Während Jenkes Drogen-Selbsttest n-tv zu einem Talk-Special animierte, ging «Beckmann» auch mit dem Bundespräsidenten unter. Ansonsten prägten erneut Putin und die Ukraine das Bild.
Parteien-Ranking
- SPD: 4 (27%)
- Union: 3 (20%)
- Linke: 3 (20%)
- FDP: 3 (20%)
- Grüne: 2 (13%)
Zu Rate gezogen wurden die relevanten Talkshows von Das Erste, ZDF, n-tv und N24 zwischen dem 16. und 20. März.
Nachdem Uli Hoeneß in der vergangenen Woche noch in zahlreichen Talk-Formate zur Sprache kam, ebbt der Hype allmählich doch immer mehr ab. Einzig die populärste Sendung der Bundesrepublik widmete sich am Sonntagabend noch einmal spezifisch diesem Thema. Mit Erfolg: Durchschnittlich 5,42 Millionen Menschen sahen
«Günther Jauch», dies entsprach am Sonntagabend ab 21:45 Uhr fantastischen 18,8 Prozent aller sowie guten 7,7 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauer. Eine Woche zuvor lief es mit der Thematik jedoch angesichts von 20,8 und 11,5 Prozent bei 5,83 Millionen nochmal deutlich stärker. Am Mittwochabend gegen 22:50 Uhr nahm sich
«Anne Will» einer ähnlichen Thematik an, stellte allerdings die eher allgemeine Frage in den Raum, ob Steuerhinterzieher härter belangt werden sollen. Mit 1,63 Millionen Interessenten gingen hier jedoch eher mäßige 10,7 Prozent insgesamt und 5,2 Prozent bei den Jüngeren einher.
Deutlich stärker im Zentrum des Interesses standen derweil wieder Russland und die Ukraine, die gleich in drei öffentlich-rechtlichen Talkformaten zur Sprache kamen. Schon am Montag überzeugte
«Hart aber fair» angesichts von ordentlichen 12,3 Prozent Marktanteil bei einer Reichweite von 3,60 Millionen, wenngleich Frank Plasberg die tollen 13,7 Prozent bei 4,19 Millionen aus dem zuvor gezeigten Hoeneß-Talk verfehlte. Die zweitbesten Zahlen seit Mitte Oktober ließen die Programmverantwortlichen darüber gewiss hinwegkommen. Schwerer wogen hier schon die wieder einmal enttäuschenden 3,8 Prozent bei nur 0,44 Millionen jungen Menschen.
Einen Tag später konnte hier
«Menschen bei Maischberger» angesichts von 6,0 Prozent deutlich mehr überzeugen. Insgesamt wurden ebenfalls ordentliche 12,2 Prozent erreicht. Allerdings zeigte man sie Sendung erst nach 22:50 Uhr, weshalb diese Marktanteile mit einer Zuschauerzahl von gerade einmal 1,72 Millionen einhergingen.
«Maybrit Illner» schließlich kam am Donnerstag auf 2,81 Millionen und tolle 14,0 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit nur 5,1 Prozent bei 0,42 Millionen hingegen mau. Damit wurden die schwächsten Werte im März eingefahren, nachdem zuletzt allerdings auch grandiose 15,0 und 20,0 Prozent bei Allen und starke 6,9 und 7,4 Prozent bei den Jungen zu Buche standen.
Als sehr gute Entscheidung stellte sich für n-tv heraus, die beiden prägenden Themen Putin und Hoeneß schlicht zu kombinieren und von den ungewohnt prominenten Gästen Rainer Brüderle (FDP) und Oskar Lafontaine (Linke) klare Worte zu erwarten. Des klaren Zuspruchs der deutschen TV-Zuschauer konnte sich Moderator Heiner Bremer sicher sein, immerhin 0,18 Millionen Menschen sahen am Dienstag um 17:10 Uhr seine Sendung. Dies ging einher mit ungewohnt starken 1,3 Prozent aller Zuschauer, in der werberelevanten Zielgruppe führten 0,06 Millionen sogar zu 1,4 Prozent Marktanteil. Normalerweise krebst der Sender aktuell bei nur rund einem Prozent herum.
Generell konnte man mit seinem Talk-Aufgebot sehr zufrieden sein, denn auch der Spezial-Talk
«Wie gefährlich ist Kiffen wirklich?» wusste am Dienstagabend zu überzeugen. Ab 22:10 Uhr sahen 0,24 Millionen Menschen zu, was guten 1,1 Prozent aller Zuschauer entsprach. Damit nahm man Bezug auf die tags zuvor bei RTL ausgestrahlte Sendung
«Das Jenke-Experiment», in der sich Reporter Jenke von Wilmsdorff einem Drogen-Selbsttest unterzog. Die Wiederholung der Sendung kam zuvor auf eher mäßig 0,8 Prozent bei ebenfalls 0,24 Millionen Fernsehenden. Die in der Daytime präsentierten Specials unter dem Titel «Gefährliche Süchte» verbuchten bestenfalls 1,3 Prozent des Gesamtpublikums.
Einen vermeintlichen Coup legte auch die
«Beckmann»-Redaktion hin, denn ihr gelang es, Bundespräsident Joachim Gauck für ein Einzelgespräch zu gewinnen. Dieses lief am Donnerstag ab 22:45 Uhr im Ersten, kam jedoch nicht über mickrige 6,1 Prozent bei 0,90 Millionen Fernsehenden hinaus. Damit legte Reinhold Beckmann das drittschwächste Ergebnis des Kalenderjahres hin, nachdem vor Wochenfrist vergleichsweise gute 8,2 Prozent erzielt wurden. Bei den Jüngeren lief es mit 0,21 Millionen sowie 3,3 Prozent ebenfalls wieder unterirdisch, doch erst vor zwei Wochen legte man mit 0,18 Millionen und 3,2 Prozent ein noch tristeres Ergebnis hin.
Zum Schluss noch ein Blick auf
«Markus Lanz», der in dieser Woche stets erst deutlich nach 23 Uhr auf Sendung gehen durfte. Am schwächsten lief es am Dienstag mit nur 0,96 Millionen sowie 10,5 Prozent, bevor der Fußballtalk am Mittwoch auf solide 1,06 Millionen und 12,7 Prozent gelangte. Am besten schnitt jedoch überraschenderweise die letzte Folge der Woche mit 1,73 Millionen und 15,3 Prozent ab. Etwas anders sah es bei den 14- bis 49-Jährigen aus, wo am Dienstag und Donnerstag nur maue 4,5 und 5,9 Prozent möglich waren, am Mittwoch nach der Champions League allerdings sehr gute 8,2 Prozent bei 0,31 Millionen. Die tollen 17,0 bis 19,5 Prozent aller sowie 8,3 bis 10,0 Prozent der 14- bis 49-jährigen Fernsehenden der Vorwoche verfehlte Lanz jedoch sehr deutlich.