Die Kritiker: «Tatort: Borowski und der brennende Mann»

Borowski ermittelt wieder - und das in einem besonders guten Fall. Warum man den «Tatort» in dieser Woche nicht verpassen sollte - welches Manko er aber hat...

Inhalt:

Hinter dem Kulissen

  • Regie: Lars Kraume
  • Drehbuch: Daniel Nocke
  • Kamera: Jens Harant
  • Musik: Julian Maas und Christoph Kaiser
  • Produktion: Nordfilm
Jingle Bells an der Kieler Förde: Während Kommissar Borowski und seine Kollegin Sarah Brandt gerade Julklapp im Präsidium feiern, bereitet im benachbarten Schleswig ein Mörder ein dunkles Verbrechen vor.

Beim Lucia-Fest-Umzug an einer dänischen Schule steht plötzlich ein Mann lichterloh in Flammen. Kriminalrat Schladitz, der an diesem Ort seine Kindheit verbracht hat, wird zum unfreiwilligen Zeugen des brutalen Anschlags. Der Tote, Michael Eckart, war hier Schulleiter und ist Mitglied der dänischen Minderheit.

Zunächst deutet alles darauf hin, dass der Mörder im direkten Umfeld des Toten zu finden ist. Doch dann entdeckt Kommissar Klaus Borowski ein Geheimnis, das in die Nachkriegsgeschichte von Schleswig-Holstein zurückreicht.

Bei ihren Ermittlungen bekommen die Kieler Kommissare Amtshilfe von der hochmotivierten Südschleswiger Kommissarin Einigsen, die voller Elan in ihrem ersten Mordfall ermittelt. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Kriminalrat Schladitz erleidet einen Autounfall, offenbar weiß er mehr über die Identität des Toten, als er seinem Freund und Kollegen Klaus Borowski erzählt hat. Und auch Sarah Brandt hat Borowski nicht eingeweiht in die Ermittlungen rund um den brennenden Mann. Wem kann Kommissar Borowski noch vertrauen?

Darsteller:
Axel Milberg («Hannah Arendt», «Feuchtgebiete») als Klaus Borowski
Sibel Kekilli («Gegen die Wand», «What a Man») als Sarah Brandt
Thomas Kügel («Cloud Atlas») als Kriminalrat Roland Schladitz
Lisa Werlinder («Freilaufende Männer») als Kommissarin Einigsen
Johanna Gastdorf («Holger sacht nix») als Anja Jürgensen
Peter Mygind («Borgen – Gefährliche Seilschaften») als Herr Kviesgaart
Hans Peter Hallwachs («Graue Füchse») als Brandermittler Luth
Michael Schenk («Ein guter Sommer», «Windland») als Jan Melcher
Lisa Karlström («Die Holzbaronin») als Susanne

Kritik:
Mit „Borowski und der brennende Mann“ gibt es endlich ein Wiedersehen mit dem großartigen Axel Milberg in einer seiner besten – und ausgezeichneten – Rolle als routinierter und straighter Kommissar Borowski. Ihm zur Seite steht erneut Sibel Kekilli als junger und ironischer Gegenpol. Zwar geraten diesmal die beiden Hauptcharaktere ernsthaft aneinander, doch dankenswerter Weise rauft man sich bald wieder zusammen. Man hat so etwas das Gefühl, Captain Picard und seiner Nummer 1, Ryker, auf der Brücke der Enterprise zuzusehen: Sie respektieren sich, wollen sich jedoch gegenseitig Kompetenz beweisen. Die Chemie stimmt einfach. Neben zwei solch hochkarätigen Schauspielern ist es natürlich für die Nebendarsteller schwer zu bestehen. Doch gerade Lisa Werlinder als Ermittlerin Einigsen schafft es problemlos, - auch dank ihrer natürlichen Art. Sie ist es auch, die als Borowski-Fangirl für eine zusätzliche Prise Humor sorgt.

Da «Tatort»-Veteran Lars Kraume («Keine Lieder über Liebe») Regie führt, werden auch die Erwartungen an das optische wie das erzählerische Niveau erfüllt. Die Story wird spannend ohne Längen erzählt und die Bilder, die der Regisseur zusammen mit seinem Kammeramann Jens Harant kreiert, sind großartig anzusehen und bieten einiges an Schauwerten. Gerade die nächtlichen Außenaufnahmen im Schnee oder das verschachtelte Innere der dänischen Schule bieten einen wahren Augenschmaus.

„Borowski und der brennende Mann“ hat alles, was ein unterhaltsamer und spannender «Tatort» braucht. Zwar mag das Ende für den geübten Krimifan vorhersehbar sein, wird man doch bis zur letzten Minute unterhalten.


Das Erste zeigt Borowski und der brennende Mann am Sonntag, 12.05.2013 um 20.15 Uhr.

11.05.2013 13:02 Uhr  •  Renatus Töpke  •  Quelle: Inhalt: Das Erste Kurz-URL: qmde.de/63713