Monika Piel mit ARD-Vorabend unzufrieden

Die scheidende ARD-Vorsitzende fasst klipp und klar zusammen: "Am Vorabend hat sich nichts positiv entwickelt."

WDR-Intendantin Monika Piel gibt zum Jahreswechsel ihren Posten als Vorsitz der ARD an ihren NDR-Kollegen Lutz Marmor ab. Damit, öffentlich Fehlentscheidungen der ARD, insbesondere im Vorabendprogramm des Ersten, anzukreiden, wartet sie jedoch nicht, bis sie ihr Amt verlassen hat. Nachdem sie bereits im ''Stern'' über programmpolitische Missstände sprach (mehr dazu), zieht sie nun auch in der ''Taz'' ein Fazit über ihre zwei Jahre als ARD-Vorsitzende.

Sie bezeichnet gegenüber der Taz die Reihe «Heiter bis tödlich» als „Krimi-light-Strategie“ und stellt nüchtern fest, dass sie „uns bislang nicht aus dem Quotentief geholt“ hat. Generell habe sich am Vorabend „in den zwei Jahren meines Vorsitzes nichts positiv entwickelt“, wobei sie das Scheitern von «Gottschalk Live» bedaure. Piel war es auch, die mit Gottschalk nach seiner «Supertalent»-Zusage Gespräche für neue Samstagabendsendungen aufnahm.

Ein positives Fazit zieht Piel dagegen hinsichtlich der Schärfung des ARD-Informationsprofils: „Wir haben viele «Brennpunkte» gesendet und vermehrt sozusagen informative Leuchttürme, also etwa Fernsehfilme, die anschließend in den Talks aufgegriffen wurden. Das ist beim Publikum gut angekommen.“ Darüber hinaus dementiert sie Gerüchte, die Intendanten seien mit «Anne Will» nicht glücklich und zögen eine Absetzung in Erwägung: „Die Intendantenrunde hat nie darüber diskutiert, Anne Wills Talk einzustellen. Wir haben mit Frau Will über andere Angebote gesprochen – aber zusätzlich zu ihrer Talksendung.“
27.12.2012 13:40 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/61186