Eigentlich wollte man das neue Nachrichtenstudio der ARD an Weihnachten in Betrieb nehmen. Jetzt ist von April 2013 die Rede – und von höheren Kosten.
Wann kommt das neue Nachrichtenstudio der ARD? Eigentlich – so war mal geplant – wollte Das Erste das neue Studio am 26. Dezember 2012 in Betrieb nehmen. An diesem Tag wird die Sendung 60 Jahre alt. Der Tag eignet sich wohl auch deshalb recht gut, weil an Weihnachten in der Regel nicht allzu viel in der Welt passiert und auch die folgenden Tage ruhiger und somit vorbereitbarer sind. Wie die „Bild“ nun berichtet, werden die TV-Zuschauer das neue Studio aber wohl nicht mehr in diesem Jahr zu sehen bekommen. Das Erste spricht mittlerweile davon, dass Ende Dezember der Testbetrieb aufgenommen werden solle. Angeblich krankt die neue Technik noch, weshalb Spezialisten verschiedener ARD-Anstalten inzwischen auf Fehlersuche gehen.
„Die gelieferte Software funktioniert in der Anwendung genauso wenig wie das Zusammenspiel zwischen Studiotechnik und Grafik. Damit war nicht zu rechnen“, zitiert „Bild“ einen namentlich nicht genannten ARD-Mann. Bestandteil des neuen «Tagesschau»-Studios soll laut der Zeitung unter anderem eine 20 Meter lange HD-Monitorwand sein.
Das macht das Studio auch relativ teuer: Über 20 Millionen Euro wurden vorab für das Studio veranschlagt. Laut ARD liegt man bis dato auch noch voll im Budgetplan. Die „Bild“ spekuliert aber, dass die Kosten noch deutlich steigen könnten. Zum Vergleich: Das neue «heute»-Studio kostete etwa 30 Millionen.
Update 11.50 Uhr. NDR-Sprecher Martin Gartzke bestätigt in einer Stellungnahme den Bericht, dass das «Tagesschau»-Studio nicht mehr in 2012 fertig werde, dementierte aber, dass es bisher schon einen offiziellen Termin gegeben habe, wann erstmals aus diesem gesendet werde. "Im Budget ist für die Erneuerung des Tagesschau-Studios die Summe von 23,8 Millionen Euro vorgesehen. Dieser Kostenrahmen wird aus heutiger Sicht eingehalten", versichert der NDR-Mann. Einen Zeitpunkt, wann die Zuschauer die Nachrichten aus dem neuen Studio sehen können, nannte er nicht. "Es gibt keinerlei Zeitdruck, Genauigkeit geht vor Schnelligkeit. Im jetzt begonnenen Probebetrieb läuft noch nicht alles rund. Es zeichnet sich ab, dass das Studio deshalb nicht ganz so schnell auf Sendung gehen wird, wie die Beteiligten sich das wünschten. Die geplante Nutzungsdauer liegt bei mindestens zehn Jahren, in denen das Studio 24 Stunden am Tag an sieben Tagen pro Woche in Betrieb sein wird."