Quotencheck: «Stuckrad-Barre»

Quotenmeter.de-Themenwoche Wahl: Hat es sich für Tele 5 bezahlt gemacht, die Late-Night-Show vor der Bundestagswahl täglich auf Sendung zu schicken? Wir haben die Zahlen…

Dein Kreuz für Deutschland

Wissen Sie schon, was Sie am Sonntag wählen werden? In den Medien heißt es immer wieder, dass sich die meisten Bundesbürger erst kurz vor der Wahl für eine Partei entscheiden. Insofern muss es nicht unbedingt schlecht sein, wenn Sie noch nicht wissen, was Sie wählen wollen. Wichtig ist nur, dass Sie überhaupt zur Wahlurne gehen und die Ihrer Ansicht nach erfolgsversprechendste Partei unterstützen. Zu glauben, man könne mit seiner Stimme nichts ausrichten, ist nämlich leider ein weit verbreiteter Irrglaube. Denn mit einer nicht abgegeben Stimme stärkt man im Endeffekt nur die Parteien, die einem missfallen würden – beispielsweise jene der links- und rechtsextremen Fraktion.
von Daniel Sallhoff
Zur bevorstehenden Bundestagswahl am Sonntag, den 22. September ließ sich Tele 5 auf ein besonderes Experiment ein: So ließ man seine Late-Night-Show «Stuckrad-Barre» in der Woche vom 16. bis 20. September täglich gegen 23.05 Uhr auf Sendung gehen. Angesichts der doch eher enttäuschenden Quoten der ersten Tele 5-Staffel war das ein durchaus gewagter Schritt. Letztendlich wurde dieser auch nur mit bedingt guten Zahlen belohnt.

Zum Auftakt der zweiten Staffel saßen am Donnerstag, den 22. August 70.000 Zuschauer vor den Fernsehbildschirmen; 40.000 davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. Dies führte zu soliden Marktanteilen von 0,6 und 0,8 Prozent. Im vergangenen Fernsehjahr war Tele 5 auf 0,5 Prozent aller Fernsehenden gekommen, bei den 14- bis 49-Jährigen standen 2012/13 durchschnittlich 0,7 Prozent auf der Uhr. Somit lag die Talkshow nur sehr leicht über dem Senderschnitt. Positiv anzumerken ist aber, dass sich die zweite Ausgabe eine Woche darauf relativ stabil hielt.

Die absolute Zuschauerzahl verringerte sich nur minimal auf 60.000, bei den wichtigen 14- bis 49-Jährigen blieb hingegen alles wie in der Vorwoche. In Woche drei wurden sogar – für «Stuckrad-Barre»-Verhältnisse - richtige Spitzenwerte ermittelt: Insgesamt 100.000 Zuschauer ab drei Jahren wollten dabei zusehen, wie Barre den SPD-Politiker Kurt Beck in die Mangel nahm. Das bedeutete schon insgesamt gute 0,9 Prozent Marktanteil. Beim jungen Publikum standen bei 80.000 Zuschauern 1,6 Prozent Marktanteil zu Buche. Die Ausgabe in der Folgewoche war nicht ganz so gefragt, die Gesamtreichweite ging auf 80.000 Zuseher hinunter, in beiden Gruppen hatte dies 0,7 Prozent Marktanteil zur Folge.

Am Montag, den 16. September startete die erste der fünf Wahl-Sondersendungen: Insgesamt 70.000 Zuschauer ließen sich diese nicht entgehen. Einen Tag darauf waren 90.000 Zuschauer dabei. Doch dann fingen die Reichweiten an zu bröckeln: Sowohl am Mittwoch als auch am Donnerstag waren nicht mehr als 50.000 Zuschauer drin. Die dazugehörigen Zielgruppen-Marktanteile verschlechterten sich von 0,8 und 0,5 Prozent auf 0,6 sowie 0,7 Prozent. Für freudige Gesichter bei den Senderverantwortlichen dürfte allerdings noch einmal die Freitags-Ausgabe gesorgt haben. 150.000 Menschen sahen sich diese an und sorgten so für ordentliche 0,9 Prozent Marktanteil insgesamt. Bei den Umworbenen kamen bei 80.000 Interessenten 1,1 Prozent Marktanteil zustande.

Alles in allem fielen die Durchschnittswerte aber nicht besonders rosig aus. Im Schnitt wurden die neun besprochenen Ausgaben von 80.000 Menschen gesehen, 50.000 davon kamen aus der werberelevanten Zielgruppe. Die dazugehörigen Marktanteile beliefen sich auf 0,6 und 0,8 Prozent.

So gesehen dürfte Tele 5 «Stuckrad-Barre» zumindest aus Quotensicht nicht hinterher trauern: Demnächst wird der Moderator nämlich erneut seinen Sender wechseln und dann beim RBB für Gesprächsstoff sorgen (wir berichteten).
21.09.2013 14:00 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/66281