Neben dem lange erwarteten «Hangover 3» stehen in dieser Woche vor allem ein Kunst-Film von Terrence Malick und eine lauwarme Komödie mit Staraufgebot auf dem Kinoplan.
«Hangover 3»
Nach Las Vegas und Bangkok zieht es das zum Kult gewordene Wolfsrudel der «Hangover»-Trilogie im finalen Part erneut in die Stadt des Glücksspiels. Nach dem Tod von Alans (Zach Galifianakis) Vater setzt dieser seine Medikamente ab und verfällt allmählich dem Wahnsinn. Seine Freunde wider Willen, Doug (Justin Bartha), Stu (Ed Helms) und Phil (Bradley Cooper) beschließen, ihren seltsamen Zeitgenossen in eine psychiatrische Klinik zu begleiten. Auf dem Weg dorthin werden sie jedoch vom Gangster Marshall (John Goodman) überfallen, der es auf Mr. Chow (Ken Jeong) abgesehen hat. Letzterer hat ihm 20 Millionen Dollar gestohlen und da Alan nach wie vor einen seltsamen Kontakt zu Chow pflegt, zwingt Marshall die Männerclique, ihn aufzuspüren. Dies ist jedoch erst der Beginn einer Hetzjagd, die das Wolfsrudel schließlich auch an den verhängnisvollen Ort zurückführt, an dem einst alles begann.
Ob der dritte Teil der Kult-Komödie einen Kinobesuch wert ist, verrät Ihnen Quotenmeter.de-Kinokritiker Markus Trutt ab morgen in seiner
Filmkritik.
OT: «The Hangover Part III» von Todd Phillips; mit Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Justin Bartha, Ken Jeong und John Goodman
«The Big Wedding»
Don Griffin (Robert De Niro) könnte nicht glücklicher sein. Drei tolle Kinder und eine reizende Frau, mit denen er in einem Traumhaus wohnt. Doch die friedliche Harmonie gerät in Schieflage, als seine
Ex-Frau Ellie (Diane Keaton) anlässlich der Hochzeit ihres gemeinsamen Stiefsohnes Alejandro (Ben Barnes) mit Missy (Amanda Seyfried) auf das Familienanwesen der Griffins zurückkehrt. Zehn Jahre sind seit der Trennung vergangen. Und obwohl beide glücklich geschieden sind, ist Dons neue Lebensgefährtin Bebe (Susan Sarandon) schwer genervt, ihre Vorgängerin wiederzusehen. Während die Hochzeitsvorbereitungen auf Hochtouren laufen, steigt auch bei allen Beteiligten die Betriebstemperatur, denn Alejandros leibliche und streng religiöse Mutter Madonna (Patricia Rae) ist mit ihrer Tochter Nuria (Ana Ayora) aus Kolumbien eingetroffen. Sie darf auf keinen Fall wissen, dass Don geschieden ist. Als Bebe das erfährt, ergreift sie die Flucht. Damit nicht genug, hat sich deren Tochter Lyla (Katherine Heigl) gerade frisch von ihrem Mann getrennt und Sohn Jared (Topher Grace) plant seine Jungfräulichkeit ausgerechnet zugunsten der schönen Nuria aufzugeben. Ein heilloses Durcheinander ist im Anmarsch.
Trotz eines beachtlichen Casts fällt die Resonanz bei den meisten Kritikerstimmen äußerst negativ aus. In der Filmkritik auf
filmstarts.de erhält die Komödie zwei von fünf Sternen im internen Bewertungsraster. Kritiker Björn Becher kommt zu dem Schluss, dass die Gag-Trefferquote trotz eines größtenteils gut aufgelegten Starensembles „allenfalls durchschnittlich“ ist und kritisiert vor allem den „Leerlauf“, den die Produktion aufweist. Zudem fehle es dem Film an einem „Sympathieträger“, mit dem das Publikum „mitfühlen und mitfiebern“ kann. Die Redaktion der
Cinema bezeichnet «The Big Wedding» als „ebenso alberne wie verklemmte Hochzeitsfarce“ und kommt gar zu dem Schluss, dass „das Subgenre der Heiratskomödie hier einen neuen Tiefpunkt" erreiche. Auf dem Filmbewertungsportal
rottentomatoes.com erhält der Streifen eine miserable Bewertung von acht Prozent, die sich gleichermaßen aus Kritiker- wie Publikumsstimmen zusammensetzt.
OT: «The Big Wedding» von Justin Zackham; mit Robert De Niro, Katherine Heigl, Diane Keaton, Amanda Seyfried, Susan Sarandon und Robin Williams
«To the Wonder»
Marina (Olga Kurylenko) und Neil (Ben Affleck) sind in Paris, der Stadt der Liebe, wie im siebten Himmel. Zurück in Oklahoma holt sie jedoch bald die Realität ein. Neil beginnt eine Affäre mit seiner Jugendfreundin Jane (Rachel McAdams) und Marina fühlt sich fern der französischen Heimat zunehmend verloren.
Da die Filme des Ausnahmeregisseurs Terrence Malick («The Tree of Life») stets nicht nur eine Frage der Qualität, sondern vor allem des eigenen Geschmacks sind, fällt das Urteil zu seinem neusten Streich «To The Wonder» extrem gemischt aus. Während der philosophische Film seitens der
Cinema-Redaktion radikal durchfällt und für „meditativ bis zum Einschlafen“ befunden wird, sieht Andreas Staben von
filmstarts.de den Streifen als „sinnliches und tief empfundenes Liebesgedicht“. Frédéric Jaeger von
critic.de vergleicht das Drama mit Malicks Vorgängerfilm «Tree of Life» und kommt zu dem Schluss, dass „die potentielle Nachwirkung der gezeigten Bilder nie eine vergleichbare Bedeutung“ hat. Zudem stünde „immer der Effekt im Mittelpunkt“, was dazu führe, dass „kaum ein Augenblick sich selbst mitteilt“. Rajko Burchardt von
gamona.de fasst diese Eigenheit mit dem Begriff „Bildersturm“ zusammen und zieht das Fazit, „«To the Wonder» sei ein vom klassischen Erzählkino abgekoppelter, großer Bilder- und Sinnesrausch.“ Empfiehlt aber gleichzeitig, „ihn zu meiden, wenn man mit Malicks letztem Streifen schon nicht viel anfangen konnte“. Schlussendlich zieht wohl Michael Spiegel von
kino-zeit.de das passendste Fazit: "«To the Wonder» ist in allererster Linie Geschmacksache.“
OT: «To the Wonder» von Terrence Malick; mit Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams, Javier Bardem, Tatiana Chiline und Romina Mondello