RTL II kürzt sein «Nachrichtenjournal» zusammen

Das journalistisch hochwertige Format muss künftig mit weniger Sendezeit auskommen.

Manchmal soll es Zufälle geben, von denen man nur schwer glauben mag, dass es wirklich Zufälle sind. Am Donnerstagmorgen gab der Münchner Privatsender RTL II bekannt, dass das Unternehmen und der langjährige Nachrichtenchef und Chefredakteur Jürgen Ohls getrennte Wege gehen. Seit 1996 stand Ohls in Diensten von RTL II. Und nur wenige Stunden später kommuniziert der Kanal, dass bald deutlich weniger Sendezeit für das journalistisch vergleichsweise hochwertige «Nachrichtenjournal» zur Verfügung stehen wird.

Die Sendung, die in der Nacht auf Montag ohnehin schon recht versteckt läuft, hatte bislang eine Länge von rund einer Stunde. Aber nur noch zwei Folgen werden sich über diese Dauer erstecken. Ab dem 15. Dezember wird das Format nur noch eine halbe Stunde lang dauern und weiterhin zu unterschiedlichen Zeiten beginnen. Von einer Halbierung will man in Grünwald aber nichts wissen. Ein Sendersprecher erklärte Quotenmeter.de, dass netto, also Werbung weggerechnet, 15 Minuten weniger Sendezeit zur Verfügung stehen. Künftig soll das Format nämlich ohne unterbrechende Reklame gezeigt werden.

Die Sendung, die von Christian Ehrig und Peter Bohning moderiert wird, holte zuletzt leicht unterdurchschnittliche Quoten, die allerdings nie im absolut miserablen Bereich lagen. Meist sahen um die sechs Prozent der Umworbenen zu. Laut Senderangaben will man mit dem Format die Top-Themen der abgelaufenen Woche aufgreifen. Schwerpunkt seien innen- und außenpolitische Meldungen, ergänzt durch die großen Ereignisse, die die Menschen in der Woche bewegt haben.
28.11.2013 13:28 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/67633