Popcorn und Rollenwechsel: Disneys «Saw»
Zwei der «Saw»-Autoren schreiben nun für Disney über Spielzeuge, die Krieg führen.
Spielzeuge, die zum Leben erwecken, sind seid langer Zeit ein wiederkehrendes Thema im Disney-Kosmos. Das berühmteste Beispiel dürfte die «Toy Story»-Reihe sein, aktuell werden aber auch im Videospiel «Disney Infinity» Spielfiguren (basierend auf Disney-Helden und -Schurken) lebendig. Die faszinierenden Storymöglichkeiten, die sich ergeben, wenn Spielzeuge eigenständig werden, lässt Disney künftig von einem Autoren-Duo weiter ausloten, das man so schnell beim Mäuse-Konzern nicht erwartet hätte.
Wie bekannt wurde, heuerte Disney Patrick Meton und Marcus Dunstan an, um das Drehbuch zur Graphic-Novel-Realverfilmung «The Stuff of Legend» zu verfassen, welche von Spielzeugen erzählt, die (unbemerkt von den Menschen) einen epochalen Krieg gegen böse Mächte führen, um ihre Besitzer vor grausamen Erfahrungen zu bewahren. Die beiden Schreiberlinge sind bislang bestens für die vier abschließenden «Saw»-Filme bekannt und schrieben auch die «Feast»-Trilogie sowie «Piranha 2». Nicht gerade klassische Disney-Ware.
Es ist allerdings kein Novum, dass Autoren aus weniger familienfreundlichen Bereichen das Drehbuch zu für sie untypische Werke verfassen. Es machte ja auh schon auf Filmseiten Schlagzeilen, dass sich der intellektuelle Drehbuchkünstler Charlie Kaufman mit Rewrites für «Kung Fu Panda 2» ein Zubrot verdiente. Davor verfasste aber bereits M. Night Shyamalan einen gewissen Film namens «Stuart Little».
Und mit Robert Lopez ist einer der beiden Verantwortlichen hinter den Songs des diesjährigen Disney-Weihnachtsfilms «Die Eiskönigin» auch wahrlich kein kreuzbraver Bube: Er verfasste zuvor die Songs zur mit Sex gespickten «Sesamstraße»-Parodie «Avenue Q» und zum Broadway-Musical «Book of Mormon» der «South Park»-Macher.
Und wieso auch nicht? Die Qualität der eigenen Leistungen entscheidet - nicht einfach nur das Image der Abstecher auf dem eigenen Lebenslauf.