Sowohl eine Konzert-Übertragung der Fantastischen Vier als auch die Fortsetzung von «Playlist» gingen komplett am Geschmack des Publikums vorbei. Das Musikmagazin lag nur noch soeben im messbaren Bereich.
Man kann vor dem Tele 5 der vergangenen Monate und Jahre nur den Hut ziehen, denn wie bei kaum einem anderen kleinen Sender bemühen sich die Programmverantwortlichen hier um Vielfalt und Mut. Eines der besten Beispiele dafür ist das Musikmagazin
«Playlist», das mit seiner ersten Staffel noch am Vorabend zu sehen war und viel Kritikerlob erntete. Die zweite Staffel startete nun mit Paula Lambert statt Bettina Rust am späten Samstagabend - allerdings auch sehr unglücklich ab 23:20 Uhr in direkter Konkurrenz zum Kampf von Wladimir Klitschko. Entsprechend waren die gerade einmal 0,02 Millionen Zuschauer und 0,1 Prozent Marktanteil zwar ohne jede Frage inakzeptabel, doch von einem Erfolg war auf diesem Sendeplatz ohnehin nicht auszugehen. Bei den werberelevanten Zuschauern wurden ebenfalls vernichtende 0,2 Prozent erzielt.
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Schwach lief im Vorfeld auch
«On Stage», in dessen Rahmen das Konzert
Heimspiel von den Fantastischen Vier übertragen wurden. Die musikalischen Ergüsse der populären Hip-Hop-Formation lockten allerdings ab 21:25 Uhr nur 0,08 Millionen vor die Fernsehgeräte, was miesen 0,3 Prozent Marktanteil entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen war man mit 0,5 Prozent bei 0,05 Millionen zwar klar stärker unterwegs als das Folgeprogramm, von soliden Werten war man allerdings noch immer weit entfernt.
Aus Sicht der Einschaltquoten offenbarte sich letztlich also wieder einmal, dass Kreativität und Mut nicht zwangsläufig vom deutschen Fernseh-Publikum goutiert werden. Dem Senderschnitt, der im März zuletzt bei 0,8 Prozent aller und 0,9 Prozent der werberelevanten Konsumenten lag, war man meilenweit unterlegen.