Biathleten sind weiter spitze

Was war das für eine Aufregung in der vergangenen Woche: Weil sich das ZDF mit dem Rechteinhaber nicht einig wurde, konnte man keine Live-Bilder von Wintersportarten aus Kuusamo zeigen, wo Wettbewerbe im Langlauf, der Nordischen Kombination und dem Skispringen stattfanden. Zu wenig Wintersport im Free-TV gab es jedenfalls auch am zurückliegenden Wochenende nicht, das ZDF berichtete ausführlich und aus Finnland berichtete zudem Eurosport – wenngleich am Samstagmorgen ab 8.30 Uhr die nordische Kombination nicht sonderlich gefragt war: 90.000 Menschen schalteten im Schnitt ein, davon sogar nur 0,01 Millionen 14- bis 49-Jährige. Entsprechend kam Eurosport zwar gesamt auf starke 1,7 Prozent Marktanteil, bei den Werberelevanten kam die Sportsendung aber nicht über 0,6 Prozent Marktanteil hinaus.

Der Quotenstart unter den Wintersportarten war auch diesmal wieder Biathlon. Im Zweiten holte der 10-Kilometer-Sprint der Herren im Schnitt ab kurz nach 15.00 Uhr 2,71 Millionen Zuschauer und starke 20,1 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen standen 9,9 Prozent Marktanteil auf der Uhr. Über Eurosport kamen noch weitere 0,20 Millionen Zuschauer zusammen. Der Sender kann mit 1,5 Prozent Marktanteil insgesamt und genau einem Prozent bei den Jüngeren sehr zufrieden sein.

Das ZDF zeigte am Samstagnachmittag sonst mehrheitlich nur Zusammenfassungen, Rodeln zum Beispiel generierte hier gute 14,1 Prozent bei allen und sechs Prozent beim jungen Publikum. Eurosport zeigte viel Live-Sport: Zum Beispiel exklusiv ab 16.45 Uhr auch das Skispringen aus Kuusamo, das es auf rund 400.000 Zuschauer und wirklich gute 2,5 Prozent Marktanteil breachte. Abends ab 19.55 Uhr lief dann noch der Ski Weltcup aus dem kanadischen Lake Louise: Die Abfahrt der Herren erreichte im Schnitt 210.000 Zuschauer (0,7%). Beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren sahen 0,3 Prozent die Übertragung.

Einen Tick besser sah es dann am Sonntagabend ab 18.50 Uhr aus, als ebenfalls aus Lake Louise der Super G der Herren gezeigt wurde. 0,35 Millionen Menschen sahen zu – Eurosport generierte somit 1,2 Prozent Marktanteil insgesamt und gute 0,8 Prozent beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren. Vormittags war der Biathlon-Weltcup hingegen wieder sehr gefragt. Ab etwa 11.20 Uhr kam das Zweite damit auf tolle 2,65 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und 20,9 Prozent Marktanteil. Eine im Anschluss gezeigte Rodel-Übertragung (ebenfalls Weltcup) hielt dann noch 15,5 Prozent der Zuschauer ab drei beim öffentlich-rechtlichen Sender.

Aber auch abseits der Skigebiete gab es am Wochenende Live-Sport; unter anderem natürlich die Bundesliga beim Pay-TV-Sender Sky. 1,33 Millionen Menschen sahen am Samstagnachmittag die Bundesliga-Konferenz (oder eines der fünf Einzelspiele), was zu 9,4 Prozent Marktanteil insgesamt und 13,6 Prozent bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren führte.

Sport1 hingegen muss sich bald die Frage gefallen lassen, wie viel Konzept wirklich hinter dem neuen Talk «Mittendrin» steckt. Schon häufiger wurde die Gästeauswahl kritisiert. Das ist bei einem Fußballtalk am Sonntagabend, der sich im Gerangel um Gäste nicht nur mit «Sky 90», sondern auch mit den regionalen Magazinen in den Dritten duellieren muss, sicherlich kein einfaches Unterfangen. In dieser Woche saßen Kommentator Hansi Küpper, Dauergast Thomas Berthold und Sport-Bild-Chefreporter Christian Falk in der Runde. Gestartet wurde die Sendung wegen einer zuvor laufenden Basketball-Partie aber wieder 15 Minuten später als eigentlich üblich und bevor die Sendung richtig losging, schob Sport1 erstmal einen langen Werbebreak ein. Die Folge: Das mit so großen Hoffnungen verbundene Wonti-Format enttäuschte einmal mehr mit nur 0,6 Prozent Marktanteil in beiden Gruppen. Rund 140.000 Menschen sahen zu.

Somit blieb man in etwa auf dem Niveau, das zuvor auch die Basketball-Bundesliga hatte. Das Live-Spiel zwischen Oldenburg und Bamberg hatte Sport1 am Sonntagabend ab 20.00 Uhr 0,16 Millionen Zuschauer eingebracht. Mit 0,5 Prozent Marktanteil bei allen und 0,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ließ sich aber kein Blumentopf gewinnen.