Trotz Änderungen: «Dancing with the Stars» schwächelt weiterhin

Die Zusammenlegung von Tanz- und Entscheidungsshow konnten «Dancing with the Stars» nicht an alte Erfolge anknüpfen lassen.

«Dancing with the Stars»

  • Genre: Reality Competition
  • Regie: Alex Rudzinski
  • Juroren: Carrie Ann Inaba, Len Goodman & Bruno Tonioli
  • Ursprungsland: USA
  • Staffelzahl: 17
  • Episodenzahl: 315
  • Sender: ABC
  • Im Programm seit: 1. Juni 2005
Am 16. September startete die nunmehr 17. Staffel des US-amerikanischen Pendants zu «Let’s Dance», nämlich «Dancing with the Stars». Scheinbar orientierte man sich bei ABC an den Wurzeln der Tanzshow, denn nur in der ersten Staffel verzichtete man auf separate Entscheidungsshows. Die Staffeln zwei bis 16 von «Dancing with the Stars» teilten die Sendung an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in eine „Perfomance Show“ und eine „Results Show“, jeden Montag und Dienstag. Da sich nach einigen Staffeln bei Teilen des Publikums eine gewisse Müdigkeit bei fast allen Formaten einstellt, hatte auch «Dancing with the Stars» im Laufe der zurückliegenden Staffeln mit einem Zuschauerrückgang zu kämpfen.

Während die tanzenden Promis in ihrer elften Staffel noch 19,02 Millionen Zuschauer unterhielten, standen in Season 13 nur noch durchschnittlich 15,53 Millionen Menschen zu Buche. Weiter nach unten ging es zunächst nicht, da Staffel 14 im Mittel 15,88 Millionen Menschen vor die Empfänger lockte. Ein umso größerer Sturz bei den Zuschauerzahlen war jedoch in Runde 15 festzustellen, zu der im Schnitt 13,42 Millionen US-Amerikaner einschalteten, wobei die erste Episode mit 14,11 Millionen Zusehern außergewöhnlich schwach lief. Die vergangene 16. Staffel gab in Sachen Durchschnittspublikum noch einmal auf 13,20 Millionen Interessierte ab.

Auffällig dabei war, dass die Entscheidungsshows am Dienstag immer deutlich schlechter liefen als die Performanceshows. Dies könnte daran liegen, dass die Fernsehenden eher auf Spektakel aus sind, allerdings ist wahrscheinlicher, dass die bärenstarke CBS-Konkurrenz mit «NCIS» und «NCIS: L.A.» ABC die Zuschauer stahl. Unabhängig davon, welche der beiden Gründe der schwerwiegendere ist, stellt die im Sommer beschlossene Zusammenlegung der Tanz- und der Entscheidungsshow auf den Montag eine logische Lösung zum Problem des Quotenschwunds dar. Doch hat es sich für ABC wirklich gelohnt?

Zur Premiere der 17. Staffel, unter anderem mit «High School Musical»-Star Corbin Bleu, „Snooki“ aus «Jersey Shore» und «King of Queens»-Schauspielerin Leah Remini (Foto), schalteten Mitte September 16,19 Millionen Menschen ein. Dies bedeutete den ersten Dämpfer für ABC, da zum Start von Staffel 16 (zur damaligen Performanceshow) noch 17,06 Millionen Zuschauer gemessen wurden, allerdings wartete man bei den 18- bis 49-Jährigen mit einem ansehnlichen Marktanteil von neun Prozent auf. Eine Woche später gab «Dancing with the Stars» erwartungsgemäß ab:13,36 Millionen Zuschauer und sechs Prozent Marktanteil in der Zielgruppe standen für ABC zu Buche. Von nun an lief die Tanzshow auch gegen NBCs «The Voice», welches «Dancing with the Stars», nicht nur bei den Jüngeren, sondern auch insgesamt schlug, obwohl das Promitanzen gerade bei älteren Semestern beliebt ist.

Am 30. September sank die Sehbeteiligung auf 12,81 Millionen Zuschauer. Auch fünf Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten sind zu wenig für ABC, das einmal mehr unter den «The Voice»-Übertragungen litt (14,15 Millionen Zuseher; 13 Prozent Marktanteil). Leicht aufwärts ging es in der Folgewoche mit 13,04 Millionen Zuschauern und sechs Prozent bei den Jungen, ehe die 12,79 Millionen Menschen eine Woche später den bisherigen Staffeltiefpunkt darstellten. Über sechs Prozent Marktanteil bei den Fernsehenden zwischen 18 und 49 Jahren kam «Dancing with the Stars» nicht hinaus. Die gleiche Quote verbuchte ABC am 21. Oktober bei einer Gesamtzuseherschaft von 13,11 Millionen Zuschauern, als die Tanzshow ABCs nur etwa 300.000 Zuschauer aller Altersgruppen unter dem Publikum von NBCs «The Voice» lag. In der neuesten Ausgabe lag «Dancing with the Stars» schließlich auf Augenhöhe mit der NBC-Gesangsshow. Beide Wettbewerbe erreichten 12,97 Millionen Menschen, allerdings war «The Voice» bei den umworbenen 18- bis 49-Jährigen deutlich erfolgreicher, da nur fünf Prozent dieser Altersgruppe die ABC-Tanzshow verfolgten.

Zu deutlich besseren Werten konnte sich «Dancing with the Stars» zwar nicht aufschwingen, allerdings ist in den vergangenen Wochen ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Bezüglich der Zuschauerzahlen macht Staffel 17 seine Sache trotz einschneidender Änderungen nicht viel besser (bisheriger Durchschnittswert: 13,47 Millionen Zuschauer), dafür war in den vergangenen Wochen eine Verbesserung der Tanzshow im Angesicht der NBC-Konkurrenz erkennbar, womit «Dancing with the Stars» NBCs «The Voice» als erfolgreichste Show beim Gesamtpublikum vielleicht bald wieder ablösen könnte. Zudem müssen aufmerksame Beobachter konstatieren, dass die Konkurrenz am Montagabend im US-Fernsehen deutlich erstarkt ist. Neben dem beliebten «The Voice» machen auch die stark laufenden CBS-Sitcoms «How I Met Your Mother», «2 Broke Girls» und «The Big Bang Theory» (läuft seit einigen Wochen als Wiederholung am CBS-Montag) ABC die Zuschauer abspenstig, während auf FOX «Sleepy Hollow» gut ankommt und derzeit noch vom Neuheits-Bonus profitiert. Die restlichen Ausstrahlungen der 17. Staffel werden ein Gradmesser für die Tanzshow.
30.10.2013 10:30 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/67056