Treueschwur: 'An ein Ende beim «Frühstücksfernsehen» ist nicht zu denken'

...sagt Matthias Killing im exklusiven Quotenmeter.de-Interview. Der Moderator präsentiert am Freitag in Sat.1 die Neuauflage von «Deutschland gegen X» und spricht mit uns auch über Johannes B. Kerner.

Matthias Killing, sind Sie jetzt die neue Allzweckwaffe von Sat.1?

Zur Person: Matthias Killing

Der 33-Jährige Matthias Killing begann seine Karriere beim Regionalsender NRW.TV. Seit 2009 moderiert er das «Frühstücksfernsehen» bei Sat.1 als Nachfolger von Nadine Krüger. In der jüngsten Zeit wurde er außerdem zur Allzweckwaffe was Moderation anbelangt. Neben Fußball, Tennis, Boxen und Basketball bei «ran» arbeitete er für liga Total!, bei «The Biggest Loser» und einigem mehr. Jetzt übernimmt er die Moderation von «Deutschland gegen... - Das Duell».
Mit dem Begriff habe ich so meine Schwierigkeiten, weil man aufpassen muss, dass man dadurch nicht beliebig wird. Ich habe in den vergangenen Monaten eine Entwicklung mitgemacht und mir dadurch das Vertrauen meiner Chefs erarbeitet. Das «Frühstücksfernsehen» ist mein Steckenpferd. Der Sport meine Leidenschaft. Die Unterhaltung, die dann gerne etwas mit sportlichem Charakter zu tun haben sollte, wie bei «Deutschland gegen…» sind ein erstrebenswertes Ziel.

Sie treten bei «Deutschland gegen» in die Fußstapfen von Johannes B. Kerner…
…der übrigens schon seit Jahren mein großes Vorbild ist. Total. Ich verfolge seinen Weg seit mehr als 15 Jahren und habe höchsten Respekt vor dem, was er geleistet hat. Er hat es geschafft Sport und Magazin miteinander zu verbinden und ist in jedem Format, das er gemacht hat, immer glaubwürdig geblieben. Ich weiß aber auch, dass Johannes und ich ganz unterschiedliche Typen sind, deshalb will ich ihm vor der Kamera nicht nacheifern. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden.

Sie sind seit mehr als vier Jahren bei Sat.1, beim «Frühstücksfernsehen». Haben Sie die vergangenen Monate bei Sat.1 eigentlich mit Sorge verfolgt?
Überhaupt nicht. Wir haben mit Nicolas Paalzow einen Geschäftsführer, der den Sender wieder auf Kurs bringt. Die Medienlandschaft verändert sich gerade gewaltig, das wissen nicht zuletzt Sie mit am Besten. Es gibt zahlreiche neue, kleine Sender, aber trotzdem gibt es nur 100 Prozent Marktanteil zu verteilen. Insofern mache ich mir keine Sorgen. Ohnehin werden solche Themen ja nicht an uns herangetragen. Wir haben schlicht die Aufgabe gute Sendungen zu machen.

Herr Killing, Sie gelten als überaus bodenständig, was in der Branche durchaus nicht immer üblich ist. Mit den zunehmenden Primetime-Ausflügen haben sich manche ihrer Kollegen dann schon mal davon verabschiedet, wo sie herkamen. Denken Sie über ein Ende beim «Frühstücksfernsehen» nach?
Das ist mein Zuhause. Ich habe derzeit sozusagen zwei Zuhause – das Fußball-Stadion und das «Frühstücksfernsehen»-Studio (lacht). Ich bin dankbar, dass ich das morgens machen darf und habe deshalb auch erst kürzlich meinen Vertrag verlängert. An ein Ende ist also gar nicht zu denken. Das «Frühstücksfernsehen» ist die beste Schule. Jeden Tag eine Sendung mit einer tollen Crew. Ich habe mit Jürgen Meschede beim «Frühstücksfernsehen» einen Chef, der mich vor vier Jahren ins Boot geholt hat. Er hat seit vielen Jahren immer wieder ein Auge für neue Talente. Die Live-Sicherheit, die ich im «Frühstücksfernsehen» bekomme, hilft mir, wenn ich wie am Wochenende jeweils viereinhalb Stunden Live-Fußball mache oder bei Sendungen wie dem «IQ-Test», wo es größere Tonprobleme gab und das Panel vielleicht nicht so Vollgas gibt, wie ich mir das gewünscht habe.

Am Freitag läuft nun «Deutschland gegen Holland» - Sie wünschen sich sicherlich tolle Quoten…
…damit wir dann endlich «Deutschland gegen USA» in Las Vegas machen können (lacht). Die Sendung zu machen ist für mich ein Traum. Es ehrt mich, dass es Menschen gibt, die mir eine solche Unterhaltungsshow zutrauen. Es geht um Sport, Spiel und Spaß – und genau das passt auch zu mir. «Deutschland gegen…» ist eine irre Chance und natürlich stünde ich für weitere Folgen parat.

Darf‘s dann bald auch eine regelmäßige Showreihe sein?
Ich bin da, wo ich jetzt gerade bin, erst einmal total zufrieden. Da wollte ich immer sein. Aber natürlich spreche ich mit vielen Menschen über neue Ideen und Formate.

Wie traurig sind Sie über das Aus von Liga total!?
Sehr traurig. Das war wirklich eine fantastische Zeit mit einem großartigen Team und eine tolle Arbeit. Alex Rösner, der jetzt Sportchef bei uns ist, hatte mich damals zu Liga total! geholt. Ich werde die zwei Jahre nie vergessen. Ich, als Fußballverrückter, jedes Wochenende in den Stadien unterwegs… Ich vermisse das jetzt schon, das ist mir am Wochenende in Mönchengladbach wieder bewusst geworden. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Aber: Ich bin weich gefallen. Für die Kollegen, die durch diese Entscheidung ihren Job verloren haben, die gerade in diesen Wochen jetzt um ihre Existenz kämpfen, ist die Situation weitaus schlimmer. Denen geht es echt beschissen und ich kann nicht oft genug sagen, dass ich jedem einzelnen wirklich das Allerbeste wünsche.

Dem schließen wir uns natürlich an. Herr Killing, Sie moderieren Boxen, Fußball, Basketball und auch Tennis…
Und alle vier Sportarten passen zu mir wie die berühmte Faust aufs Auge… Tennis habe ich meine ganze Kindheit gespielt, mit Basketball die Jugend verbracht. Fußballverrückt bin ich sowieso. Und Boxen, da war ich eigentlich immer als Fan dabei…

Welche Sportart ist Ihre Nummer 1?
Natürlich ist Fußball in Deutschland die absolute Nummer eins. Ich persönlich bin aber ein großer Kämpfer für den Basketball-Sport. Ich würde mir wünschen, dass Basketball noch viel mehr im Free-TV stattfindet. Die BBL bei kabel eins in der vergangenen Saison hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Mal sehen, wie sich das Interesse der Fans und Zuschauer in Sachen BBL entwickelt. Denn: Bei allem Meckern, die Leute müssen das dann auch gucken. Es gibt in Deutschland eine Gemeinde von 300.000 bis 400.000 Menschen, die Basketball gerne sehen. Das reicht aber nicht. Wir machen Privatfernsehen und müssen das alles finanzieren. Gott sei Dank macht Sport1 in diesem Bereich aber einen super Job.

Als neues «ran»-Gesicht, wen verbinden Sie denn ganz besonders mit der Marke «ran»?
Natürlich Johannes B. Kerner. Ich fand das großartig, was da in den 90ern gemacht wurde und muss in diesem Zusammenhang auch Reinhold Beckmann nennen. Aber es gibt noch einen Namen, mit dem ich zuletzt ja bei Liga total! auch zusammengearbeitet habe, der für mich auch absolut für «ran» steht. Das ist Jörg Dahlmann, der großartige Beiträge macht – auch heute noch. Er ist ja wieder in der «ran»-Crew mit dabei. Er hat einen unglaublichen Blick für Geschichten.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Killing.
26.07.2013 11:44 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/65126