Mit neuen Folgen der Helpdoku konnte RTL nicht an alte Erfolge anknüpfen.
Seit mehr als sieben Jahren ist Sterne-Koch Christian Rach mittlerweile durch ganz Deutschland unterwegs, um kriselnden Berufskollegen aus der Patsche zu helfen. In mittlerweile sieben Staffeln konnte der dabei den einen oder anderen Erfolg verbuchen, doch böse Zungen behaupten auch,
«Rach, der Restauranttester» sei zuletzt etwas eingeschlafen und habe an Esprit eingebüßt. Nachdem hiervon in den vergangenen Jahren hinsichtlich der Einschaltquoten nicht viel zu sehen war, bröckelten die Werte zuletzt spürbar. Die zweite Hälfte der Staffel erzielte beim jungen Publikum nur noch durchschnittliche Marktanteile.
Schon der Auftakt zur siebten Staffel verlief mit nur 4,73 Millionen Zuschauer und guten, aber keineswegs überragenden 14,4 Prozent Marktanteil wenig verheißungsvoll. In der wichtigen werberelevanten Zielgruppe wurden gerade einmal 17,6 Prozent bei durchschnittlich 2,24 Millionen Interessenten gemessen. Im Vorjahr fiel keine einzige Folge unter 19,0 Prozent dieser Altersgruppe, auch insgesamt wurden stets mindestens 14,9 Prozent bei 4,99 Millionen eingefahren.
Im Zuge des großen Erfolgs von «Ich bin ein Star» verbesserten sich Mitte Januar die Werte deutlich und erreichten das Niveau, für das Rach eigentlich ohne fremde Hilfe garantierte. Am besten lief es für die zweite Ausgabe, die mit 6,10 Millionen erst- und letztmals die Sechs-Millionenmarke knackte. Mit 18,9 Prozent des Gesamtpublikums lag man ebenso klar oberhalb der Sendernorm wie bei den Jüngeren, wo 23,0 Prozent bei 2,91 Millionen zu Buche standen. Eine Woche später schalteten 5,93 Millionen ein, hier sanken die Werte auf allerhöchstem Niveau auf 18,2 bzw. 21,9 Prozent.
Doch ohne das Dschungelcamp verloren offensichtlich wieder viele Menschen das Interesse am Format, denn schon die letzte Januarausgabe stürzte deutlich auf eine Reichweite von 5,30 Millionen. Damit wurden nach wie vor sehr gute 15,9 Prozent generiert, doch musste man fast drei Prozentpunkte abgeben. Noch krasser fiel der Verlust bei den 14- bis 49-Jährigen aus, wo 2,41 Millionen zu nur noch 18,5 Prozent führten. Dass dies trotz allem keinesfalls schlechte Quoten waren, sah man eine Woche später, wo sich Frauke Ludowig den Alkoholproblemen von Jenny Elvers-Elbertzhagen skandalträchtig annahm und nicht über miese 12,3 bzw. 13,9 Prozent bei 3,94 Millionen hinaus kam.
Somit kehrte Rach erst am 11. Februar zurück, was erneut zu Zuschauerverlusten führte: Mit 4,53 Millionen wurde der Tiefstwert der Staffel gemessen, die Marktanteile beliefen sich auf gerade einmal noch 13,9 Prozent aller Fernsehenden. In der werberelevanten Zielgruppe hatten offensichtlich auch schon viele bessere Alternativen gefunden, hier wurden bei 2,11 Millionen nur noch 16,8 Prozent verbucht. Während insgesamt die Talsohle erreicht wurde, ging es bei den jungen Konsumenten danach noch auf 14,5 und 14,3 Prozent bei 1,96 bzw. 1,88 Millionen hinab. Insgesamt rehabilitierte sich Rachs Coaching leicht auf 4,76 und 4,67 Millionen Interessenten und 14,9 sowie 14,6 Prozent Marktanteil. Bei den Werberelevanten erreichte das Staffelfinale, in dem Christian Rach bisherige Restaurants besuchte, nur enttäuschende 13,7 Prozent. Die Gesamtreichweite betrug 4,04 Millionen, der Marktanteil betrug mäßige 12,9 Prozent.
Alles in allem erzielten die acht seit Anfang Januar ausgestrahlten Episoden am Montag um 21:15 Uhr eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 5,01 Millionen, womit noch immer klar überdurchschnittliche 15,4 Prozent Marktanteil einhergingen. Im neuen Jahr schaffte RTL bislang normalerweise nur deutlich geringere 12,3 Prozent. Ein klarer Abwärtstrend gegenüber der letzten Staffel ist trotzdem nicht von der Hand zu weisen, hier wurden bei 6,12 Millionen nämlich noch 18,5 Prozent generiert. Auch im quotenschwächeren Jahr 2011 lag die Sendung mit 5,77 Millionen und 17,6 Prozent noch eindeutig oberhalb der Werte dieser Staffel.
Ein ähnliches Fazit muss man auch bei den jungen Menschen ziehen, wo 17,6 Prozent bei 2,25 Millionen noch immer sehr gute Werte sind, denn der Kölner Privatsender kommt im Normalfall derzeit nicht über gut 15 Prozent hinaus. Verglichen mit den 22,6 und 19,7 Prozent der vergangenen beiden Jahre ist allerdings auch hier ein deutlicher Aderlass zu konstatieren. Bei den jungen Menschen war «Wer wird Millionär?» allerdings auch zuletzt alles andere als ein optimales Lead-In, denn mit Marktanteilen zwischen 12,2 und 14,9 Prozent offenbarte Jauchs Quiz erschreckende Schwächen. 2012 wurden eine Stunde vor «Rach» noch klar bessere 14,3 bis 18,9 Prozent generiert.