Quotencheck: «Switch Reloaded»

Die neuen Folgen litten teilweise unter einem extrem schwachen Vorprogramm – nicht selten waren die Marktanteile zweistellig.

Ein Quotengarant war «Switch Reloaded» noch nie – dennoch bestellte ProSieben stets neue Staffeln. Am 27. August 2012 startete die sechste Staffel, auf die Zuschauer zwei Jahre warten mussten. Zum Auftakt war die Quotenwelt in Ordnung, doch nach und nach wandten sich immer mehr Zuschauer ab – das Format war teils heftigen Schwankungen ausgesetzt. Das lag nicht zuletzt auch an dem schwachen Umfeld, in dem die Sendung antreten musste.

Um 22.15 Uhr saßen insgesamt 1,56 Millionen Zuschauer vor den TV-Geräten, das entsprach einem Marktanteil von 7,1 Prozent. Gegenüber der letzten Erstausstrahlung vom Dezember 2010 verlor man somit knapp 300.000 Zuschauer. Von den jüngeren Leuten schalteten 1,13 Millionen ein, der Marktanteil lag bei soliden 11,9 Prozent. Dieser Wert war sehr gut, bezieht man das Vorprogramm mit in die Analyse ein. Schließlich kam «EUReKA» unmittelbar vor «Switch Reloaded» nicht über einen Zielgruppenmarktanteil von 9,8 Prozent hinaus – auch in den nachfolgenden Wochen blieb die Science-Fiction-Serie im roten Bereich hängen. Zunächst hat das den Parodisten aber nicht geschadet.

Zwar waren die Quoten in Woche zwei rückläufig, unterm Strich war man aber erneut erfolgreicher als das Vorprogramm. Die absolute Zuschauerzahl belief sich auf 1,2 Millionen, der Marktanteil in der Zielgruppe verringerte sich auf 10,5 Prozent und damit auf einen Wert unter dem Senderschnitt. Der lag im vergangenen Fernsehjahr bei 11,8 Prozent. In Woche drei gingen die Quoten erneut zurück, der Zielgruppenmarktanteil bezifferte sich nun auf nur noch acht Prozent. 10,1 Prozent waren es eine Woche darauf, ehe am 24. September lediglich 8,6 Prozent Marktanteil auf dem Papier standen.

In dieser Zeit wurde auch die vorzeitige Absetzung von «EUReKA» bekannt. Die Quoten waren einfach zu schwach – und rissen ja bekanntlich auch die nachfolgenden Programme runter. Damit sollte nun Schluss sein. Mit den «Simpsons» im Rücken kam «Switch Reloaded» auf bessere Werte. Für das «Wetten, dass..?»-Spezial interessierten sich am 1. Oktober 1,29 Millionen Menschen, das war immerhin ein Plus von 250.000 Zuschauern. Aus der werberelevanten Zielgruppe schauten 1,01 Millionen zu, der Marktanteil betrug 11,6 Prozent.

Dumm nur, dass dieser Trend nicht anhalten wollte. Denn anstatt der «Simpsons» setzte ProSieben in den kommenden Wochen auf Filme unter dem Label «ProSiebens 1001 Nacht». Die schnitten jedoch noch schlechter ab als «EUReKA» – und zogen letztlich auch Formate wie «Switch Reloaded» in Mitleidenschaft. So kam das Format am 8. Oktober nicht über magere acht Prozent Marktanteil hinaus, am 15. Oktober waren nur 9,8 Prozent drin. Dann lief es für vier Wochen richtig gut – denn viermal in Folge sollte der Marktanteil zweistellig sein. Bis zu 11,4 Prozent wurden gemessen. Am 19. November wendete sich das Blatt. Fortan lag man drei Mal hintereinander unter der Zehn-Prozent-Marke. Diese konnte nur noch mal am 10. Dezember geknackt werden.

Das History-Special erreichte am 17. Dezember enttäuschende 9,7 Prozent in der Zielgruppe, es wurden 1,35 Millionen Zuschauer zwischen 21.45 und 22.45 Uhr erreicht. Das Staffelfinale, das aus einem Best-Of bestand, kam auf 10,9 Prozent in der Zielgruppe.

Nur zehn von 18 Ausgaben kamen auf zweistellige Marktanteile. Bei Staffel fünf kamen noch 13 von 17 Episoden auf Werte über zehn Prozent. Im Schnitt kamen die 18 neuen Ausgaben auf 1,22 Millionen Zuschauer, 0,97 Millionen davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die dazugehörigen Marktanteile beliefen sich auf 5,3 bzw. 10,1 Prozent. Gegenüber der fünften (2010) und vierten Staffel (2009/10) hat sich der Marktanteil in der Zielgruppe um gut zwei Prozentpunkte verschlechtert.
18.12.2012 14:00 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/61029