Die RTL-Musiksendung mit Countdown-Moderator Oliver Geissen feiert ihr zehnjähriges Jubiläum. Was Sie über das Format wissen sollten …
Am 21. Mai 2003 ging erstmals
«Die ultimative Chart Show» auf Sendung. Damals konnte wohl niemand ahnen, dass das von Oliver Geissen präsentierte Musik-Ranking zehn Jahre später noch immer über die Mattscheiben flimmern sollte. Am 14. Juni 2013 zieht es das Format sogar erstmals aus seinem angestammten Studio in Hürth bei Köln – denn die etwas verspätete Jubiläumsfeier wird im Amphitheater Palma abgehalten. Zur Feier des Tages präsentiert Quotenmeter.de zehn Infos zum TV-Geburtstagskind:
#1: «Die ultimative Chart Show» ist nicht die erste Rankingsendung mit Oliver Geissen. Am 6. März 2003 moderierte der Hamburger Jung' «Die 10 bewegendsten Ereignisse», weitere Ausgaben des Countdown-Formats waren bereits in Planung. Als jedoch einige Wochen später «Die ultimative Chart Show» zum Quotenrenner wurde, setzte man stattdessen auf Fortsetzungen der Musiksendung. «Die 10 …» wurde erst 2005, dann mit Sonja Zietlow als Moderatorin, weitergeführt.
#2: Die Premierenausgabe erreichte 6,29 Millionen Musikfreunde und landete damals an der Spitze des Primetime-Fernsehprogramms. Bei den jungen Fernsehenden wurden starke 36,4 Prozent Marktanteil generiert. Die an den Zuschauerzahlen bemessen erfolgreichste Ausgabe der vergangenen fünf Jahre holte noch 3,97 Millionen Menschen an die Bildschirme. Gesucht wurden die erfolgreichsten Musikstars der Siebziger.
#3: Die höchste Zielgruppenquote bei den 14- bis 49-Jährigen ergatterte wiederum in den vergangenen fünf Jahren die Episode „Die erfolgreichsten New-Wave- und Popsongs aller Zeiten“, die am 27. Oktober 2007 ab 21.30 Uhr hervorragende 27,5 Prozent generierte. Der zweite Platz geht an „50 Jahre deutsche Hits“ vom 8. Mai 2009 – mit exakt drei Prozentpunkten weniger.
#4: Die erfolgloseste Primetime-Ausstrahlung des RTL-Dauerbrenners erfolgte am 22. Juni 2012, als nur 0,71 Millionen Gesamtzuschauer zur besten Sendezeit einschalteten, um eine Wiederholung der Ausgabe über „die erfolgreichsten Party-Hits des neuen Jahrtausends“ mitzuerleben. Im Gegenprogramm übertrug das ZDF die Euro-2012-Begegnung Deutschland – Griechenland, die auf 26,80 Millionen Sportbegeisterte kam.
#5: Auch wenn die Quoten des Formats mit den Jahren schwächer wurden, ist es für RTL eine wahre Erfolgsmarke. Die mehr als 70 durch Universal Music veröffentlichten Sampler zur Show verkauften sich insgesamt mehr als drei Millionen Mal, man experimentierte mit der Nostalgie-Tournee „Die ultimative Chart Show Live On Stage“ mit Disco-Legenden wie Kool & The Gang und der griechische Sender Alpha TV startete im Oktober 2011 seinen eigenen Ableger des Formats. In diesem wurden neben den erfolgreichsten Singles und den meistgespielten Radiosongs auch die meistverkauften Soundtrackalben und Komponisten Griechenlands gelistet.
#6: Seit «Die ultimative Chart Show» nicht nur die erfolgreichsten Singles, Alben oder Interpreten kürt, sondern auch thematisch sortierte Folgen wie „Die erfolgreichsten Disco-Classics“ zum Sendealltag gehören, kommt es in Internetforen regelmäßig zu Kritik, welche Lieder berücksichtigt oder ausgelassen werden. Dessen ist sich Redaktionseiterin Judith Langhans bewusst, allerdings betont sie, dass die Allgemeinheit des Publikums dies weniger kritisch beäugt: „Bei thematischen Sortierungen ergibt sich ja notgedrungen ein gewisser Spielraum – ist das jetzt schon eine Rockhymne oder schon nicht mehr? Die Zuschauer akzeptieren in der Regel unsere Auswahl, da haben wir kaum Kritik. Wir sind ja kein Magazin für Pop-Diskurs, sondern machen eine Unterhaltungsshow.“
#7: Die Nummer-eins-Position des «Chart Show»-Rankings ging bereits mehrfach an einen Song, der sich die Chartspitze schon in einer vorherigen Ausgabe krallte. So setzte sich „Ein Stern (… der Deinen Namen trägt)“ von DJ Ötzi und Nik P. bislang unfassbare fünf Mal durch. Das Lied holte die Nummer eins in den Ausgaben „Die erfolgreichsten Hits des Jahres 2007“, „50 Jahre deutsche Charts“, „Die erfolgreichsten Hits des neuen Jahrtausends“, „Die erfolgreichsten deutschen Lovesongs“ und „Die erfolgreichsten Überraschunghits aller Zeiten“. Weitere Wiederholungstäter sind unter anderem „(Everything I Do) I Do It For You“, „Tränen lügen nicht“ und „Y.M.C.A.“.
#8: Die Themen, mit denen sich das «Chart Show»-Ranking auseinandersetzt, mögen sich zwar zunehmend ähneln (man denke an die Sendungen „Die erfolgreichsten One-Hit-Wonder“ und „Die erfolgreichsten One-Hit-Wonder II“), dennoch stand in den bisherigen 114 Ausgaben stets ein thematisch anderer Countdown im Mittelpunkt. Dennoch kam es zu einer Doppelung in der Geschichte des Formats: Der Sendungstitel „Die erfolgreichsten Film-Hits aller Zeiten“ wurde sowohl an eine Ausgabe über die erfolgreichsten Soundtrackalben (Erstausstrahlung: 5. Oktober 2007) als auch die erfolgreichsten Film-Singles (Erstausstrahlung: 30. Oktober 2009) vergeben.
#9: Als TV-Stammplatz für Musik-Nostalgie bietet sich «Die ultimative Chart Show» auch für Comebacks vergangener Musik-Stars an: Sowohl OMD als auch Wishful Thinking feierten ihre Wiedervereinigung in der RTL-Sendung. Zum Ausgleich gaben dafür die Mitglieder von a-ha in der Show bekannt, sich vom Musikrummel zurückzuziehen.
#10: Nicht immer stehen bei der «ultimativen Chart Show» die deutschen Musikcharts im Fokus. Die erste Ausnahme erfolgte am 1. März 2004, als die Kinofilme mit den meisten Besuchern in Deutschland vorgestellt wurden. Für „die erfolgreichsten Radiohits“ stellten ausnahmsweise die Airplay-Charts von Nielsen Media Research die Grundlage dar und das Ranking in der Ausgabe „Die erfolgreichsten Fetenhits aller Zeiten“ kombinierte die Musikcharts mit Votings von Musikexperten und Partyveranstaltern. Außerdem waren mehrmals die Zuschauer gefragt: Diese konnten online für „die besten Musikvideos aller Zeiten“, „die Lieblingshits der Frauen“, „die Lieblingshits der Männer“ und Deutschlands beliebtesten Song der Chartgeschichte abstimmen. Darüber hinaus entschieden in der Ausgabe „Die längsten Karrieren der Chartgeschichte“ nicht die Chartplatzierungen über den Rang eines Interpreten im Countdown, sondern die Spanne an Jahren zwischen seinem ersten und (bislang) letzten Charthit.