Das viertelstündige WDR-Format unterlag starken Schwankungen – richtig an Fahrt aufgenommen hat die Satire-Sendung mit Friedrich Küppersbusch aus Quotensicht nicht.
Als Vorbereitung auf die im September anstehende Bundestagswahl zeigte der Westdeutsche Rundfunk in den vergangenen Wochen jeweils montags, dienstags und donnerstags die Satire-Sendung «Tagesschaum» mit Friedrich Küppersbusch. Da das Vorprogramm inhaltlich meistens nicht zu dem «Tagesschaum» passte, waren die Quoten der nur rund 15-minütigen Sendung oftmals nicht allzu gut. Bereits zum Auftakt landete man deutlich unter dem WDR-Senderschnitt:
Nur 180.000 Zuschauer interessierten sich für die Premierenfolge am 10. Juni, daraus resultierte ein schwacher Gesamtmarktanteil von 1,2 Prozent. Im abgelaufenen Fernsehjahr war der öffentlich-rechtliche Sender auf 2,6 Prozent aller Fernsehzuschauer gekommen, bei den 14- bis 49-Jährigen betrug die Norm zuletzt 1,2 Prozent. Bei den jüngeren Zusehern hielt sich die Neugierde zum Start ebenfalls in Grenzen: Lediglich 40.000 14- bis 49-Jährige sorgten für unterdurchschnittliche 0,7 Prozent Marktanteil.
Die Dienstags-Sendung konnte selbst diese schwachen Werte nicht halten und verschlechterte sich beim Gesamtpublikum: So sackte die absolute Zuschauerzahl auf 120.000. Das hatte zur Folge, dass der Marktanteil bei allen binnen 24 Stunden unter die Ein-Prozent-Marke fiel, nämlich auf unzureichende 0,8 Prozent. Exakt denselben Wert verbuchte das Format auch bei den Jüngeren, hier konnte man sich jedoch leicht um 0,1 Prozentpunkte steigern. Die Reichweite bei den 14- bis 49-Jährigen stieg ebenfalls minimal um 10.000 Zuschauer auf nun 50.000 Interessierte.
Am Donnerstag waren sogar 90.000 junge Zuschauer zu begeistern, der Marktanteil in dieser Gruppe stieg auf entsprechend gute 1,3 Prozent – besser sollte es danach nicht mehr werden. Auch beim Gesamtpublikum wurden Rekorde eingefahren: 250.000 Zuschauer ab drei Jahren bescherten dem WDR 1,7 Prozent Marktanteil. Bereits in der nächsten Woche war dann aber wieder die Luft raus, denn die Gesamtreichweite krachte auf 120.000 Zuschauer. Die Dienstags-Ausgabe hatte sogar nur 70.000 Menschen ansprechen können, die dazugehörigen Marktanteile beliefen sich auf katastrophale 0,5 Prozent bei allen sowie 0,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Davon konnte sich die nächste Ausgabe vom Donnerstag allerdings recht gut erholen, immerhin stieg die Reichweite auf 210.000.
Die letzte Juni-Woche war mit im Schnitt 150.000 Zuschauern ab drei Jahren ebenso wenig gefragt wie die Wochen davor. Die erste Juli-Woche schnitt mit durchschnittlich 200.000 Zusehern wesentlich besser ab, wozu sicherlich auch die Donnerstags-Sendung vom 04. Juli beigetragen haben dürfte. Die konnte den Gesamtmarktanteil nämlich auf 2,0 Prozent hieven, die absolute Zuschauerzahl lag bei 280.000 und somit so hoch wie noch nie zuvor.
Weitere Quotenrekorde sollten nicht ausbleiben. Inmitten weiterhin schwächerer laufender Ausgaben stachen besonders die Sendungen vom 11. Juli (Donnerstag) und dem 15. Juli (Montag) hervor. Diese Ausgaben konnten nämlich immerhin 460.000 beziehungsweise 350.000 Zuschauer anlocken. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum betrugen 3,2 und 2,4 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 0,9 und 1,1 Prozent gemessen. Die vorläufig letzte Ausgabe vom 18. Juli sorgte nochmals für einen Anstieg der Zuschauerzahlen. 260.000 Menschen wollten sich diese nicht entgehen lassen, daraus resultierten 1,9 Prozent bei allen und ein Prozent beim jungen Publikum zwischen 14 und 49.
Im Schnitt waren die 18 Ausgaben auf 200.000 Zuschauer gekommen, 70.000 davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die dazugehörigen Marktanteile beliefen sich auf maue 1,4 beziehungsweise 0,7 Prozent. Ein Quotenerfolg war «Tagesschaum» damit unterm Strich sicherlich nicht. Unbekannt ist, wie viele Menschen die jeweilige Vorab-Premiere bei einsfestival oder die Internet-Clips bei YouTube verfolgt haben – hier dürften bestimmt noch einige Zuseher hinzugekommen sein, die das Format beim WDR dringend gebraucht hätte. Nichtsdestotrotz wird der WDR, wenn am 14. August 2013 die zweite Hälfte des Formats startet, gemeinsam mit einsfestival und YouTube erneut an Bord sein.