Die frechen Monster kündigen ihre Rückkehr an. Doch funktionieren die Gremlins heutzutage überhaupt noch?
Der Remake- und Rebootwahn Hollywoods greift weiter um sich. Wie
Vulture in Erfahrung brachte, befinden sich Warner Bros. und Steven Spielbergs Produktionsschmiede Amblin Entertainment in Verhandlungen bezüglich eines Neustarts der 80er- und 90er-Filmreihe «Gremlins». Solche Gespräche fanden bereits mehrfach in den vergangenen Jahren statt, aber gemäß der Quellen Vultures befand man sich noch nie so nah an einer Einigung.
Während Steven Spielberg wie bei den beiden Originalfilmen als Produzent tätig sein wird, ist bislang unbekannt, ob sich auch Regisseur Joe Dante an dem Projekt beteiligt. Als zuletzt geplant wurde, einen dritten «Gremlins»-Film zu drehen, kamen die Studios mit der Idee auf Dante zu, doch er lehnte ab, weil die Studiobosse darauf bestanden, dass die Gremlins am Computer animiert werden. Womit bereits eines der Hauptprobleme eines «Gremlins»-Reboots angesprochen wäre ...
Gegen computeranimierte Wesen in Kinofilmen ist per se nichts einzuwenden. Ob Gollum, Davy Jones oder Ted, einigen komplett digitalen Wesen ist es gelungen, sich großartig in ihre jeweilige Realfilmumgebung einzufügen. Es ist also nicht undenkbar, dass auch die Gremlins in einem Reboot beeindruckend und echt aussehen – aber ihre Puppenhaftigkeit unterstützte in den Originalfilmen den anarchischen Humor der Filme auf eine Art, die über CGI kaum nachgeahmt werden kann. Die kleinen Monster waren greifbar und dennoch irreal und absurd, was eine Spiegelung des grotesken Tonfalls der Horrorkomödien darstellte. Es wäre schade, auf dieses Element zu verzichten, sollten die Gremlins ins Kino zurückkehren.
Generell stellt sich die Frage, ob die Gremlins als von Studioseite aus angetriebenes Reboot ihre dreiste Form der Horrorpersiflage beibehalten werden können oder ob sie zu austauschbaren Viechern werden, die vielleicht nur zwei, drei kleine Gags während ihrer Zerstörungswut von sich lassen. Dabei wäre ein neuer Gremlins-Film, der die Art der beiden ersten Teile weiterführt, vollauf willkommen. Schließlich haben die Gremlins nun auf mehr als zwei Jahrzehnte an Genreentwicklung zurückzugreifen, die sie persiflieren könnten. In der Hand des richtigen Regisseurs und Autors dürfte es funktionieren. Haben Sam Raimi oder Guillermo del Toro vielleicht Zeit?