«Lindenstraße» zu soapig?

Wie es um die Weekly des Ersten in Zukunft steht, ist weiterhin unbekannt. Schöpfer Hans W. Geißendörfer kämpft um das Format und will die Marschrichtung korrigieren.

Nachwievor hat der WDR noch keine Entscheidung getroffen, wie es mit seiner inzwischen 28 Jahre alten Weekly «Lindenstraße» weitergeht – und man wird als Beobachter das Gefühl nicht los, dass es um die wöchentliche Serie nicht mehr allzu gut bestellt ist. In der Tat: In 2013 sind die Quoten noch einmal ein Stück zurückgegangen; auf nun durchschnittlich 10,5 Prozent bei allen. Zum Vergleich: 2011 lag man noch bei mehr als zwölf Prozent und somit oberhalb des Senderschnitts des Ersten Deutschen Fernsehens.

«Lindenstraße»-Produzent Hans W. Geißendörfer will in der kommenden Zeit die inhaltliche Marschroute etwas anpassen, wie er in der Süddeutschen Zeitung verriet. Er erklärte, die Serie sei vielleicht „etwas zu soapig“ geworden. Künftig wolle man nicht zum Kern zurück, sondern wieder vorwärts gehen, sagte der Fernsehproduzent, ohne aber näher ins Detail zu gehen. Der WDR lasse ihm da einigen Freiraum, ganz alleine entscheiden kann er aber nicht: Halbjährlich muss er dem Sender Bericht abstatten, was inhaltlich geplant ist.

Da „gibt es dann Mehrheitsentscheidungen, und wenn der Beirat eine bestimmte Figur nicht raushaben möchte, die ich aus guten Gründen rausschreiben will, dann entscheiden die: die soll bleiben.“ Ob die «Lindenstraße» bleibt oder nicht, entscheidet der Sender allein. Der laufende Produktionsvertrag reicht noch bis ins kommende Jahr.
11.10.2013 14:20 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/66696