Der Rundfunkrat des MDR stößt eine neue Grundsatzdiskussion über Sportrechte innerhalb der ARD an und fordert eine Reduzierung des Fußballetats.
Die Stellung, die Sportrechte im Allgemeinen und Fußballlizenzen im Besonderen für die ARD einnehmen, wurde bereits mehrfach ausgiebig und öffentlich diskutiert. Nun steuert der MDR-Rundfunkrat für die weitere Diskussion ein gemeinschaftlich abgestimmtes Positionspapier hinzu, dessen Kernaussage eine klare Sprache spricht: „Der Fußballrechteetat solle unter Berücksichtigung allgemeiner Einsparzwänge langfristig reduziert werden.“
Der MDR-Rundfunkrat bemängelt, dass es keine klare Regelungen gebe, die verhindern, dass die Gesamtkosten für die Fußballberichterstattung die Budgets für die anderen Programmbereiche und Genres einschränken. Dies müsse behoben werden, so dass der Fußballsport nicht die Berichterstattung über andere Sportarten schmälert und auch die Programmplätze und Finanzen für andere Programmfarben blockiert.
Wie im Positionspapier festgehalten wird, fließen rund 70 Prozent des Sportrechteetats in den Fußball, was eine unausgewogene Gesamtsituation beim Sportrechteerwerb offenbare. Künftig solle daher den Gremien beim Sportrechtkauf neben den Lizenz- auch die Produktionskosten mitgeteilt werden, um so gegen die ausufernden Ausgaben anzugehen. Außerdem schlägt der MDR-Rundfunkrat vor, bei kostspieligen Rechten intensiver zu prüfen, ob die ARD nicht mehr von einer unentgeltlichen Kurzberichterstattung profitieren würde. Darüber hinaus wird eine im dreijährigen Turnus abgehaltene Diskussion über die Praxis und Entwicklung der Sportrechte und Sportberichterstattung auf einer gemeinsamen Konferenz der Anstalten, Gremien und Sportverbände empfohlen.