In Amerika war die Staffelpremiere ein Überflieger. In Deutschland tat sie sich am Dienstag sehr schwer. Auch «CSI» blieb hinter den Erwartungen zurück.
Unsere Kritik zu «The Following»
«The Following» konstruiert seinen Antagonisten behutsam, dafür umso grausamer. Es bleibt zu hoffen, dass die Serie diesen einen Charakter differenziert, ambivalent ausbildet, nicht nur als plattes Feindbild wie bisher. Dann könnte «The Following» ein neuer großer Hit werden, vielleicht die erhoffte Serienüberraschung dieser TV-Season. Zumal Kevin Bacon in der Rolle des FBI-Veteranen Hardy – wie erwartet – brilliert.
Jan SchlüterIn Amerika war die FOX-Serie
«The Following» einer der Überflieger in der vergangenen Saison; beliebt auch beim jungen Publikum und mit vergleichsweise stabilen Zuschauerzahlen. In Deutschland kam das Format, dass die Geschichte von einem FBI-Ermittler auf der Jagd nach einem Netz von Serienkillern erzählt, am ersten Ausstrahlungstag im Free-TV nicht recht vom Fleck. RTL sendete ausnahmsweise eine Doppelfolge ab 22.15 Uhr, die in den rund 105 Minuten Laufzeit nur auf mäßige 13,8 Prozent Marktanteil kam. Zwar liegt der Senderschnitt von RTL in diesem Monat in etwa bei diesem Wert, die Ansprüche der Kölner sind aber sicherlich andere.
Insgesamt holte die Krimi-Serie 2,18 Millionen Menschen (12,6%) ab drei Jahren vor die TV-Geräte. Nicht nur «The Following» hinterlässt einige Falten auf der Stirn der RTL-Verantwortlichen, auch die beiden zuvor gezeigten Formate sind nicht so stark in die Saison gestartet wie noch vor einem Jahr. Um 20.15 Uhr kehrte
«CSI» mit neuen Folgen ins Programm von RTL zurück – mehr als 14,8 Prozent in der Zielgruppe waren aber nicht drin.
Zum Vergleich: «CSI: Vegas» startete im Januar 2013 auf diesem Sendeplatz noch vor 16,7 Prozent der Werberelevanten und steigerte sich dann in der zweiten Woche sogar auf 18,6 Prozent. Insgesamt verfolgten den Staffelstart damals rund 300.000 Menschen mehr als die neue Folge in dieser Woche. Die Reichweite der Bruckheimer-Produktion lag bei 3,35 Millionen. Auf diesem Niveau pendelte sich danach auch
«Bones» ein. Die neue Folge erreichte 3,34 Millionen Zuschauer ab drei Jahren.
Beim jungen Publikum landete das Format bei 15,3 Prozent – und somit dem stärksten Wert des RTL-Abends. Insgesamt aber ist das ein bisschen zu wenig. Dennoch: In der Gesamtbetrachtung lief der Dienstag bei den 14- bis 49-Jährigen besser als viele Tage zuvor: Der Tagesschnitt betrug exakt 15 Prozent und damit kann RTL-Programmgeschäftsführer Frank Hoffmann zunächst wohl ganz gut leben.