Quotencheck: Eishockey-WM 2013

Mit dem Rekordjahr 2010 konnte man nicht mithalten, trotzdem dürfte Sport1 sehr zufrieden sein.

Traumquoten im Jahre 2010

2010 erreichte die Eishockey-WM echte Top-Werte: 20,6 Prozent der Umworbenen bei rund 2,5 Millionen Zuschauern generierte damals beispielsweise das Halbfinale unter deutscher Beteiligung. Die Durchschnittswerte der WM lagen am Ende mit 3,5 Prozent insgesamt und 3,8 Prozent bei den Jüngeren zumindest für Sport1-Verhältnisse auf Top-Niveau.
Die Eishockey-WM 2013 ist beendet, Schweden steht als Sieger fest. Sport1 übertrug alle Partien live im Free-TV und konnte in den vergangenen Wochen durchgehend auf ansehnliche Werte verweisen – und das, obwohl die Deutschen bereits nach der Vorrunde einpacken mussten. Der Start das Turniers verlief aber verhalten: 0,08 Millionen Zuschauer sahen am 3. Mai das erste Spiel, was in der Zielgruppe einen guten, wenn auch nicht überragenden Marktanteil von ein Prozent zur Folge hatte. Deutlich gefragter war am selben Abend das Deutschland-Spiel, das die Zuschauerzahl exakt vervierfacht: 0,32 Millionen Interessenten führten zu stärkeren 1,3 Prozent der Umworbenen. Drei weitere Gruppenspiele erreichten anschließend mit 0,6 bis 0,7 Prozent bei den Umworbenen nur unterdurchschnittliche Quoten.

Richtig stark wurden die Quoten am 5. Mai, als die Deutschen nachmittags auf Russland trafen. Mit 0,47 Millionen Zuschauern, von denen 0,22 Millionen im jungen Alter waren, wurden Rekord-Quoten von 4,4 Prozent bei allen und runden fünf Prozent in der Zielgruppe erreicht – in Anbetracht des Senderschnitts von rund 0,8 Prozent traumhafte Werte. In den nächsten zwei Tagen hingegen musste Sport1 ohne neue Rekorde auskommen, weitere Spiele der Gruppen A und B erreichten zwischen 1,2 Prozent und 2,2 Prozent in der Zielgruppe. Letzteren Wert erreichte das Deutschland-Spiel gegen die Slowakei. Die Zuschauerzahlen lagen im Mittel bei 0,24 Millionen. Einzig und allein das Spiel zwischen Norwegen und Dänemark tanzte mit nur 0,8 Prozent aus der Reihe.

Der Quoten-Rekord der diesjährigen WM wurde schließlich am 8. Mai aufgestellt; das Spiel zwischen Österreich und Deutschland erreichte am Mittwochnachmittag starke 0,46 Millionen Zuschauer sowie 5,3 Prozent insgesamt. Noch stärker waren die Werte in der Zielgruppe, wo sich schier unglaubliche 6,8 Prozent ergaben. Sehr gut lief übrigens auch das Spiel am Abend zwischen der Schweiz und Slowenien, 0,28 Millionen Zuschauer erbrachten Sport1 3,3 Prozent in der Zielgruppe – kein Spiel ohne deutsche Beteiligung erreichte während der gesamten WM eine bessere Quote. Es folgten weitere Duelle ohne die Deutschen, die im Mittel 1,6 Prozent insgesamt und in der Zielgruppe erreichten.

Highlights stellten hierbei die Spiele zwischen Frankreich und Russland sowie zwischen Slowenien und Tschechien dar, die 2,7 Prozent bzw. 2,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen ansprachen. Das Spiel zwischen Russland und Finnland erreichte mit 0,35 Millionen Zuschauern die höchsten absoluten Werte. Es folgten zwei Deutschland-Spiele, die zwar keine neuen Quoten-Rekorde aufstellten, dafür aber die höchsten Zuschauerzahlen des gesamten Turniers generierten. 0,63 Millionen erreichte das Duell gegen Lettland, 0,69 Millionen das gegen die USA. In der Zielgruppe reichte es für die Spiele zu guten 2,9 Prozent sowie fantastischen 4,4 Prozent.

Die letzten sieben Spiele der Gruppenphase erreichten abschließend noch 1,9 Prozent der Umworbenen im Mittel bei rund 0,32 Millionen Zuschauern ab drei Jahren. Am gefragtesten war hierbei mal wieder das Deutschland-Spiel mit 3,5 Prozent. Erfreulich: Selbst das schwächste Match zwischen Österreich und Russland kam mit 1,2 Prozent in der Zielgruppe bei 0,33 Millionen Zuschauern auf ansehnliche Werte. Es folgten die Final-Runden, die keine großen Quotensprünge verzeichnen konnten – schließlich war die deutsche Nationalmannschaft zu diesem Zeitpunkt disqualifiziert.

Das erste Viertelfinale erzielte mit nur 0,09 Millionen Zuschauern bei 0,8 Prozent der Umworbenen sogar einen der schwächsten Werte des gesamten Turniers. Immerhin: Die restlichen drei Viertelfinals erreichten mit 1,7 Prozent, 1,2 Prozent und 1,8 Prozent in der Zielgruppe erheblich bessere Werte. Auch die Zuschauerzahlen stiegen deutlich auf durchschnittlich 0,29 Millionen Zuschauer. Die beiden Halbfinals erreichten mit jeweils 1,4 Prozent in der Zielgruppe ähnliche Werte, bei allen wurden zunächst 1,8 Prozent, danach 1,1 Prozent gemessen. Ein kleiner Quotensprung gelang schließlich dem Finale, das schlussendlich Schweden für sich entschied: Mit 0,53 Millionen Zuschauern gingen starke Quoten von 1,8 Prozent beim Gesamtpublikum sowie zwei Prozent in der Zielgruppe einher. Trotz des Fehlens der Deutschen bedeutete das die drittstärkste Zuschauerzahl des gesamten Turniers.

Alles in allem kann Sport1 mit der Eishockey-WM 2013 sehr zufrieden sein. Im Mittel reichte es für die Spiele zu 0,26 Millionen Zuschauern, was zu eindeutig überdurchschnittlichen 1,4 Prozent insgesamt und 1,5 Prozent in der Zielgruppe führte. Der Senderschnitt liegt in beiden Fällen bei 0,8 Prozent. Besonders positiv hervorzuheben sind die Spiele mit deutscher Beteiligung, die es im Mittel gar auf 0,46 Millionen Zuschauer und 3,5 Prozent insgesamt und 3,7 Prozent in der Zielgruppe brachten. Wenngleich man mit der WM 2010, die damals im eignen Land stattfand und teils Werte über 20 Prozent erreichte (s. Infobox oben) nicht mithalten konnte, stünde einer Übertragung der WM 2014 bei Sport1 aus Quotensicht nichts im Weg.
22.05.2013 14:00 Uhr  •  David Grzeschik Kurz-URL: qmde.de/63923