Quotencheck: «Galileo»

Nur für solide Werte war das Wissensmagazin in den vergangenen Monaten gut.

Seit 1998 schon läuft die Sendung «Galileo» regelmäßig auf ProSieben, die in den vergangenen Jahren stets um 19:05 Uhr ausgestrahlt wurde. Auch wenn viele Fans dem Format zuletzt stets einen inhaltlichen Abwärtstrend vorwarfen, holte man alles in allem doch immer sehr zufriedenstellende Einschaltquoten. Doch aktuell befindet man sich in einem klaren Abwärtstrend, viele Ausgaben des aktuellen Sendejahres mussten hart um die Zweistelligkeit kämpfen.

Dies galt noch nicht in der ersten Woche der neuen TV-Saison, wo aus 0,90 Millionen werberelevanten Zuschauern ein sehr ordentlicher Marktanteil von 11,5 Prozent für die Montagsausgabe heraussprang. Am Dienstag verbesserte man sich bei gleicher Reichweite gar auf 12,4 Prozent, bevor man sich auf 10,8 bis 11,7 Prozent stabilisierte. Beim Gesamtpublikum sahen von Montag bis Donnerstag stets 1,32 bis 1,34 Millionen Menschen zu, erst am Freitag und Samstag sanken die Zahlen auf 1,18 und 0,86 Millionen. Mit 5,8 Prozent aller und 11,4 Prozent der jungen Zuschauer lag man minimal oberhalb des Senderschnitts. Großartig schnitt ein China-Spezial am Sonntagabend ab, das auf 1,80 Millionen und 8,1 bzw. 15,3 Prozent gelangte.

Schon in der zweiten Woche aber musste man sich an gleich zwei Tagen mit einstelligen Marktanteilen beim Zielpublikum begnügen, die Folgen am Donnerstag und Freitag kamen nicht über 9,6 und 9,3 Prozent hinaus. Insgesamt stach nur die Montagsfolge mit 1,48 Millionen und 6,9 Prozent heraus, alle anderen lagen bei 5,0 bis 5,9 Prozent. Zwischen Montag und Samstag wurden somit nur noch 5,7 und 10,9 Prozent erzielt. Herausragend lief auch hier wieder die Sonntagsfolge mit unglaublichen 2,15 Millionen Zuschauern und 8,4 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden immerhin 15,1 Prozent bei 1,50 Millionen verbucht.

Doch auch die Sonntagsfolgen waren schon bald kein Selbstläufer mehr, wie die Programmverantwortlichen spätestens am 14. Oktober erfahren mussten. Bei nur 1,61 Millionen Interessenten kam an diesem sehr zuschauerstarken Wochentag nur noch ein Marktanteil von 5,2 Prozent zustande, in der Zielgruppe führten 1,03 Millionen zu durchaus kritischen 8,6 Prozent. Die übrigen Folgen dieser Woche liefen mit 5,5 bis 6,2 Prozent aller und 11,0 bis 11,6 Prozent der jungen Fernsehenden jedoch erfreulich solide. Maximal sahen 1,66 Millionen die Sendung.

Ungewohnt stark sah es eine Woche später aus, als gleich fünf von sieben Ausgaben mehr als sechs Prozent Marktanteil erreichten. Im Wochenmittel sahen hier 1,56 Millionen zu, dies entsprach 6,1 Prozent insgesamt und 11,6 Prozent der Zielgruppe. Auch sonst konnte man sich hier wieder stabilisieren, denn obgleich fast nie mehr wirklich große Erfolge drin waren, hielt sich das Magazin immerhin fast immer mindestens auf Höhe des Senderschnitts. Ganz besonders stark lief es in der letzten Woche des Kalenderjahres beim jüngeren Publikum, mit 11,4 bis 14,4 Prozent positionierte sich hier jede der vier Episoden eindeutig oberhalb der Sendernorm. Mit 12,6 Prozent im Mittel war man gewiss sehr zufrieden, zumal auch insgesamt ordentliche 6,2 Prozent bei 1,67 Millionen zu Buche standen.

Der Start ins neue Jahr verlief hingegen katastrophal, denn am 1. Januar kam man nicht über 4,3 Prozent aller Fernsehenden hinaus, die Reichweite belief sich auf 1,35 Millionen. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden ebenfalls schlechte 7,6 Prozent generiert, die Sehbeteiligung bezifferte sich auf 1,35 Millionen. Da jedoch die restlichen Ausgaben der Woche wesentlich stabiler liefen, rettete man sich im Wochenvergleich noch auf akzeptable 5,4 und 10,7 Prozent bei 1,56 Millionen Interessenten.

Hiermit hätten sich die positiven Meldungen für das neue Jahr aber auch schon erledigt, denn ab der zweiten Januarwoche fiel man klar zurück. Insgesamt schaffte es zunächst nur die Sonntagsausgabe mit 6,5 Prozent bei 2,06 Millionen noch über den Senderschnitt, während man ansonsten sogar die fünf Prozent längst nicht sicher hatte. Besonders bitter war jedoch, dass man beim Zielpublikum nur an drei Tagen auf zweistellige Werte gelangte. Gleich vier Mal blieben Aiman Abdallah und Co. bei 9,1 bis 9,6 Prozent hängen. Auch in den drei Folgewochen waren nie mehr als 10,5 Prozent der Umworbenen zu holen, insgesamt waren im Wochenschnitt bestenfalls 1,47 Millionen und 5,2 Prozent drin.

Durchschnittlich kamen die gut 150 seit September gezeigten Episoden auf eine Zuschauerzahl von 1,56 Millionen, womit ein Marktanteil von 5,8 Prozent einherging. Hiermit liegt man noch immer minimal oberhalb der ProSieben-Durchschnittswerte, die sich im aktuellen Fernsehjahr auf gerade einmal 5,7 Prozent beziffern. Im Vorjahr waren jedoch noch 6,3 Prozent zu holen, 2010/11 waren es gar 6,8 Prozent und 2009/10 noch bessere 7,0 Prozent. Ein kontinuierlicher Abwärtstrend ist also nicht zu leugnen, auch wenn dieser nicht wirklich dramatisch ist.

Beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren fällt das Fazit ähnlich aus, hier führten 1,04 Millionen seit September zu immerhin 11,2 Prozent der erreichbaren Konsumenten. Zuletzt lag man bei 12,1 Prozent dieser sehr wichtigen Zuschauergruppe, davor wiederum waren 13,3 und 13,8 Prozent zu holen. Auch wenn man nach wie vor noch leicht oberhalb der Sendernorm von 11,1 Prozent liegt, müssen sich die Macher doch allmählich etwas einfallen lassen - zumindest, wenn «Galileo» dauerhaft erfolgreich bleiben möchte.
06.02.2013 14:00 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/61922