie anfangs noch reißen konnte. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum stagnierte für diese drei Wochen ebenfalls – und zwar bei 0,5 Prozent.

Richtig schlecht sah es im November aus. Am 1. November kam man (vielleicht feiertagsbedingt) nicht über 100.000 Zuschauer und 0,3 Prozent Marktanteil hinaus. Aus der werberelevanten Zielgruppe schauten lediglich 80.000 Menschen zu, das entsprach 0,6 Prozent Marktanteil. Ausgerechnet zum Staffelfinale gab es neue Minusrekorde. Nur 80.000 Menschen interessierten sich für die vorerst letzte Folge, daraus resultierten schwache 0,2 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 50.000 Zuschauer sowie 0,4 Prozent Marktanteil gemessen.

Warum die Serie so viele Zuschauer verlor, wird wohl ein Geheimnis bleiben: Traf sie eventuell doch nicht den Nerv des Publikums? Im Schnitt wurden die 13 Folgen von 170.000 Menschen gesehen. Das entsprach einem Marktanteil von ordentlichen 0,6 Prozent. Fast alle davon kamen aus der Zielgruppe. 130.000 14- bis 49-Jährige bescherten dem Sender 1,1 Prozent Marktanteil. Damit sieht die Bilanz der ersten Staffel zwar immer noch sehr schön aus. Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch, dass man gegen Ende viel zu viele Zuschauer verloren hat. Es ist also nicht auszuschließen, dass die Quotenkurve mit Staffel zwei noch weiter fallen wird.
20.11.2012 14:00 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/60447