Film-Promotion in US-Einkaufszentren

Twentieth Century Fox setzt in den USA verstärkt auf Werbung in großen Einkaufszentren und hat Hollywoods ersten Vertrag dieser Art mit einem Besitzer von Shopping-Malls abgeschlossen, berichtet das Wall Street Journal. Das Abkommen mit General Growth Properties, dem zweitgrößten Mall-Besitzer in den USA, garantiert die exklusive Promotion von Filmen. Die Besucher werden künftig nicht nur mit großen Banner auf Filme aufmerksam gemacht, sondern Händler in den Zentren können Premierenkarten für Fox-Filme an Stammkunden weitergeben. Der Hintergrund für die Bemühungen sind die steigenden Werbekosten im TV und die steigende Nutzung anderer Medien.

Das Marketingbudget für einen Film belief sich vergangenes Jahr auf 35 Mio. Dollar und bei einem Blockbuster auch bis zu 50 Mio. Die Kosten für Film-Marketing stiegen 2003 um 30 Prozent. TV ist hierfür einer der Hauptverantwortlichen. Film-Studios geben 80 Prozent des Marketing-Budgets für TV-Werbung aus, um die großen Event-Movies zu promoten. Das Fernsehen galt bis vor kurzem als effektivstes Werbemedium aufgrund der großen Reichweite. Zuschauerrückgänge durch verstärkten Konsum anderer Informations- und Unterhaltungsquellen haben die Bedeutung jedoch sinken lassen.

Der aktuelle Vertrag von Fox mit General Growth Properties, für den keine Zahlen genannt wurden, beinhaltet die Werbemöglichkeit in 125 Einkaufszentren, welche jährlich 1,5 Mrd. Besucher verzeichnen. Dort halten sich auch verhältnismäßig viele Teenager auf, die die Hauptzielgruppe darstellen. Die Dramaturgie in der Werbung kann und soll, laut John Bucksbaum, CEO der Mall-Kette, gesteigert werden mit verstärktem Einsatz von Technik innerhalb und außerhalb der Zentren. Monitore können Film-Trailer zeigen und Bilder können auf die Außenwände projiziert werden. Werbeeinschaltungen im TV sollen jedoch weiterhin Teil des Marketing-Mixes bleiben, so Fox. (pte)
16.07.2004 13:35 Uhr Kurz-URL: qmde.de/6415