Neu, feucht und schmerzvoll im Kino

Diese Woche neu im Kino: Michael Bays schwarze Komödie, eine Sci-Fi-Fantasy-Version von Romeo & Julia und Charlotte Roches «Feuchtgebiete».

«Upside Down»
In einem entfernten Universum befinden sich zwei Planeten dicht beisammen. Obwohl beide Planeten über eine eigene Anziehungskraft verfügen, schweben sie wie zwei Spiegelbilder nebeneinander her. Auf einem der beiden Planeten lebt Adam, der ein bescheidenes und funktionierendes Leben führt und seit Kindheitstagen von der schönen Eden träumt, die auf dem Planeten direkt über ihm lebt und der er eines fernen Tages begegnete. Er sehnt sich danach, bei ihr zu sein, aber nicht nur die Naturgesetze sprechen dagegen, sondern auch die Regierungen beider Planeten: Es ist bei Höchststrafe verboten, aus seiner Welt auszubrechen und die andere zu betreten. Dennoch kämpft Adam für die Liebe ...

«Upside Down» findet nur wenig Gegenliebe bei den Kritikern. So heißt es bei MovieMaze: „«Upside Down» begeistert sowohl visuell als auch mit den Darstellern. Eine wunderbare Idee, aber leider ist die Umsetzung verwirrend umgesetzt.“ Bei Gamona.de fällt das Urteil noch harscher aus. Gemäß der Gamona-Kritik handelt es sich beim Film um eine „umständlich erzählte, wenig plausible und letztlich auch erstaunlich kühle Liebesgeschichte“
OT: «Upside Down» von Juan Diego Solanas. Mit: Jim Sturgess, Kirsten Dunst und Timothy Spall

«Pain & Gain»
Basierend auf einer schwer zu glaubenden, jedoch erschreckend wahren Geschichte erzählt «Pain & Gain» von den Bodybuildern Danny Lugo, Paul Doyle und Adrian Doorbal, die beschließen, den dubiosen Neureichen Victor Kershaw auszunehmen. Nach mehreren lachhaften Fehlschlägen hat das Trio es endlich raus und steigert sich in eine menschenverachtende Gewaltserie voller Entführungen, Erpressungen und Foltereien hinein ...

Ob Michael Bay seinen bislang smartesten Film geschaffen hat oder «Pain & Gain» eine hohle Prollkomödie ist, verrät Ihnen Antje Wessels in unserer Quotenmeter.de-Kino-Kritik.
OT: «Pain & Gain» von Michael Bay. Mit: Mark Wahlberg, Dwayne Johnson, Anthony Mackie, Tony Shalhoub und Ed Harris

«Feuchtgebiete»
Die ungalante 18-jährige Helen hält nicht viel von Hygiene und sehnt sich danach, sexuell so viel wie möglich auszuprobieren. Doch die experimentierfreudige Jugendliche hat auch einen verletzlichen Kern, ist ihr größter Wunsch doch, dass sich ihre geschiedenen Eltern wieder versöhnen. Als sich Helen bei einer Intimrasur verletzt und daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert werden muss, lernt sie dort im jungen Krankenpfleger Robin zudem die (schwer zu erreichende) Liebe ihres Lebens kennen …

Der NDR urteilt über die Adaption von Charlotte Roches viel debattierten Debütroman: „Die einzige Offenbarung in diesem Film sind die Schauspieler. Allen voran Carla Juri als Helen. Sie spielt mit keckem, aber unschuldigem Lolita-Charme einfach alles weg.“ Im Spiegel hingegen wird gelobt, dass „dank richtig guten Handwerks“ eingangs Bilder gezeichnet werden, „die explizit genug sind, um ungehemmt zu wirken, aber nicht zum Gaffen einladen.“ Im letzten Drittel würden dennoch die Schockelemente langweilen und den Film herunterziehen. Auch die Abendzeitung München kommt zum Schluss, dass «Feuchtgebiete» „in intelligenterer und weniger auf vermeintlichen Tabubruch zielender Umsetzung ein bewegender Film hätte werden können.“
OT: «Feuchtgebiete» von David F. Wnendt. Mit: Carla Juri, Christoph Letkowski, Meret Becker, Axel Milberg, Edgar Selge und Marlen Kruse
21.08.2013 12:00 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/65652