Der Kanzlerkandidat hilft «Eins gegen Eins» nicht

Miese Quoten für Claus Strunz – Quotenmeter.de hat genauer hingeschaut. Lief es wenigstens in irgendeiner Altersgruppe gut?

Unterbrechung

In der kommenden Woche verabschiedet sich Claus Strunz mit «Eins gegen Eins» in eine kurze Pause. Dann liefen neun Folgen im Jahr 2013. Wie Sat.1 aber gegenüber Quotenmeter.de ankündigte, startet schon im August die erste von elf weiteren, mit denen der Sender dann auf die Bundestagwahl einstimmen will.
Peer Steinbrück, Kanzlerkandidat der SPD, gab sich die Ehre und besuchte den Sat.1-Talk «Eins gegen Eins», in dem nach ersten Fragen was „Yolo“ bedeute, schließlich auch wirklich über Politik gesprochen wurde. Für die jungen Zuschauer war das ab 23.20 Uhr gezeigte Format aber einmal mehr nicht sonderlich von Interesse. Nach starkem Staffelstart (9,0 Prozent in der ersten und 8,1 Prozent in der zweiten Woche), war die Quote in der Vorwoche auf miese 3,5 Prozent gefallen und auch diesmal lief es nur leicht besser.

Mit 4,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lag die von Claus Strunz moderierte Produktion weit unter Senderschnitt und unterhalb der Möglichkeiten des Sendeplatzes. Insgesamt kam «Eins gegen Eins» mit Steinbrück auf 0,82 Millionen Zuschauer (6,4%). Hatte Sat.1 aber wenigstens in irgendeiner Zuschauergruppe einen größeren Erfolg?

Die 3- bis 13-jährigen Kinder, bei denen man auf 10,6 Prozent kam, sollen mal etwas ausgeklammert werden. Das waren nämlich gerade einmal 10.000, die zusahen. Bei den 14- bis 19-Jährigen, also den potentiellen Jungwählern kam man auf 6,1 Prozent Marktanteil, aber ebenfalls nur eine Reichweite von 0,01 Millionen. Bei den 20- bis 29-Jährigen kamen rund 70.000 Zuschauer zusammen, die Quote lag hier bei wenig berauschenden 5,2 Prozent. Sowohl beim Publikum zwischen 30 und 39 Jahren als auch bei den 40- bis 49-Jährigen holte das Format 4,5 Prozent. Stärker lief es bei den 50- bis 64-Jährigen mit 7,7 Prozent und beim Publikum, das älter als 65 ist: Hier kamen 7,5 Prozent zu Stande.

Sonderlich viele Jungwähler hat Peer Steinbrück mit seinem Besuch im Privatfernsehen also nicht erreicht. Übrigens: Die zuvor gezeigte «akte 20.13» mit Ulrich Meyer hatte Sat.1 noch 9,6 Prozent in der klassischen Zielgruppe beschert. Strunz hat dieses Ergebnis demnach halbiert.
26.06.2013 09:16 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/64572