Deutschlands erfolgreichste Fernsehserie geht nun zum dritten Mal auf eine abenteuerliche Weihnachtsreise.
Inhalt:
Bürgermeister Wöller ist in bester Laune. Der Grund dafür ist aber nicht wie bei den meisten anderen das bevorstehende Weihnachtsfest, sondern ein von ihm schwer erwirtschafteter Geldsegen. Der Verkauf seines Gebrauchtwagenparks verschafft Wöller einen satten Gewinn. Was er aber nicht weiß, ist, dass er einem Betrüger auf den Leim gegangen ist. Und als wäre all das nicht schon genug, hat Wöller auch in die Gemeindekasse gegriffen um die Transportkosten und diverse „Gebühren“ vorzustrecken. Schwester Hanna indes steht Kirsten Mabenga zur Seite, deren Mann aus dem Krankenhaus entlassen wurde und mit seiner Tochter in die Heimat Nigeria zurückgekehrt ist, nachdem er in Deutschland keinen weiteren Job mehr fand.
Als Wöller dies mitbekommt, wittert er seine Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Er schlägt Schwester Hanna vor, gemeinsam nach Nigeria zu reisen, um Herrn Mabenga dazu zu bewegen nach Deutschland zurückzukommen. Gleichzeitig will er aber versuchen von seinem Geld zu retten, was noch zu retten ist.
Beide besuchen als ersten Anlaufpunkt in Nigeria, die Mission von Schwester Jutta, die jedoch von eigenen Sorgen geplagt wird. Der korrupte Bürgermeister Motavatu hat sich die Spendengelder für den Bau einer Schule unter den Nagel gerissen, um von seinem Dorf aus eine Straße nach Lagos zu bauen.
Diese Methoden führen Wöller auf den Plan. Als Spezialist sozusagen jagt er Motavatu mit seinen ganz eigenen Methoden das Geld ab und nun liegt es an dem Schwestern-Duo Jutta und Hanna, Wöller wieder auf den rechten Weg zu führen. Ob das gelingt?
Darsteller:
Janina Hartwig («Aus heiterem Himmel», «Der Bergdoktor») ist Hanna Jakobi
Fritz Wepper («Der Letzte Kampf», «Vera Brühne») ist Wolfgang Wöller
Jutta Speidel («Die Sturmflut», «Mein Traum von Afrika») ist Schwester Lotte
Gaby Dohm («Schwarzwaldklinik», «Die Rosenkönigin») ist Louise von Beilheim
Karin Gregorek («Die Mörderin», «Hunger auf Leben») ist Felicitas Meier
Kritik:
«Um Himmels Willen: Mission unmöglich» ist genau das, was man erwartet und viele Fans des Formats sich zu Weihnachten wohl wünschen. Die Serie läuft nun seit zehn Jahren im deutschen Fernsehen und die Zahlen sprechen für sich. Mit über sieben Millionen Zuschauern ist es die erfolgreichste deutsche Fernsehserie. Nicht zu leugnen ist, dass «Um Himmels Willen» qualitativ hochwertig ist und einen eigenen Charmeversprüht. Vielleicht sind diese Zutaten, wie auch die guten Figuren bzw. das „Don Camillo“ Thema genau das, was die Serie so erfolgreich macht.
Zum dritten Mal nun verschlägt es die Lieblingsfeinde Don Camillo und Peppone, respektive, Schwester Jutta und Bürgermeister Wöller, an Weihnachten in ein fernes Land. Diesmal Nigeria. Die Auswahl des Ortes ist dabei gar nicht mal so zufällig. So kommen die Zuschauer in den Genuss des Wiedersehens mit Schwester Lotte, die sie schon in den ersten fünf Staffeln ins Herz geschlossen hatten. Was hier mehr verwundert ist, dass sich ein bayerischer Lokalpolitiker wie selbstverständlich anscheinend in jedem x-beliebigem Land mit der deutschen Sprache durchschlagen kann. Obwohl „durchschlagen“ da noch übertrieben ist. In Nigeria scheint jeder deutsch zu sprechen, vom Taxifahrer bis zum Amtskollegen des bayerischen Lokalpolitikers. Unglaubwürdig? – Ja! Allerdings sollte gesagt sein, dass Sprachbarrieren den Film nur unnötig verkompliziert hätten und so etwas möchte die Zuschauer wohl wirklich nicht in einem Weihnachtsfilm, der eigentlich von seiner Kurzweil lebt und die Herzen erwärmen soll.
Dies schafft «Um Himmels Willen: Mission unmöglich» nämlich ausgezeichnet. Obwohl im fernen Nigeria aufgrund des geographischen und zwischenmenschlichen Klimas nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommen mag, ahnt man sofort, dass sicher alles gut ausgehen wird und am Ende alle glücklich „Stille Nacht“ singen.
Spannend und unterhaltsam ist der Weg dorthin. Wie bekommt Schwester Hanna einen Mann zurück nach Deutschland, der von seiner Frau aufgrund seiner Hautfarbe nicht die gewünschte Unterstützung bekommt? Wie bekommt man 50.000€ von einem Betrugsfall in einem dritten-Welt-Land zurück? Im Special zur Serie werden aktuelle und ernste Themen wie Integration und Korruption angerissen, von denen beides auch in unserem Land keine Seltenheit ist. Jedoch gehen die Macher leider mit einer Leichtigkeit damit um, dass letzteres beinahe wie in lapidares Kavaliersdelikt erscheint. Jedoch kann auch hier das Argument zählen, dass es in einem Weihnachtsfilm eher unerwünscht ist, derart ernste Themen breit zu treten. Das Erfolgsrezept des Films ist: Deutscher Charme, Cleverness, Glück, Gottes Hilfe und natürlich der Umstand, dass die Globalisierung die deutsche Sprache wohl in jede Ecke der Welt getragen haben muss.
Die Rollen sind hochkarätig besetzt und die Darsteller liefern seit einem Jahrzehnt nun sehr gute Arbeit ab. Glaubwürdig vermitteln sie dem Zuschauer im Weihnachtsspecial das Gefühl, „zu Hause“ zu sein.
«Um Himmels Willen: Mission unmöglich» liefert somit eine nette kurzweilige, die ein wenig vorweihnachtliche Stimmung entfacht. Für die Millionen Fans der Serie bedeutet das ein unbedingtes Muss. Aber auch den jenigen, die nicht regelmäßig zuschauen, kann man den Film empfehlen, um das Herz vorzuwärmen.
Die ARD zeigt «Um Himmels Willen: Mission unmöglich» am Donnerstag, 20. Dezember um 20.15 Uhr.