Quotencheck: «Transporter - Die Serie»

Nach einem soliden Start stürzte man rasch ins Quotenloch und konnte sich davon auch nicht mehr erholen.

Der Donnerstagabend war in den vergangenen Jahren für RTL selten mit Quotenerfolgen gesegnet. Zwar läuft «Alarm für Cobra 11» zumindest in Erstausstrahlungen noch immer zufriedenstellend, doch darüber hinaus schafften es zumeist weder deutsche noch internationale Serien über den Senderschnitt. Mit kleinen Erfolgen wie «Lasko» oder immerhin langfristig einigermaßen solide laufenden Formaten wie «CSI - Den Tätern auf der Spur» oder «Bones» konnte der Sender diese Schwäche lange Zeit einigermaßen kaschieren, doch in diesem Jahr folgten einige deftige Flops. Einer davon war die Produktion «Transporter - Die Serie», welche vom großen Namen der Luc-Besson-Filme nur zu Beginn profitierte.

Denn der Serienstart am 11. Oktober konnte sich mit durchschnittlich 4,01 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 12,9 Prozent durchaus sehen lassen. Von einem wirklich großen Erfolg konnte zwar schon hier nicht die Rede sein, doch immerhin positionierte man sich leicht oberhalb des Senderschnitts. Auch in der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe lief es zufriedenstellend, immerhin 2,04 Millionen Menschen sahen hier ab 20:15 Uhr den Kölner Privatsender. Dies führte zu einem ordentlichen Marktanteil von 17,3 Prozent.

Doch offensichtlich gefiel vielen das Gesehene nicht, denn bereits in der zweiten Ausstrahlungswoche gingen die Zahlen drastisch nach unten. Nur noch 3,36 Millionen sahen die US-Produktion, mit 10,7 Prozent blieb man immerhin zum zweiten (und letzten) Mal im zweistelligen Bereich. In der jungen Zielgruppe gingen angesichts von nur noch 13,1 Prozent mehr als vier Prozentpunkte verloren, die Reichweite betrug nur noch 1,61 Millionen. Die letzte Oktoberfolge fiel abermals auf nur noch 3,18 Millionen zurück, wodurch sich auch die Marktanteile weiter in die falsche Richtung entwickelten: Insgesamt waren nur noch 9,7 Prozent zu holen, bei den Jüngeren wurden desaströse 10,7 Prozent verbucht.

Auch die beiden letzten um 20:15 Uhr gezeigten Episoden sorgten für keine Steigerung, im Gegenteil: Folge vier kam am 1. November auf nur noch 3,10 Millionen und 8,9 Prozent, sieben Tage später fiel man mit 2,75 Millionen sogar deutlich unter die Drei-Millionenmarke. Der Marktanteil fiel hier ebenfalls auf nur noch 8,5 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen gab es mit 1,60 Millionen und 12,0 Prozent zunächst eine leichte Tendenz in die richtige Richtung, bevor es jedoch postwendend auf einen neuen Tiefpunkt von nur noch 10,4 Prozent bei 1,31 Millionen hinab ging.

Da sich die Programmverantwortlichen des Privatsenders dieses Desaster nicht mehr länger auf dem 20:15 Uhr-Sendeplatz mit ansehen konnten, wurde die zweite Staffelhälfte eine Stunde nach hinten verschoben. Für ein stärkeres Lead-In sollten fortan «Alarm für Cobra 11»-Wiederholungen sorgen, doch auch dieser Plan misslang. Nach minimalen Zuschauerverlusten auf nur noch 2,72 Millionen kamen zunächst quasi unveränderte 8,7 Prozent bei allen Konsumenten ab drei Jahren zustande, während bei jenen zwischen 14 und 49 Jahren erstmals nur noch einstellige 9,8 Prozent bei 1,24 Millionen auf dem Papier standen.

Mit der letzten Novemberausgabe setzte es sogar noch einmal einen neuen Tiefpunkt, denn in Folge eines erneuten Zuschauerverlustes auf nur noch 2,55 Millionen fiel auch der Marktanteil auf 8,2 Prozent zurück. Bei den Jüngeren ging es auf 1,20 Millionen und 9,5 Prozent zurück. Erst im Dezember rehabilitierte sich die Serie minimal, wenngleich 2,63 und 2,66 Millionen Interessenten sowie 8,8 und 8,9 Prozent Marktanteil sicher kein Zeichen für einen echten Aufwärtstrend waren. Bei den Umworbenen wurden 1,25 und 1,23 sowie unverändert katastrophale 10,8 und 10,4 Prozent generiert.

Einen neuen Tiefstwert erreichte das Staffelfinale, das den Titel "Cherchez la femme" trug. Rund 2,49 Millionen Menschen ab drei Jahren waren dabei, der Marktanteil lag bei miesen 7,9 Prozent. Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Zuschauern wurden katastrophale 9,7 Prozent Marktanteil eingefahren.

Insgesamt kamen die zehn seit Oktober ausgestrahlten Folgen auf eine Reichweite von gerade einmal 2,95 Millionen, womit ein ohne Frage richtig schwacher Marktanteil von 9,3 Prozent einher ging. Damit positionierte sich «Transporter - Die Serie» deutlich unterhalb der RTL-Sendernorm von 12,6 Prozent. Besser sah es auch beim werberelevanten Publikum nicht aus, wo 1,40 Millionen Menschen zu einem Marktanteil von 11,4 Prozent führten. Auch hier ist der Kölner Sender trotz seiner leichten Schwächephase zuletzt deutlich bessere 15,7 Prozent gewöhnt.
21.12.2012 14:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/61091