Positive Unternehmenszahlen und weitere Zukäufe präsentiert das Münchener Unternehmen am Donnerstagmorgen in Unterföhring.
Die ProSiebenSat.1-Gruppe veröffentlichte am Donnerstagmorgen ihre Jahreszahlen für das vergangene Geschäftsjahr. Mit einem Umsatz von 2,605 Milliarden Euro verzeichnete der Medienkonzern einen neuen Rekord. Der Umsatz legte im Gegensatz zum Vorjahr um starke 10,6 Prozent zu. Auch das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen kann sich mit 790,3 Millionen Euro wirklich sehen lassen. Bei diesem Ergebnis wuchs das Unternehmen dennoch nicht so stark wie beim Umsatz. Dessen ungeachtet können die Verantwortlichen um Thomas Ebeling mit dem Wachstum von 6,1 Prozent sehr zufrieden sein. Der bereinigte Jahresüberschuss lag schlussendlich bei 379,7 Millionen Euro, hier legte man um knapp sieben Prozent zu.
Ebenso befand sich die ProSieben-Aktie im Aufschwung. Binnen eines Jahres stieg der Kurs von 21,30 auf 36,00 Euro an, im Sommer 2013 wurde sogar eine Dividende von 5,65 Euro ausgezahlt. Für diese Entwicklung ist Vorstandsvorsitzender Thomas Ebeling verantwortlich, der den Konzern seit einigen Jahren lenkt. Diese Entwicklung ist insofern erstaunlich, da die Finanzinvestoren Permira und KKR kürzlich noch Millionen von Aktienanteilen an der Börse verkauften.
"2013 war ein sehr erfolgreiches Jahr für ProSiebenSat.1 - in finanzieller und strategischer Hinsicht: Wir haben einen neuen Umsatz- und Ergebnisrekord aufgestellt, zwei Free-TV-Sender gegründet, unsere führende Position im Zuschauer- und Werbemarkt ausgebaut und unsere Distributionserlöse weiter gesteigert", so Ebeling. Weiter erläutert er: "Unsere Digital & Adjacent-Sparte ist mit einem Umsatzplus von 45 Prozent stark gewachsen. ProSiebenSat.1 ist operativ und strategisch voll auf Kurs. Wir haben uns bis 2018 ein neues Wachstumsziel gesetzt. Im Vergleich zu 2012 wollen wir eine Milliarde Euro zusätzlichen Umsatz erwirtschaften. ProSiebenSat.1 ist eines der größten unabhängigen Medienunternehmen Europas und hat attraktive Inhalte und Plattformen, um Millionen Menschen zu erreichen. Die Kombination von beidem bietet uns Chancen, über die kaum ein anderes Unternehmen verfügt. Damit sind wir hervorragend aufgestellt, um die Wachstumsgeschichte der ProSiebenSat.1 Group fortzuschreiben."
Mit einem externen Umsatz von 1,998 Milliarden Euro im Sektor "Deutsches Fernsehen" baute man die Werbeerlöse um 3,7 Prozent aus. Damit kommen immer noch die meisten Einnahmen aus dem Fernsehbereich, dieser Umstand soll allerdings in den nächsten Jahren geändert werden. Erfreulich sei unterdessen auch die Anzahl der HD-Abonnenten, die sich um 51 Prozent auf 4,2 Millionen Haushalte verbessert habe. Im TV-Bereich blieb das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen mit 678,6 Millionen Euro nahezu stabil.
483,7 Millionen Euro betrug der Umsatz bei "Digital & Adjacent", damit wurde ein Plus von 44,5 Prozent verzeichnet. Im Bereich Digital Entertainment wurde der Zukauf des Games-Publishers Aeria Games Europe getätigt, sodass ProSiebenSat.1 weiterhin mit Internetspielen seinen Umsatz antreiben kann. Die Community wächst durch den Erwerb des Unternehmens von 27 auf 77 Millionen Spiele, die Lizenzen steigen von 19 auf 39 Stück. Die Firmen sollen zum neuen Unternehmen SevenGames fusionieren. Um weitere maxdome-Kunden zu bekommen, hat ProSiebenSat.1 außerdem einen Vertrag mit der Telekom für Entertain abgeschlossen.
Beim "Digital Commerce" wurden ebenso weitere Zukäufe getätigt, in deren Folge sich die ProSieben Travel GmbH gründet. Darüber hinaus sind Plattformen für Fashion und Home & Living geplant. Bei Live-Entertainment und Musik steigerte man die Verkauften Tonträger um 60 Prozent auf 3,5 Millionen Stück. Insofern ist es wenig überraschend, dass der Umsatz von 84,9 auf 105,4 Millionen Euro steigt.
Red Arrow, der Rechte- und Produktionsarm des Unternehmens, legte von 95,4 auf 123,8 Millionen Euro zu. Hier wurde der Zukauf des US-Unternehmens Half Yard verkündet, dieses Studio soll zu den führenden US-Produktionsunternehmen gehören. Des Weiteren verkaufte man «The Taste» unter anderem an ABC und für Netflix drehte man den Piloten «Bosch».
Die Unternehmensschulden wurden in den vergangenen Jahren unter anderem durch Verkäufe der ausländischen Fernseh- und Radiosender stark zurückgefahren. Inzwischen leiht man sich noch 1,446 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es noch 1,780 Milliarden Euro. Der Free Cashflow legte um knapp 80 Millionen auf 330,1 Millionen Euro zu.