Mädel will bei «Mord mit Aussicht» nicht mehr

Weil künftig noch schneller produziert werden muss, hängt Bjarne Mädel die Uniform an den Nagel. Die nächste Staffel ist wohl die letzte.

Wir haben regelmäßig einen enormen Zeitdruck – und der wird immer größer. Von Senderseiten kommt immer eine große Wertschätzung, aber das ist manchmal eben nur eine verbale Wertschätzung. Denn hetzen müssen wir dann ja trotzdem.
Bjarne Mädel
Über ein Thema spricht Bjarne Mädel («Der Tatortreiniger», «Stromberg», «Mord mit Aussicht») derzeit besonders gerne – weil es ihn enorm beschäftigt. Nämlich darüber, dass deutsche Produktionen in immer kürzerer Zeit entstehen müssen. Der Zeitdruck hat nun auch Konsequenzen, denn wie er im Interview mit der SZ erklärte, wird er deshalb seine Rolle in «Mord mit Aussicht» aufgeben. Mädel: „Da loben sie dich und nehmen dir gleichzeitig die Wurst vom Brot.“

Standen bei der zurückliegenden Staffel noch neun Tage pro Folge zur Verfügung, werden es nun nur noch achteinhalb sein. Zu Beginn hatte man sogar zehn Tage Zeit. „Die eigentliche Arbeit eines Schauspielers ist es, kreativ zu sein, aber da kommt man kaum noch zu. Man liefert dann nur noch ab. Deshalb will ich das auch nicht mehr“, sagte er der Zeitung und knüpfte daran an, was er schon bei Quotenmeter.de ausführte (s. Grafik).

Zudem störte sich Mädel an der Programmplanung des Ersten. Der Sender hatte seine Serie zuletzt am Vorabend ausgestrahlt – auf einem 18.50 Uhr-Sendeplatz, wo unter der Woche regelmäßig Schmunzelkrimis laufen. „Ich habe nicht für eine Vorabendserie unterschrieben", meckerte Mädel.
07.01.2014 08:15 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/68308