Diese Woche starten Filme mit sehr unterschiedlichen Mutterproblemen – und eine britische Hitkomödie über ein Ehepaar, dessen Beziehung zum Scheitern verurteilt ist.
«Mama»
Nachdem ihr Vater ihre Mutter ermordete, fliehen die Schwestern Victoria und Lilly in einen nahe an ihrem Zuhause liegenden Wald. Fünf Jahre lang verliert sich die Spur der beiden Mädchen irgendwo in diesem Wald, bis ihr Onkel Lucas und dessen Freundin Annabel in einer Hütte auf Victoria und Lilly stoßen – lebend! Das Paar nimmt die Flüchtlinge liebevoll bei sich auf, allerdings steigt nach einiger Zeit bei Annabel der fürchterliche Verdacht auf, dass mit den Kindern auch eine düstere, tödliche Macht Einzug bei ihr und Lucas hielt. Annabel geht der schrecklichen Vermutung nach und stößt so auf ein grauenvolles Geheimnis ...
Ob «Mama» ein gelungener Schocker ist oder die Qualität einen eher verschreckt, erfahren Sie in unserer
Quotenmeter.de-Kino-Kritik zum Film.
OT: «Mama» von Andrés Muschietti. Mit: Jessica Chastain, Nikolaj Coster-Waldau, Megan Charpentier, Isabelle Nélisse und Daniel Kash
«Das hält kein Jahr!»
Sie sind grundverschieden und dennoch unsterblich ineinander verliebt: So dynamisch und erfolgsverwöhnt Nat ist, so erfolglos und verkopft ist ihre große Liebe Josh. Aufgrund ihrer so unterschiedlichen Wesenszüge findet die Liebe zwischen Nat und
Josh keinerlei Rückhalt, sei es in den Familien oder den Freundeskreisen der beiden. Ein Jahr nach Eheschließung erkennen die Turteltauben, dass der Pessimismus, den sie seit ihres Kennenlernens erfahren, nicht völlig unbegründet ist. Mehr und mehr Alltagskleinigkeiten strapazieren das Eheglück des Paares. Und ihre sich ständig an sie ranschmeißenden Freunde machen es auch nicht leichter, treu zu bleiben. Dennoch glauben Nat und Josh an ihre Bindung, weshalb sie energisch daran arbeiten, sie wieder zu stärken …
Die britische Hitkomödie genießt sehr positives Kritikerfeedback. So urteilt die Redaktion von
Moviejones, dass der Film „bei weitem nicht mit schlagfertigen, amüsanten Szenen, gern auch unter der Gürtellinie“ geize, ohne so ordinär wie «Hangover» oder «Brautalarm» zu werden. Kurzum sei «Das hält kein Jahr!» „eine klare Kinoempfehlung für Freunde bissiger Pärchenszenen, die keine Lust auf den nächsten Romantikstreifen mit der Liebsten haben.“ Auch Markus Müller von
MovieMaze lobt die britische Produktion. Er freut sich: „Der Humor ist zynisch, bissig, schwarz und sehr oft ein ganzes Stück unter der Gürtellinie, aber letztlich vor allem sehr britisch. Dabei verliert sich «Das hält kein Jahr!» jedoch nicht in primitiven Kalauern, zotigen Sprüchen oder Fäkalhumor.“ Weiter erläutert er, dass der Film es „vor allem seinen herrlichen Dialogen zu verdanken“ habe, dass er sich von üblichen Hollywood-Beziehungskomödien abhebt. Weniger enthusiastisch, dennoch aber positiv, äußert sich David Siems bei
Cineman. So funktioniere „das Aushebeln archaischer Geschlechter- und Rollenklischees“ im Film „prima“, dennoch ziele er letztlich nur auf ein „Schenkelklopfer-erprobtes Mainstream-Publikum“.
OT: «I Give It A Year» von Dan Mazer. Mit: Rose Byrne, Anna Faris, Simon Baker, Rafe Spall und Minnie Driver
«Unterwegs mit Mum»
Den Kontakt zu seiner divenhaften, gluckenartigen Mutter hat Andrew schon längst abgebrochen. Sie versucht zwar regelmäßig, ihn wieder herzustellen, aber mit ihren anstrengenden Telefonaten tut sich die spleenige Joyce keinen Gefallen. Umso unerwarteter kommt Andrews Angebot, mit ihr zusammen einen Trip quer durch die USA zu unternehmen. Offizieller Anlass der US-Reise: Andrew hat ein rein natürliches und somit umweltschonendes Waschmittel entwickelt, das er nun Einzel- und Großkunden schmackhaft machen möchte. In Wahrheit verfolgt der Sohnemann allerdings andere Ziele mit seinem „Guilt Trip“ mit Muttern, hinter die Joyce nur allmählich kommt.
Die Reaktionen auf die US-Komödie fallen durchwachsen aus. So wägt Sascha Koebner im
Film-Dienst ab, dass Regisseurin Anne Fletcher zwar damit überrascht, dass sie auch „die leiseren Töne beherrscht“, dies den Film jedoch „nicht zu einer herausragenden Komödie“ macht, da „die Stationen [der] Geschichte zu beliebig und die Komik fast schon zu harmlos“ wäre. Michael Kienzl von
Critic.de bezieht eine ähnliche Stellung, da die Demütigungen zwischen Mutter und Sohn „durchaus zu witzigen Situationen“ führen würden, die Witze aber „auf Sparflamme“ blieben, da Fletcher „keine Abgründe [und] keinen Mut zur Hässlichkeit“ zeige.
OT: «The Guilt Trip» von Anne Fletcher. Mit: Seth Rogen, Barbara Streisand, Adam Scott und Kathy Najimy
«Das Leben ist nichts für Feiglinge»
Nach dem unerwarteten Tod seiner Frau verliert der nun alleinerziehende Vater Markus Tag für Tag die Kraft. Er kann seine ständigen „Alles wird gut!“-Aufmunterungen, die er seiner 15-jährigen Tochter Kim runterleiert, selber nicht mehr hören und sie hat diese Sätze auch schon längst satt. Davon ablassen kann der Leiter eines Castingunternehmens jedoch nicht. So kommt es, dass Kim eines Tages mit ihrem Freund, dem Schulabbrecher Alex, nach Dänemark durchbrennt. Als Markus aufbricht, seine Tochter zurückzuholen, erfährt Großmutter Gerlinde, dass sie an Krebs erkrankt ist. Von dieser Neuigkeit lässt sich Gerlinde aber nicht unterkriegen – stattdessen bricht auch sie (mitsamt ihrer Pflegerin) nach Dänemark auf ...
Für welche Kinogänger sich «Das Leben ist nichts für Feiglinge» eignet, verrät Janosch Leuffen hier bei Quotenmeter.de am Donnerstag in seiner Kino-Kritik.
OT: «Das Leben ist nichts für Feiglinge» von André Erkau. Mit: Wotan Wilke Möhring, Helen Woigk, Christine Schorn, Frederick Lau, Rosalie Thomass und Edin Hasanovic