Ross Antony und Jeanette Biedermann kämpfen eine Pilotfolge lang um die Gunst von Grundschulkindern. Das ist ganz nett anzusehen. Nur: Wo bleibt die Innovation?
Hinter den Kulissen
- Produktion: encanto
- Autorin: Heidrun Seeger
- Kamera: Thomas Fechner und Wolfram Grötzner
- Produzenten: George Gysi, Mick Langfort und Katrin Lachmann
Zwei Prominente – in der Pilotfolge sind das Jeanette Biedermann und Ross Antony – bespaßen getrennt voneinander eine fünfköpfige Gruppe Neun- und Zehnjähriger. Klingt nicht sonderlich innovativ? Ist es auch nicht. Und ob das diese hippen, jungen, netzaffinen und «Deutsches Fleisch»-erprobten #Neuländer begeistern kann?
Erstaunlicherweise liegt das Format im TV-Lab-Ranking derzeit an der Spitze.
«Tohuwabohu» hat durchaus seine netten Momente. Die kommen aber alle von Ross Antony – und zeigen, wie viel bei einem solchen Format vom Cast abhängt.
Bei Jeanette Biedermann ist der Nachname Programm. Und obwohl sie mit den Kleinen unbestreitbar sehr liebevoll interagiert, wirkt sie von der Gruppe der wuseligen Grundschüler manchmal seltsam distanziert, nimmt zu sehr die Rolle der Anleiterin ein, die in der letzten Challenge die Kinder vom gegrillten Gemüse überzeugen und vom saftigen Fleisch abhalten muss, nachdem sie mit ihnen ein Floß gebaut und eine GPS-Schnitzeljagd veranstaltet hat.
Bei Exzentriker Ross Antony kommt dagegen das Kind im Manne durch. Er ist allenfalls der große Bruder, agiert mit den Kids auf Augenhöhe, hilft, witzelt, tröstet – und hat sogar dann noch Riesenspaß, wenn er im Hochseilgarten mit seiner Höhenangst konfrontiert wird. Ihn mit einer Gruppe Spielkinder zu sehen, macht wirklich Freude – kein Wunder, dass er am Schluss im Contest um den besten Bespaßer das Rennen macht.
„Fun and Games with Ross“ wäre ein hervorragendes Format. Für den KIKA oder den Samstagmorgen im ZDF. Doch bei ZDFneo wirkt das Format im Line-up ein wenig fehl am Platz. «Tohuwabohu» ist in Teilen wirklich nettes Fernsehen – aber nun einmal furchtbar innovationslos. Man fragt sich, was es im TV Lab zu suchen hat. Auch wenn es dort kurioserweise besonders gut anzukommen scheint.
ZDFneo zeigt «Tohuwabohu» im Rahmen des TV Labs am Dienstag, den 27. August um 21.45 Uhr.