«DSDS»: Neue Jury und mehr Autonomie für Kandidaten

Bei RTL gab man am Sonntagmorgen die neue Jury der Castingshow bekannt, die mit durchaus großen Namen zu überraschen weiß. Zudem sind einige konzeptionelle Änderungen geplant - unter anderem sollen "die Kandidaten an die Macht".

Seit einiger Zeit schon befindet sich «Deutschland sucht den Superstar» hinsichtlich seiner Einschaltquoten auf dem absteigenden Ast. Das einstige Aushängeschild der deutschen Casting-Landschaft hat durch diverse zweifelhafte Show-Elemente, bedeutungslose und meinungsschwache Personen in der Jury und ein musikalisch mickriges Angebot zuletzt deutlich an Reputation eingebüßt und mit «The Voice» einen ungleich hochwertigeren Konkurrenten bekommen, gegen den man qualitativ kaum noch einen Stich sah. Doch die nun angekündigten Änderungen wecken leise Hoffnungen auf eine Kehrtwende, für die Jury konnte man beachtliche Namen gewinnen.

So wird Marianne Rosenberg einer RTL-Ankündigung zufolge als Jury-Mitglied an der elften Staffel partizipieren, die ab Januar kommenden Jahres ausgestrahlt wird. Mit dem 58-jährigen Star setzt man ein Zeichen in Richtung Schlager, der bereits in der vergangenen Staffel durch den Sieg von Beatrice Egli sowie einen Gastauftritt von Andrea Berg deutlich mehr Raum in der Sendung einnahm. Mit Mieze Katz, der 34-jährigen Frontsängerin der deutschen Elektropop-Band Mia., gewinnt man jedoch auch einen großen Namen aktueller Popmusik. Dritter Neuzugang ist der Rapper Prince Kay One (29), der zuletzt gemeinsam mit The Product G&B und Mario Winans kleinere Charterfolge feierte und in der Rap-Szene durchaus bekannt ist. Weiterhin dabei ist wenig überraschend Show-Dino Dieter Bohlen.

Doch nicht nur mit neuen Namen möchte die elfte «DSDS»-Staffel aufwarten, auch hinsichtlich konzeptioneller Änderungen scheint man nach Jahren des Stillstands nun ernst machen zu wollen. Unter dem Motto "Kandidaten an die Macht" sollen sich die Teilnehmer der Casting-Show nun endlich präsentieren können, wie sie wollen - was angesichts der bisherigen Ausrichtung des Formats bei konsequenter Durchführung einem Quantensprung gleichkäme. Konkret möchte man dem Zuschauer nahe bringen, wie sich die Kandidaten auf ihrem Weg durch die Show in die Auswahl ihrer Songs, deren musikalischer Interpretation sowie in die Auswahl ihrer Outfits und Choreographien einbringen.

Mehr Mitspracherecht in der Casting-Phase gibt RTL auch dem Zuschauer, denn dieser darf aus einer Vorauswahl von Kandidaten des Jurycastings auf RTL.de im Oktober entscheiden, ob ein Teilnehmer direkt ein Ticket für den Recall erhält oder nicht. Besagter Recall wird diesmal in Kuba aufgezeichnet. Ein Herz für C-Promis zeigt das Format mit dem Engagement von Model und Choreograf Jorge Gonzalez, der den Kandidaten auf Kuba mehr oder minder wertvolle Tipps in Sachen Tanz, Performance und Styling geben - und nebenbei auch die eigene TV-Präsenz weiter steigern - darf.

Die Live-Shows heißen in Durchgang elf nun Live-Challenge-Shows, in denen wöchentlich neue musikalische Aufgaben zu lösen sind. Bestandteil dieser Challenges soll auch eine autonome Konzeption des eigenen Gesangauftritts sein. Die Jury wählt unabhängig von der Abstimmung im Televoting einen Sieger des Tages, auf den eine besondere Belohnung wartet. Die Moderation der Live-Shows übernimmt Nazan Eckes, diesmal jedoch offenbar ohne Raul Richter. In den Castings wiederum dürfen sie im so genannten "Auftritts-Tunnel" entscheiden, von welchem der vier Juroren sie sich am ehesten angesprochen fühlen. Entscheidend wird diese Wahl jedoch nur, sollten jeweils zwei Juroren dem Kandidaten ein ja und ein nein geben - in diesem Fall wird die Stimme des ausgewählten Jurors ausschlaggebend.
06.10.2013 10:27 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/66571