Constantin Medien AG muss schwachen Jahresabschluss melden

Die wirtschaftliche Entwicklung sei unter den ursprünglichen Erwartungen gelegen, heißt es seitens des Unternehmens. Das Aus von Liga total! kostete das Unternehmen richtig Geld.

Kernzahlen

  • Umsatz 458,3 Mio Euro - somit 12% unter dem Vorjahreswert
  • Jahresergebnis nach Steuern: -6,1 Mio Euro (2012 noch +12,5 Mio Euro)
  • SPORT1+ mit 1,8 Mio Abonnenten (dazukommen noch Sky Abonnenten)
  • Segment Sport in 2013: -2,8 Mio Euro
  • Segment Film in 2013: +4,7 Mio Euro
  • Segment Sport und Event Marketing: +14,2 Mio Euro
  • Segement Übrige Geschäftsaktivitäten: +2,9 Mio Euro
Am Donnerstagvormittag hat die Constantin Medien AG ihren Jahresabschluss für 2013 vorgelegt und damit die Erwartungen der Analysten erfüllt: Er fiel alles andere als überzeugend aus. Rund 458 Millionen Euro Umsatz wurden erwirtschaftet, das sind etwa zwölf Prozent weniger als im Jahr zuvor. Man blieb aber über der Herbst-Prognose (ging mit einer Gewinnwarnung einher), die von 450 Millionen Euro sprach. Nach Steuern hat der Konzern im Jahr 2013 ein Minus von 6,1 Millionen Euro verbucht.

Ins Minus gerutscht ist unter anderem das Sport-Segment, hierzu zählen alle Sport1-Angebote, zum Teil auch noch Plazamedia (inzwischen von Sky gekauft). Mit einem Umsatz von 147,4 Millionen Euro stand man um neun Prozent schlechter da als noch vor einem Jahr. Die Sport-Sparte allein machte ein Minus von 2,8 Millionen Euro. Der TV-Sender Sport1 steht dabei derzeit besser da als noch 2012 – die Marktanteile stiegen. In Sachen Werbebuchungen konnte sich das aber noch nicht niederschlagen.

Schwer getroffen wurde die Constantin Medien AG auch durch die Einstellung des Produkts Liga total!. Für Telekoms Plattform Entertain stellte man bis Mai 2013 die Bundesliga-Sendungen her – inzwischen speist Entertain das Sky-Produkt ein. Somit fehlten Constantin Medien im zweiten Halbjahr rund zehn Millionen Euro Umsatz. Die Produktion von Bundesliga bei Bild machte das Aus von Liga total! demnach nicht wett.

Auch im Segment Film blieb der Konzern unter den Erwartungen – und das trotz des Mega-Erfolgs «Fuck Ju Göhte». Die Komödie von Bora Dagtekin war der dritterfolgreichste deutsche Kinostreifen seit der Wiedervereinigung. Heißt: Ohne diesem Mega-Hit sähe die Bilanz noch schlechter aus. Insgesamt lag der Umsatz des Segments Film mit 268,3 Mio. Euro um 8,5 Prozent unter Vorjahr. Die geringeren Erlöse und überplanmäßigen Herausbringungskosten führten zum Rückgang des Segmentergebnisses von 8,8 auf 4,7 Millionen Euro.

Bernhard Burgener, Vorstandsvorsitzender, sagt: „Strategisch hingegen haben wir vor allem im Segment Sport große Fortschritte erzielt, um von den Chancen der Digitalisierung in den kommenden Jahren zu profitieren. So sind im Sportgeschäft jetzt alle Kräfte auf eine breite multimediale Präsenz der Marke Sport1 ausgerichtet. Des Weiteren eröffnet die wachsende Fragmentierung der Programme im Digitalzeitalter unserem Filmsegment neue Absatzkanäle, die wir nutzen wollen.“ Für 2014 rechnet der Konzern mit stabilen Umsätzen – diese sollen sich zwischen 420 und 460 Millionen Euro bewegen. Der Ausblick könne aber nur gehalten werden, wenn der vollständige Verkauf von Plazamedia an Sky vollzogen werden dürfe und der Bezahlsender auch 25,1 Prozent an Constantins Sportsparte übernehmen könne.
27.03.2014 10:18 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/69806