Amoklauf-«Tatort» findet gesteigertes Interesse

Der «Tatort» aus Ludwigshafen erreichte mit seinem brisanten Thema ein großes TV-Publikum.

Man hätte diese Geschichte auch sinniger erzählen können. Dazu hätte man aber das Augenmerk auf die spannenderen Fragen lenken müssen: etwa die, wie Eltern damit umgehen, wenn der Sohn als Beinahe-Amokläufer vor seiner Bluttat ermordet wurde. Aber in „Freunde bis in den Tod“ besteht dieser Konflikt aus einer kurzen Dialogszene.
Julian Miller für Quotenmeter.de
Am Sonntagabend hatte Kommissarin Lena Odenthal einen, zumindest auf dem Papier, besonders pikanten Todesfall aufzuklären, denn im Zentrum ihrer Ermittlungen stand der Mordfall an einem 19-jährigen Schüler, der angeblich vorhatte, ein Attentat zu begehen. Aufgrund trockener und mutloser Umsetzung fand der neue «Tatort» zwar nur wenig Gegenliebe bei den Kritikern (siehe auch Infobox), dennoch schalteten die Krimifreunde der Republik in Scharen ein.

9,08 Millionen Fernsehende ab drei Jahren verfolgten zur besten Sendezeit den Neunzigminüter, was einer Sehbeteiligung von tollen 26,0 Prozent gleichkam. Dies resultierte, wenig überraschend, auch in die Marktführung für Das Erste. Und auch in der jungen Altersgruppe kam der «Tatort» besser an als sämtliche anderen Programme:

Aus einer Reichweite von 2,96 Millionen 14- bis 49-Jährigen resultierte am Sonntagabend ein Marktanteil von starken 21,1 Prozent. Anschließend lief auch «Günther Jauch» überdurchschnittlich gut und hielt 0,83 Millionen Jüngere an den Bildschirmen, womit sehr gute 7,3 Prozent zu Buche standen.

Beim Gesamtpublikum wiederum erwärmten sich 4,28 Millionen Interessenten für das Thema „Deutschland auf Stand-by - wie läuft das Spiel um die Macht?“, was für Jauchs Talkshow einen ansehnlichen Marktanteil von 15,5 Prozent insgesamt bedeutete.
07.10.2013 09:18 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/66586