Gewinner 2013: Guido Maria Kretschmer

Durch seine authentische und ehrliche Art schaffte es Guido Maria Kretschmer mit seinem Engagement beim «Supertalent», neben seinen erfolgreichen «Shopping Queen»-Versionen, nach ganz oben.

Zur Person

Der am 11. Mai 1965 in Warendorf bei Münster geborene Guido Maria Kretschmer ist ein deutscher Modedesigner, der auch im Fernsehen mit Formaten wie «Shopping Queen» bei VOX und «Das Supertalent» erfolgreich ist. Mit seinem Label „Guido Maria Couture“ ist die Mode des n Buchautors regelmäßig auf großen Modenschauen vertreten.
Markante Charaktere schaffen es in der Showbranche auch durch ungewöhnliche Wege ins Rampenlicht. So geschehen bei Guido Maria Kretschmer. Der Modedesigner begann seine Karriere noch in den 80er Jahren auf einem Hippiemarkt auf Ibiza. Ein glücklicher Zufall führte Udo Lindenberg an seinem überschaubaren Stand vorbei – heute feiert Kretschmer Erfolge mit seiner Shopping-Serie «Shopping Queen» auf VOX und dessen Ableger, welcher sich der Klamotte Prominenter widmet. Einen noch größeren Schritt Richtung „Gewinner 2013“ stellt aber sein Wechsel auf die große Showbühne dar: Als Jury-Mitglied bei der beliebten Castingshow «Das Supertalent» agiert Kretschmer so abgeklärt und routiniert als hätte er seinen Lebtag nichts anderes gemacht und nicht etwa als ambitionierter Designer ganz unten begonnen.

Noch „ganz unten“ auf Kretschmers Karriereleiter orderte Musiklegende Lindenberg bei Hippie-Stand Besitzer Brokatjacken, was den Modedesigner erstmals in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses rückte. Kurz darauf gründete Kretschmer 1987, nach dem Gewinn einer Ausschreibung, sein Unternehmen „GMK by pepper“ und das Modelabel „Guido Maria Kretschmer Corporate Fashion“. Die Kreation etlicher Formen von Unternehmensbekleidung, unter anderem für die Deutsche Telekom und TUI, ließen ihn zu einem der erfolgreichsten Corporate-Fashion-Designer Europas werden. Nach einer steilen Karriere und seinem Wechsel hin zum Design von Abendgarderobe und Kostümen für Theater und Film, hatte Kretschmar erstmals die Gelegenheit ins Showfach zu schnuppern, als ihm bei Produktionen wie etwa Matthias Schweighöfers Kinokomödie «Rubbeldiekatz» eine Nebenrolle zuteil wurde.

Als er kurz danach das Angebot für das VOX-Format «Shopping Queen» bekam, in der er das Styling der Kandidaten kommentiert und bewertet, wusste er sofort, dass es das ist, was er in Zukunft machen will. „Das habe ich meine ganze Kindheit gemacht, im Kaufhaus gesessen und Frauen beobachtet, die aus der Umkleidekabine kamen und sich im Spiegel betrachtet haben“, sagte Kretschmer in einem Interview mit der FAZ über das Anfang 2012 gestartete Format. Nach Startschwierigkeiten der 15 Uhr-Sendung und häufig deutlichem Verfehlen des Zielgruppen-Schnitts, zahlte sich das Format spätestens ab August 2012 aus. Gegenwärtig schafft es der TV-Fashion-Experte regelmäßig in die Zweistelligkeit. Ab dem 22. April 2012 ging auch eine unregelmäßig laufende Promi-Version mit dem Titel «Promi Shopping Queen» aus den Startlöchern, die es von Beginn an schaffte sich zur besten Sendezeit sonntags gegen stark laufende Spielfilme zu behaupten und den VOX-Mittelwert zielsicher einzuhalten.

Der Aufstieg des Style-Formats, das bei bloßer Beschreibung des Konzepts wohl nur bei wenigen Menschen den Eindruck eines TV-Hits erweckt, liegt zu großen Teilen am Charakter des Guido Maria Kretschmers. Durch seine unverwechselbare Art schafft es Kretschmer den Kandidaten gegenüber stets bestimmt und ehrlich, dabei aber nicht beleidigend zu sein – eine Eigenschaft, die auch als Juror bei einer Talent-Show von großer Wichtigkeit ist. In jüngerer Vergangenheit legte Kretschmer auch in diversen Talk-Shows sein Entertainer-Naturell an den Tag. Besonders hervorzuheben war sein Auftritt bei Markus Lanz, als er die Talk-Runde neben Gästen wie Peter Scholl-Latour überstrahlte und bei Diskussionen über Politik, Literatur oder Geschichte ganz nebenbei durch einen reichen Wissensschatz bestach.

In der seit Ende September laufenden, neuesten Staffel des «Supertalents» fungiert Kretschmer als eine Art Gegenpol zu Dieter Bohlen, der nach den verbalen Ausrutschern des Musik-Titans versucht sanftere Töne gegenüber den Kandidaten anzustimmen und sie freundlich darauf hinweist, dass es für sie keinen Platz in der Show gibt, was große Teile des Publikums im Gegenzug mit Zuneigung gegenüber Kretschmer quittieren. Mit Authentizität und Intellekt tat sich Kretschmer in der aktuellen Staffel wohl am deutlichsten hervor, wobei er Krawall im Gegensatz zu einem Bruce Darnell vermeidet. Auch als Autor ist Kretschmer zuletzt erfolgreich: Sein Stil-Ratgeber „Anziehungskraft – Stil kennt keine Größe“ gelangte sofort nach Veröffentlichung auf Platz drei der Bestsellerliste und erreichte kurz darauf sogar die Spitzenposition.

Seine Laufbahn verdeutlicht die vielen facettenreichen Talente von Guido Maria Kretschmer, dessen Jahr 2013 in jeder Hinsicht einen Riesenerfolg darstellte. Gegen Ende des Jahres hat Kretschmer längst schon den Fuß in der Tür des großen Showgeschäfts und die Chancen stehen gut, dass seine Medienpräsenz noch weiter ansteigt. Schon im Juli 2013 berichtete Quotenmeter.de über RTLs Plänen an einer Primetime-Show mit Kretschmer, zu denen sich der Kölner Marktführer der Zielgruppe zunächst nicht näher äußern wollte. Dabei könnte es sich um eine Show mit dem Titel «The Face» handeln, einer Show die im frühen 2014 in den USA in die zweite Staffel starten soll und sich auf drei Supermodel-Coaches fokussiert, die das „Face“ eines Beauty-Unternehmens finden wollen. Sicher sind zudem neue Folgen von «Shopping Queen».
28.11.2013 11:56 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/67609