Mit der Biografie von Marcel Reich-Ranicki waren zur besten Sendezeit beachtliche Marktanteile drin. Ganz schwach schnitt am späteren Abend allerdings eine Dokumentation ab.
Aktiv miterlebt hat inzwischen nur noch eine recht kleine Bevölkerungsgruppe das Dritte Reich, doch im Fernsehen sind die Gräueltaten der Nationalsozialisten nach wie vor der wohl beliebteste Stoff für Geschichtsdokumentationen. Zum Holocaust-Gedenktag setzte der Bayerische Rundfunk auf ein besonderes Programm am Abend, wobei man es zunächst mit der Biografie
«Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben» versuchte. Der Film mit Matthias Schweighöfer wurde durchschnittlich von 0,70 Millionen Menschen gesehen, was einem Marktanteil von 2,2 Prozent entsprach. Bei den jungen Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren führten 0,18 Millionen zu 1,5 Prozent.
Damit lief es keinesfalls schlecht für diesen Film, vor allem beim jungen Publikum lag er sogar sehr deutlich oberhalb der Norm. Der öffentlich-rechtliche Sender kam in den vergangenen Monaten durchschnittlich nämlich nur auf 1,8 Prozent des Gesamtpublikums und 0,6 Prozent der jungen Konsumenten. Diesen Werten war man also klar überlegen.
Eindeutig in die falsche Richtung entwickelten sich die Einschaltquoten am späteren Abend, als die deutsche Dokumentation
«Das zerrissene Leben - Zwischen Heimat und Emigration» erstmals auf Sendung ging. Eine Sehbeteiligung von 0,32 Millionen ging mit einem Marktanteil von 1,1 Prozent einher, bei den Jüngeren resultierten aus 0,04 Millionen enttäuschende 0,3 Prozent.