Casting-Boom in Deutschland: Die Mode-Show mit Claudia Schiffer wollte im Programm von ProSieben nicht funktionieren.
«Fashion Hero» bei sixx
Recht schwankend präsentierte sich «Fashion Hero» bei sixx – ab Folge sechs liefen dort die Shows in voller Länge, immer sonntags ab kurz vor 15.00 Uhr: Kam Folge sechs auf durchschnittlich 60.000 Zuschauer ab drei Jahren, steigerte sich das Ergebnis beim Halbfinale schon auf recht ansehnliche 100.000. Entsprechend gingen auch die Quoten nach oben: Von 0,5 auf 1,1 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren. Es mag zahlreiche Gründe geben, warum sich «Fashion Hero», ein international laufendes Casting-Format rund um die Modebranche, in Deutschland nicht durchzusetzen wusste. Nach acht Ausgaben, drei davon auf eine Stunde zusammengekürzt, dürfte aber feststehen: Der Münchner Sender ProSieben wird das Format nicht fortsetzen. Vom Start weg lief die Produktion von TresorTV, der Claudia Schiffer ein prominentes Gesicht gab, enttäuschend. Schon Folge eins kam nämlich in der wichtigen Zielgruppe nicht über sehr magere 8,7 Prozent Marktanteil hinaus. Mit 1,24 Millionen Zuschauern ab drei Jahren lief es auch insgesamt alles andere als rosig. Zwischen 20.15 und 22.30 Uhr generierte ProSieben im Gesamtmarkt gerade einmal 4,3 Prozent.
Diesen Wert fuhr das Format auch in der zweiten Woche ein, in der der zweite Schwung an talentierten Designern vorgestellt wurde. Die Gesamtreichweite stieg leicht an, blieb mit 1,28 Millionen aber weiter zu niedrig. Beim jungen Publikum gingen aber einige Zuschauer flöten, sodass die durchschnittliche Quote auf schwache 8,1 Prozent abfiel. Damit war das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht.
Sieben Tage später brachte «Fashion Hero» nicht mehr als 6,7 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen auf die Beine und insgesamt hatte die Show gerade einmal noch 1,10 Millionen Zuschauer. Dass es mit Folge vier wieder auf 1,13 Millionen nach oben ging, war dann schon kein Trostpflaster mehr. Längst war das Format nur noch wegen der starken Verkaufszahlen der beteiligen Stores im Programm – aber selbst denen dürfte die Quote von 7,2 Prozent bei den Jungen nicht gefallen haben.
Den Todesstoß bekam «Fashion Hero» dann am 6. November versetzt, als die fünfte Folge der ersten Staffel nur noch eine Million Menschen in ihren Bann zog. Bei den wichtigen 14- bis 49-Jährigen krachten die Werte auf 5,6 Prozent hinab. ProSieben entschied das Format künftig erst nach 22.00 Uhr zu zeigen und massiv zu kürzen. Die Folgen in voller Länge wurden nur noch bei sixx gezeigt (siehe Infobox). Mit 0,82 und 0,86 Millionen ging es auf neuem Sendeplatz und in der geschnipselten Version noch weiter bergab.
Dafür stiegen die Quoten beim jungen Publikum leicht an, wenngleich die ermittelten 7,5 und 7,0 Prozent weiterhin klar zu wenig sind. Dass in dieser Woche nun das Finale anstand, dürften nur eingefleischte Fans mitbekommen haben: Ab 22.15 Uhr schauten im Schnitt 0,72 Millionen Menschen insgesamt zu, in der wichtigen Zielgruppe sahen 5,3 Prozent, wie der Sieger des Wettbewerbs gekürt wurde - neue Negativrekorde für das Format.
Im Schnitt erreichte die erste Staffel von «Fashion Hero» bei ProSieben 1,07 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und somit schwache 3,8 Prozent des Gesamtmarkts. Beim jungen Publikum blieb die von Steven Gätjen moderierte Sendung mit gerade einmal 7,1 Prozent (0,76 Millionen) weit unterhalb der Erwartungen, die ProSieben an das Projekt gehabt haben dürfte.