«How I Met Your Dad» findet nun doch nicht bei CBS statt, «The Big Bang Theory» läuft wegen Football-Übertragungen montags und der dienstags leitet «NCIS» wieder ins neue Spin-Off ein.
Upfronts 2014: CBS
- Das "heißeste Eisen": Mit «Battle Creek» schuf «Breaking Bad»-Macher Vince Gilligan ein Ermittler-Drama, das später in der Saison bei CBS für Furore sorgen könnte. Josh Duhamel und Dean Winters spielen zwie gegensätzliche Ermittler - eine konzeptionelle Mixtur, die jüngst bei «True Detective» auf HBO für einen Hype sorgte.
- Die Überraschung: Viele gingen davon aus, dass das «How I Met Your Mother»-Spinoff «How I Met Your Dad» mit Greta Gerwig im CBS-Programm schon gesetzt sei. Letztendlich entschieden sich die CBS-Verantwortlichen jedoch gegen eine Serienbestellung trotz einer treuen und großen Fanbase des Serien-Vorbilds.
- Bestellte Piloten (Drama): 9
- Davon übernommen: 6
- Bestellte Piloten (Comedy): 9
- Davon übernommen: 2
- Rang (18-49): 3
- Rang (ab 2): 1
Die vergangene Saison wird CBS nicht in allzu guter Erinnerung behalten. „The Eye“ gab in jüngerer Vergangenheit seine Spitzenposition bei den 18- bis 49-Jährigen ab und liegt in dieser Altersgruppe nur noch vor ABC und The CW. Nichtsdestotrotz rangiert CBS in Sachen Gesamtpublikum noch immer meilenweit vor der Konkurrenz, auch wenn insgesamt ebenfalls deutliche Verluste zu Buche standen. Das meistgesehene aller Networks nimmt diesen Zuschauerrückgang durchaus ernst, das zeigt sich an den abgesetzten Formaten, denen CBS nicht mehr viel Spielraum einräumte: Zündeten die Newcomer nicht gleich, waren sie der Absetzung geweiht.
Dass sich CBS von «Hostages» und «Intelligence» verabschieden würde, war inoffiziell schon Wochen vor den Upfronts vielen klar, auch wenn letzteres Format innerhalb des Senders noch einmal für Diskussionen sorgte. Überraschender mutet das Ende von «Friends with Better Lives» an, dass erst kürzlich im Anschluss an das endende «How I Met Your Mother» anlief und auch ohne dieses starke Lead-In Konstanz bot – eventuell findet das Schmunzelformat bald anderswo statt. Auch dem gerade erst gestarteten «Bad Teacher» wurde das schwindende Zuschauerinteresse in den Episoden zwei und drei zum Verhängnis, wodurch CBS die Comedy nun ungewöhnlich schnell fallen ließ. Von «The Crazy Ones» mit Robin Williams trennte sich „The Eye“ ebenfalls – die erste Staffel riss trotz der Hollywoodgröße keine Bäume aus. Die vergangene Saison markierte mit drei Formaten den ersten größeren Vorstoß in Sachen Single-Camera-Comedies seit langer Zeit, sowohl «The Crazy Ones» als auch «We are Men» und «Bad Teacher» haben jedoch keine Zukunft. Von den acht Neuankömmlingen bei CBS im Zuge der vergangenen Upfronts, hielten sich also lediglich «The Millers» und «Mom», doch auch hier hinken beide Serien noch den Ansprüchen hinterher.
Ein Auge zu drückte CBS dafür bei «The Mentalist», das trotz der stark gesunkenen Zuschauerzahlen weiterhin ein Teil von CBS bleibt. Trotzdem musste die Crime-Serie um Patrick Jane lange zittern – ein Warnschuss von CBS, damit sich die Serie nun endlich wieder aufrafft. Wer soll es also neben den gestandenen Formaten wie «Criminal Minds», «Navy CIS» sowie dessen kalifornischem Ableger oder auch «Hawaii Five-0» in Zukunft richten? Zum einen Spin-Offs dieser gestandenen Formate: Mit «NCIS: New Orleans» und «CSI: Cyber» reihen sich wenig überraschend gleich zwei Serien dieses Typus ins CBS-Programm ein, womit CBS kaum Risiko eingeht. Im Zuge des neuen Spin-Offs fährt CBS also die gleiche Strategie, die auch «NCIS: L.A.» groß machte und zwar, dass das Original «NCIS: New Orleans» als Lead-In aufbauen soll – der Newcomer folgt ab 21 Uhr auf das Vorbild. CBS reduziert ab der neuen TV-Saison seine Comedy-Schiene ähnlich wie NBC und FOX im Gegensatz zu den letzjährigen Upfronts zwar stark, als sechs neue Serien geordert wurden, mit «The McCarthys» und «The Odd Couple» sind aber auch dieses Jahr immerhin zwei Neuankömmlinge mit von der Partie.
Auch die beliebten Donnerstags-Football-Übertragungen gehören ab dieser Saison zum Portfolio von CBS. Doch nicht etwa weil der CBS-Donnerstag so schlecht dastand, sondern nur um der Konkurrenz zuvorzukommen, die CBS mit Football theoretisch die Herrschaft am US-Donnerstag hätte streitig machen können. «The Big Bang Theory» belustigte von diesem Tag aus bisher stets die Massen, die Nerds weichen stattdessen im Zuge der Sportübertragungen auf den Montag aus und nehmen dort den 20 Uhr-Slot ein, auf dem in der Vergangenheit «How I Met Your Mother» für Quote sorgte. Ab Ende Oktober wandern die Nerds zurück auf den Donnerstag und montags eröffnet «2 Broke Girls» den Abend, um 20.30 Uhr zeigt CBS die neuen Folgen von «Mom». Mit dem neuen Drama «Scorpion» ab 21 Uhr und «NCIS: Los Angeles» ab 22 Uhr ist der Montag vor 22 Uhr nicht mehr ein reiner Comedy-Tag. «NCIS: L.A» wechselt damit auf den problematischen Time-Slot am Montag, an dem sich schon namhafte CBS-Serien wie «Hawaii Five-0» an ABCs «Castle» die Zähne ausbissen.
Nachdem sich «Thursday Night Football» ab dem 23. Oktober wieder in eine Pause begibt, vertreten die CBS-Comedies wie «The Big Bang Theory» und der Neustart «The McCarthys» (ab 21.30 Uhr) den US-Sport. Dank dem Football beherbergen diese Saison bestimmte Slots keine Wiederholungen und bieten so nur frische Ware, gab Les Moonves im Zuge der Programmpräsentation zu Protokoll. Sonntags debütiert «CSI: Cyber» jeweils ab 22 Uhr, allerdings erst nachdem Ende des neuesten Durchlaufs des originalen «CSI: Crime Scene Investigation», das zunächst auf diesem Sendeplatz beheimatet ist. Auch «Madam Secretary» zählt an diesem Abend ab 20 Uhr zu den Serienneustarts. In die Röhre schaut unterdessen überraschenderweise der «How I Met Your Mother»-Ableger «How I Met Your Dad», den CBS nicht übernahm (siehe Info-Box).
Neu: «Battle Creek», «CSI: Cyber», «Madam Secretary», «The McCarthys», «NCIS: New Orleans», «The Odd Couple», «Scorpion» und «Stalker».
Verlängert: «2 Broke Girls», «The Amazing Race», «The Big Bang Theory», «Blue Bloods», «Criminal Minds», «CSI», «Elementary», «The Good Wife», «Hawaii Five-0», «Mom», «Mike & Molly», «The Mentalist», «The Millers», «NCIS», «NCIS: Los Angeles», «Person of Interest», «Two and a half Men», «Survivor» und «Undercover Boss».
Abgesetzt: «Bad Teacher», «Friends with Better Lives», «The Crazy Ones», «How I Met Your Mother», «We are Men», «Hostages», «Intelligence».
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Ausführliche Beschreibungen zu allen neuen Produktionen.
Dramen
«NCIS: New Orleans»
Vergangenes Jahr lehnte CBS noch den Entwurf für eine dritte «NCIS»-Serie ab, bei diesen Upfronts hingegen gab es grünes Licht für das nächste Spin-Off der Erfolgsserie. Im Gegensatz zum zuletzt entwickelten und letztlich abgelehnten «NCIS»-Ableger, der von einem quer durch die USA reisenden Team handeln sollte, hat die neue «NCIS»-Produktion mit New Orleans einen festen Schauplatz. Laut Senderangaben werden die Mentalität und Musik der Hauptstadt des Jazz und Swing einen wichtigen Einfluss auf die Stimmung der Serie haben, trotzdem sollen primär die Hauptfiguren die Storys vorantreiben. Diese werden von Scott Bakula, Lucas Black und CCH Pounder verkörpert. CBS Television Studios produziert.
«Madam Secretary»
Im Mittelpunkt dieses Politdramas steht die taffe US-Außenministerin und Ex-CIA-Agentin Elizabeth McCord (gespielt von «Bad Boys»-Nebendarstellerin Tea Leoni), die im steten Kampf zwischen ihrem diplomatisch einflussreichen Berufs- und ihrem außerordentlich verworrenen Familienleben steht. In weiteren Rollen sind Tim Daly als Elizabeths Ehemann zu sehen sowie Bebe Neuwirth als Stabschefin Nadine Tolliver. Die Gemeinschaftsproduktion von CBS Television Studios und Revelations Entertainment konnte darüber hinaus Erich Bergen, Geoffrey Arend, Patina Miller, Evan Roe sowie Katherine Herzer für das Ensemble gewinnen.
«Stalker»
Mit «Stirb langsam 4.0»-Schurkin Maggie Q gewann CBS für die Hauptrolle dieser Thrillerserie eine namhafte Schauspielerin. Diese wird gemeinsam mit Dylan McDermott in der Rolle des Ermittlerduos Beth Davis & Jack Larsen auftreten, das sich darauf spezialisiert hat, Stalking-Vorfällen nachzugehen und für das LAPD zu entscheiden, welche davon harmlos sind und bei welchen ein Einsatz unvermeidlich ist. Erdacht wurde das Format von Kevin Williamson, dem Schöpfer der «Scream»-Saga und des Formats «The Following». Williamson ist auch als ausführender Produzent an der Serie beteiligt, für die Victor Rasuk und Mariana Klaveno als weitere feste Ensemblemitglieder verpflichtet wurden. Warner Bros. Television produziert via Outerbanks Entertainment.
«Scorpion»
Frei nach der wahren Geschichte von Walter O'Brien, CEO von Scorpion Computer Services, handelt diese Dramaserie von einem Netzwerk aus Hochbegabten, die sich als letzte Bastion gegen die Tücken der Moderne verstehen. Elyes Gabel («Game of Thrones») übernimmt in dieser Serie die Hauptrolle des engagierten Genies, das unter anderem makelbehaftete Casino-Überwachungssysteme ausbessert und gegen Drohnen-Kriege vorgeht, gleichwohl große Defizite in alltäglichen Aufgaben sozialer Interaktionen hat. Für weitere Rollen in der Produktion von Alex Kurtzmans und Roberto Orcis Firma K/O Paper Products wurden Eddie Kaye Thomas, Katherine McPhee, Robert Patrick, Jadyn Wong und Ari Stidham gewonnen. Justin Lin («Fast Five») inszenierte die Pilotfolge und ist als ausführender Produzent an Bord.
«Battle Creek»
Josh Duhamel und Dean Winters agieren in diesem Kriminaldrama als zwei komplett gegensätzlich tickende Polizeibeamten. Trotz unterschiedlicher Ansichten in Sachen Justiz und Verhalten im Einsatz respektieren sie einander und kämpfen mit einer Prise Humor gegen die Straßenkriminalität in der wirtschaftlich gebeutelten Stadt Battle Creek. Janet McTeer, Kal Penn, Edward Fordham und Aubrey Dollar sind ebenfalls Teil des Casts. «Breaking Bad»-Schöpfer Vince Gilligan und David Shore sowie Mark Johnson und Bryan Singer dienen als ausführende Produzenten dieser Gemeinschaftsarbeit von Sony Pictures Television und CBS Television Studios.
«CSI: Cyber»
Die «CSI»-Marke ist nicht unterzukriegen. Die ausführenden Produzenten Jerry Bruckheimer und Jonathan Littman präsentieren mit diesem CBS-Television-Studios-Projekt ein Crime-Drama über eine FBI-Sondereinheit, die sich auf digitale Vergehen mit weitreichenden Auswirkungen auf die reale Welt spezialisiert hat. In der Hauptrolle ist Patricia Arquette zu sehen. Studioangaben zu Folge schlägt das Format einen dunkleren Tonfall an als die bisherigen «CSI»-Serien.
Comedys
«The Odd Couple»
«Friends»-Star Matthew Perry bringt mit dieser Sitcom einen Klassiker des US-Fernsehens zurück. 1970 bis 1975 erzählte die halbstündige Serie «The Odd Couple» (in Deutschland: «Männerwirtschaft») von zwei frisch geschiedenen Männern, die sich trotz ihrer entgegengesetzten Lebenseinstellungen und Persönlichkeiten ein Apartment in Manhattan teilen. In der Neuauflage der auf einem Bühnenstück basierenden Sitcom spielt Perry den chaotischen Oscar Madison, Thomas Lennon («Reno 911!») spielt derweil den gesitteten Felix Unger. CBS Television verwirklicht das Projekt gemeinsam mit Timberman-Beverly und The Tannenbaum Co..
«The McCarthy's»
2013 noch als Single-Camera-Comedy entwickelt, wandelte sich dieses Format mittlerweile zu einer Multikamera-Sitcom über eine irisch-katholische Familie im Herzen Bostons, die eine große Leidenschaft hat: Die große Welt des Sports. Der eng zusammenhängende, launige Clan gerät aber in Aufruhr, als ein Familienmitglied bekannt gibt, ausziehen zu wollen. Der Abtrünnige wird von Tyler Ritter gespielt, Sohn der Comedylegende John Ritter. Neben Ritter, dessen Figur homosexuell ist und in sexuellen Fragen von seiner Familie volle Unterstützung erfährt, sind Joey McIntyre, Jack McGee und Laurei Metcalf in tragenden Rollen zu sehen. Olive Bridge, Sony Pictures Television und CBS Television Studios bringen das Format gemeinsam auf die Mattscheiben.