Aufregung: Was machten 34 Mann für die ARD in Buenos Aires?

Thomas Bach wurde am Dienstag zum neuen IOC-Präsidenten gekürt. Laut Medienberichten schickte Das Erste 34 Leute nach Argentinien. Stimmt nicht, sagt der SWR.

Es ist mal wieder Zeit, sich über die ARD aufzuregen. Was ist passiert? Am Dienstag wurde mit Thomas Bach erstmals ein Deutscher Präsident des internationalen Olympischen Komitees (IOC). Gewählt wurde Bach in Buenos Aires. Zu dieser Veranstaltung soll die ARD 34 Mitarbeiter angemeldet und geschickt haben – darunter auch die Sportchefs von BR und SWR, während für das ZDF nur vier Leute vor Ort waren. Das zumindest schreibt die FAZ und fügt süffisant an, dass man bei den eigentlichen Olympischen Spielen die ARD-Truppe nur noch nach „Hundertschaften“ zähle.

Der SWR empört sich am Mittwochmittag über die Berichte und lässt verlauten: Kein Medium habe nachgefragt. De facto, so der WDR, sei die ARD mit 16 Mann nach Argentinien gereist. Davon sind neun Journalisten - inklusive Moderator und multimedialer Storymacher. Das übrige Team besteht aus lokalen Kräften und Korrespondententeams vor Ort. Die in den Berichten als große Truppe dargestellte Mannschaft vom WDR habe aus nur zwei Leuten bestanden.

Zudem stellt der SWR klar: Der Vergleich, dass das ZDF nur vier Leute nach Buenos Aires geschickt habe, hinke: „Die aktuelle Woche ist eine sogenannte ARD-Woche, d.h. die ARD ist für das Morgen- und Mittagsmagazin zuständig. Allein für diese beiden Sendungen werden aus Buenos Aires mindestens zehn Beiträge zugeliefert. Insgesamt wurden und werden für das Fernsehen über 50 Produktionen vor Ort erstellt.“ Für das ZDF würden hingegen nur „kurze“ Nachrichtenberichte gemacht. Übrigens – aus Deutschland ist auch Sky vor Ort – mit einer Rumpftruppe, bestehend aus einem Reporter plus Kameramann. Immerhin gab es am Dienstag um 18.30 Uhr aber das erste Live-Interview mit Bach im deutschen Fernsehen. Das ist effektiv.
11.09.2013 12:19 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/66073