Meistgesehener Sender war einmal mehr das Erste, wo über die Hälfte der Interessierten zusahen. Starke Gewinne gab es vor allem beim jungen Publikum – dank Raab?
Wechsel zu ProSieben lohnt sich
2009, beim TV-Duell Merkel vs. Steinbrück, war die Quote für Sat.1 auf nur 2,4 Prozent bei den Jungen zurückgegangen. Insgesamt schauten gerade einmal noch 0,79 Millionen Menschen die Debatte beim ProSiebenSat.1-Sender. 2005 hatten dort noch 1,44 Millionen zugeschaut. Sat.1 war 2009 der große Verlierer aller übertragenden Kanäle. Das TV-Duell 2013 zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Peer Steinbrück hat mehr Bundesbürger interessiert als das Duell vor vier Jahren. Damals kam die Übertragung auf vier Sendern auf 14 Millionen Zuschauer, diesmal waren es rund 17,6 Millionen. Klarer Gewinner war hierbei einmal mehr wieder Das Erste: 10,11 Millionen Bürger verfolgten die Debatte dort; also weit mehr als die Hälfte der daran Interessierten. Gemessen wurden somit 29,1 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen. 3,17 Millionen waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, gehörten also zu der Altersklasse, der eine gewisse Politikverdrossenheit nach gesagt wird. Die gemessene Quote bei diesen Menschen lag bei 22,7 Prozent.
Es gibt aber noch einen Gewinner – und der heißt ProSieben: Deutlich besser als vor vier Jahren in Sat.1 schnitt das TV-Duell 2013 ab, wohl auch wegen Fragensteller Stefan Raab: Bei den Jungen erreichte der Privatsender acht Prozent Marktanteil – und somit fast so viel wie die Kölner Konkurrenz von RTL: Dort kam man auf 8,4 Prozent. Insgesamt schalteten bei ProSieben ab 20.30 Uhr 1,51 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren ein, bei RTL waren es 2,22 Millionen. Die Gesamtquoten lagen bei 4,3 und 6,4 Prozent.
Gesamtzuschauerzahlen
- 2002: Damals gab es zwei Duelle, ein erstes nur bei RTL und Sat.1 und ein zweites bei den Öffentlich-Rechtlichten: Duell Nummer eins interessierte im Schnitt rund 15,1 Millionen Zuschauer, Duell Nummer 2 knapp 15,3 Millionen
- 2005 wurde das TV-Duell erstmals von allen vier Sendern übertragen: Knapp 21 Millionen Menschen ab drei Jahren verfolgten die Diskussion damals.
- 2009 dann ein klarer Rückgang: Auf vier Sender verteilten sich damals nur noch 14 Millionen Interessierte.
Das Zweite holte mit der Übertragung des Duells durchschnittlich 3,71 Millionen Zuschauer vor die Geräte; gemessen wurden hier 10,7 Prozent. Bei den Jungen standen ordentliche 6,4 Prozent Marktanteil auf der Uhr. Übrigens lief das große Duell nicht nur bei den vier Sendern, von denen alle sprachen: Auch Phoenix übertrug die 90 Minuten lange Debatte, spielte aber keine große Rolle: 0,08 Millionen weitere Zuschauer wurden darüber generiert; 0,2 Prozent Marktanteil wurden insgesamt gemessen, 0,3 Prozent bei den Menschen zwischen 14 und 49 Jahren.
Über alle vier Sender verteilt erreichten Merkel und Steinbrück während der 90 Minuten durchschnittlich 50,5 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern, Das Erste allein davon mehr als die Hälfte. Beim jungen Publikum belief sich die ermittelte Quote auf starke 45,5 Prozent – vor allem das ist ein großer Erfolg für die Sender: Vor vier Jahren interessierten sich nur 35,3 Prozent der jungen Zuseher für die Debatte.