Die zehn erfolgreichsten Kinofilme 2012

Das Jahr 2012 ist Geschichte. In den letzten Wochen wurden Medieninteressierte mit Jahresrückblicken nahezu überschüttet. Auch wir wollen uns da nicht raushalten, allerdings wollen wir zum Beginn des neuen Jahres nicht gleich wieder anfangen zu meckern. Stattdessen kommt hier ein abwechslungsreicher Blick auf die zehn erfolgreichsten Kinofilme 2012 – und eine äußerst hartnäckige Nummer eins.

Platz 10: «Türkisch für Anfänger»
Die von Bora Dagtekin inszenierte Komödie «Türkisch für Anfänger» bildete 2012 den erfolgreichsten Streifen aus deutschen Landen. Der Regisseur, der auch bereits hinter der gleichnamigen TV-Serie steht, entschied sich mit seinem Kino-Ausflug, die Geschichte um den Türken Cem und die Deutsche Lena ganz neu aufzurollen und den Beginn dieser kuriosen Freund-/Feindschaft auf eine Insel zu verlegen. Knapp 2,4 Millionen Zuschauer tingelten hierzulande in die Lichtspielhäuser, der Streifen räumte 2012 u.A. den deutschen Comedypreis als erfolgreichste Kinokomödie und einen Bambi ab, doch so ganz wollten sich Kritiker mit dem Streifen nicht anfreunden. Zu albern, zu bunt: Auch unser Kino-Kritiker fand kurz vor Start deutliche Worte. Dennoch ein Achtungserfolg für das deutsche Kino.

Platz 9: «American Pie – Das Klassentreffen»
Auf Platz neun gab es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Der gesamte Cast aus den ersten drei Filmen der Comedy-Reihe versammelte sich zu einem Klassentreffen – heraus kam mit «American Pie – Das Klassentreffen» eine liebevolle Komödie mit Oldschool-Charme, im wahrsten Sinne des Wortes. Da sich alle Figuren der Vorgänger auch 2012 noch einmal die Ehre gaben, behielt der Streifen seinen kecken 90er-Charme bei, ohne dabei angestaubt zu wirken. Die Macher gestanden ihren Figuren eine gewisse Reifung zu, verzichteten jedoch trotzdem nicht auf jede Menge (harmlosen) Krawall und auch für kleinere Herz-Schmerz-Momente ließen die Regisseure Jon Hurwitz und Hayden Schlossberg etwas Platz. Der Streifen begeisterte hierzulande über 2,5 Millionen Zuschauer und ein weiterer Teil ist nicht ausgeschlossen, sollten sich erneut alle Darsteller bereiterklären, mitzuwirken.

Platz 8: «The Dark Knight Rises»
Mit «Spiderman», den «Avengers» und «Batman» gab es dieses Jahr viel filmgewordene Comickost zu bestaunen. Am erfolgreichsten schlug sich deutschlandweit der dunkle Ritter. Das Finale «The Dark Knight Rises» lockte knapp 3,3 Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser und das, obwohl das düstere Finale der Saga um den Fledermausmann nicht bei allen Kritikern gut ankam. Wo genau die Schwachstellen des Streifens lagen, darauf konnten sich die kritischen Stimmen jedoch nicht wirklich einigen. Kurzum hatte einfach jeder etwas anderes gefunden, was ihm nicht passte. Doch wie auch immer es mit den Meinungen um dieses düstere Meisterwerk bestellt ist, eines ist sicher: Christopher Nolan schuf mit dem finalen Teil einen würdigen Abschluss für seinen von Christian Bale verkörperten Helden.

Platz 7: «Ted»
Als eine der Kino-Überraschungen 2012 darf sich ohne Zweifel die Seth-McFarlane-Komödie «Ted» sehen. Die Geschichte um einen derben Teddybär und sein Lodderleben an der Seite seines besten Freundes (Mark Wahlberg) begeisterte 2012 hierzulande exakt 3.359.723 Filmfans. Der animierte Bär mauserte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Popkultur-Phänomen, sein schon im Trailer verbreiteter „Donnersong“ wurde sogar geremixt und als Maxi-Single veröffentlicht. Auch Kritiker mochten den Streifen und schätzten den typischen McFarlane-Humor, seine Anspielungen auf aktuelle Popkultur-Phänomene (zu dem «Ted» ja nun selbst wurde) und die charmanten Cameo-Auftritte internationaler Berühmtheiten. Kein Wunder also, dass schnell ein zweiter Teil bestätigt wurde.

Platz 6: «Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht, Teil 2»
Keine baldige Fortsetzung hingegen erhält der sechste Platz dieser Rankingliste – denn mit «Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht, Teil 2» fand nichts Geringeres als die «Twilight»-Saga ihr fulminantes Ende. Nach einem doch relativ missglückten Auftakt im letzten Jahr bildete Teil zwei des Finales doch einen wahrlich würdigen Abschluss für die gern belächelte Vampir-Romanze. Bislang sahen gut 3,4 Millionen Zuschauer den gen Ende hin sehr drastischen Ausklang der Romanverfilmung, der dabei erstaunlich viele Kritiker überzeugte – zumindest für «Twilight»-Verhältnisse. Trotz des eindeutig als Finale angelegten Streifens kündigte Buchautorin Stephenie Meyer jedoch bereits an, möglicherweise weitere Romane zu schreiben und diese dürften dann – früher oder später – auch wieder den Weg ins Kino finden.

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Platz 5: «Madagascar 3»
Wer bislang die Animationsfilme in diesen Top 10 vermisst hat, darf sich nun freuen: Mit «Madagascar 3» schaffte es der erste von zwei Vertretern seiner Gattung auf einen respektablen vierten Platz. Mit knapp 3,9 Millionen Zuschauern kratzte die quietschbunte Dreamworks-Produktion bereits an der 4-Millionen-Besucher-Grenze. Wo genau der Erfolg für die Story über die New Yorker Zootiere herkommt, dürfte ausgerechnet in ihrem Heimatland für die größte Verwunderung sorgen. Zwar ist das Franchise in den USA nicht unpopulär, allerdings liegt es sowohl bei den Kritikern, als auch an den Kinokassen seit jeher weit hinter dem DreamWorks-Animation-Franchiseprimus Shreck. Mit den stattlichen Einnahmen auf dem internationalen Parkett gleicht die 2005 gestartete Filmreihe dies jedoch mühelos aus, zu den größten Märkten zählen zum Beispiel Frankreich, Italien, Russland, das Vereinigte Königreich und Deutschland. Kein Wunder, dass es die verirrten Zootiere in ihrem dritten Film nach Europa verschlug. Die hiesigen Kritiker gaben sich trotz des europäischen Flairs gespalten: „Charmant liebenswürdig wie immer!“ sagten die einen, andere bemängelten vor allem die Hektik, die den Streifen vor allem in der ersten Hälfte fast kaputt mache. Was unser Kino-Kritiker damals sagte, können Sie hier noch einmal nachlesen.

Platz 4: «Der Hobbit – Eine unerwartete Reise»
Für Fans der legendären «Herr der Ringe»-Fantasyreihe hatte das Warten Anfang Dezember endlich ein Ende. Mit «Der Hobbit» sorgte Regisseur Peter Jackson für Nachschub in Sachen „opulenter Fantasyepos“ – und erhielt erstaunlicherweise nicht unbedingt die erfreulichen Kritiken, die er für die drei Vorgänger-Filme bekam. Mit der Entscheidung, die Buchvorlage in drei Teilen zu verfilmen, machte sich das perfektionistische Regie-Genie nicht nur Freunde, und doch lobten Kritiker auch in Teil eins des «Hobbits» die Jackson-typischen Aufnahmen, die in einem bahnbrechend neuen, da wesentlich hochauflösenderen 3D daherkamen. Auch «Sherlock»-Star Martin Freeman erhielt ein überwiegend positives Feedback, während der ein wenig plattere Humor und die Längen in der Handlung auf weniger Gegenliebe stießen. Was unser Kritiker damals sagte, lesen Sie hier. In Deutschland erreichte der Streifen bis heute knapp 4,4 Millionen Zuschauer.

Platz 3: «Ice Age 4 – Voll verschoben»
Und schon haben wir das nächste Animations-Franchise, das in diesem Sommer für volle Kinosäle sorgte – allerdings noch eine Spur erfolgreicher als der Kandidat auf Platz 5. «Ice Age 4 – Voll verschoben» lockte hierzulande ganze 6,6 Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser. Und das obwohl sich Kritiker doch weitestgehend einig darüber waren, dass den Machern mit Teil vier der Reihe um das Faultier Sid, das Mammut Manni und den Säbelzahntiger Diego nicht der ganz große Coup gelang. Doch dank nach wie vor herausragender Sprecherleistungen, allen voran natürlich die von Otto Waalkes, der seine Stimme auch bald dem amerikanischen Original leihen soll, war ein Erfolg eigentlich vorprogrammiert. Auch unser Kino-Kritiker beäugte die Produktion der Blue Sky-Studios kritisch – wie er urteilte, lesen Sie hier.

Platz 2: «Skyfall»
Deutschland, einig Bond-Land! Im November startete hierzulande der nunmehr 23. Streifen der nach wie vor überaus erfolgreichen «James Bond»-Reihe und durfte einen Erfolg feiern, mit dem wohl auch die Macher selbst kaum gerechnet hatten. Bereits am Startwochenende tingelten über zweieinhalb Millionen Menschen in die Kinos, um «Skyfall», den von sämtlichen Kritikern als einen der „besten Bonds aller Zeiten“ gefeierten Bond-Film, zu genießen. Rekord! Sam Mendes schuf damit den erfolgreichsten Blockbuster 2012 und auch zwei Monate nach Start ist das deutsche Kinopublikum Daniel Craig noch nicht überdrüssig geworden. Gut 7,4 Millionen Zuschauer (Stand: 31.12.12) zählt der Streifen bis jetzt, dessen von Adele performter Titelsong sich mittlerweile Chancen auf einen Golden Globe ausrechnen darf.

Platz 1: «Ziemlich beste Freunde»
Irgendwann Anfang des Jahres gab es den Moment, da setzte sich eine kleine aber feine Komödie aus französischen Landen an der Spitze der Kino-Charts fest – und räumte diesen bis zum Jahreswechsel nicht. Mit «Ziemlich beste Freunde» gelang dem Regie-Duo Olivier Nakache & Eric Toledano eine große Überraschung. Kein Bond, kein Batman, keine Men in Black sollten dieses Jahr mehr Leute unterhalten, als der querschnittsgelähmte Phillipe und sein Freund Driss. Knapp neun Millionen Zuschauer zählt die mittlerweile erfolgreichste, französische Produktion und auch im Heimkino entpuppte sich der Streifen als Verkaufsschlager. Kein Film wurde 2012 öfter gekauft als «Ziemlich beste Freunde». Wer hätte das gedacht!?