Trotz der vielen Schlagzeilen um den Moderator: Die zweite Ausgabe von «Absolute Mehrheit» ist quotenmäßig in der harten Realität angekommen.
Die Themenlage um
«Absolute Mehrheit – Meinung muss sich wieder lohnen» ist seit dieser Woche noch einmal um einiges spannender geworden. Rückblick: Mit viel Aufmerksamkeit wurde im vergangenen November der Start der ProSieben-Polittalk-Show mit dem «TV total»-Mann Stefan Raab begleitet; die Quote konnte sich sehen lassen. Ab 22.45 Uhr sahen damals 1,79 Millionen Menschen ab drei Jahren zu, in der Zielgruppe lag man bei schier unglaublichen 18,3 Prozent Marktanteil. Ähnlich viele Schlagzeilen gab es um Moderator Raab nun auch vor der zweiten Ausgabe: ProSiebenSat.1 will Raab nämlich beim TV-Duell zwischen Merkel und Steinbrück im September in den Ring schicken.
Der Quote half das diesmal aber nicht. Vielmehr ist «Absolute Mehrheit» nun in der harten Realität angekommen – und die besagt: Mit politischen Themen sind junge Menschen nur schwer hinter dem Ofen hervorzulocken. Ab 22.50 Uhr kam Raabs „Ladies Night“, in der diesmal vier Nachwuchshoffnungen der Parteien und Musiker Olli Schulz auftraten, nur auf 0,80 Millionen Zuschauer. Im Vergleich zur ersten Sendung gingen also ziemlich genau eine Million Menschen verloren.
In der Zielgruppe landete die Live-Sendung aus Köln klar unterhalb des Senderschnitts. Der Absturz kommt hier ebenfalls einem Erdrutsch gleich: Übrig blieben noch 9,1 Prozent Marktanteil. Das Ergebnis wird umso schlechter, wenn man betrachtet, dass der zuvor gezeigte Spielfilm deutlich bessere Quoten hatte als das Lead-In im November. Damals zeigte ProSieben die Free-TV-Premiere von «The Social Network», die bei den Umworbenen für 16,2 Prozent sorgte. Am Sonntag nun kam
«Blind Side» auf wirklich starke 20,1 Prozent Marktanteil und 2,82 Millionen junge Zuschauer. Insgesamt wurden sogar 3,55 Millionen gemessen. Ein normaler x-beliebiger Spielfilm hatte danach mit Sicherheit die 15-Prozent-Marke gehalten.
Nun kann ProSieben also zeigen, wie ernst sie es meinen mit den politischen Inhalten. Denn: Kaum eine andere politische Sendung holt heutzutage neun Prozent bei den Jungen – insofern liegt Raab also so schlecht nicht im Rennen. Ab 19.05 Uhr hatte ProSieben im Rahmen des „Tolerance Day“ den
«großen Toleranz-Test» gezeigt und beim jungen Publikum eher überschaubare 10,4 Prozent Marktanteil eingefahren. Das Vorabend-Programm interessierte insgesamt im Schnitt 1,55 Millionen Menschen.
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