Nachdem der Sender klassische Soap-Stoffe zuletzt reihenweise beendete, kehrt mit «Jane the Virgin» ein solcher zurück ins Programm. Dieser wirkt zwischen zahlreichen Heldenformaten vom Schlage «Arrow» aber ein bisschen wie ein Fremdkörper.
Upfronts 2014: The CW
- Das "heißeste Eisen": Nachdem «Arrow» eine absolut sichere Bank für The CW ist, dürfte niemandem Bange sein, was die Werte vom neuen «The Flash» angeht. Greg Berlanti, Andrew Kreisberg und David Nutter werden schon wissen, wie sie die DC-Comic-Reihe so für das TV adaptieren, dass am Ende genügend Menschen zuschauen. Nummer-sicher-Fernsehen ist vielleicht genau das, was The CW jetzt in dieser Phase braucht.
- Die Überraschung: Das neue «Jane the Virgin» - an sich schon Überraschung genug - soll Schützenhilfe von «The Originals» bekommen. Dafür muss das thematisch sicherlich nähere «Hart of Dixie» eine längere Pause in Kauf nehmen. Daran sieht man, dass Programmplanung in Amerika anders funktioniert. Lieber einen Neuling an einen großen Hit geklebt, als wirklich auf Inhalte geachtet.
- Bestellte Piloten (Drama): 6
- Davon übernommen: 4
- Bestellte Piloten (Comedy): 0
- Davon übernommen: 0
- Rang (18-49): 5
- Rang (ab 2): 5
Mark Pedowitz darf in diesen Tagen mit zufriedener Miene eine Bilanz seines Senders The CW ziehen. Wusste in den letzten Wochen seiner Vorgängerin Dawn Ostroff nicht genau, ob es den Kanal überhaupt noch lange als fünftes großes Network geben wird, stellt sich diese Frage nun nicht mehr. „Es ist ein anderes CW als wir es noch vor einigen Jahren waren“, verkündete der Senderchef mit der erfolgreichsten TV-Saison seit drei Jahren im Rücken. Pedowitz hat steigende Quoten vor allem einer Öffnung hin zu neuen Genres zu verdanken. War The CW noch vor drei Jahren hauptsächlich für seichte Teen-Soaps wie «One Tree Hill» oder «90210» bekannt, so finden sich solche Programmfarben inzwischen kaum mehr im Programm. Stattdessen setzt Pedowitz eher auf eine Schiene, die man zunächst vorsichtig mit «Vampire Diaries» begonnen hat – und nun gar noch ausbaut. Gerne darf es etwas dunkler und mystisch sein – gerne aber auch abenteuerlich.
Diese Farben werden The CW auch in der kommenden Saison dominieren, wie am Donnerstagvormittag bei der Präsentation in New York bekannt wurde. Aber nicht nur das: Mit
«Jane the Virgin» wagt man sich wieder an einen Stoff, der etwas zurückführt zu dem, was The CW früher ausmachte. Schon als die Bestellung vor einigen Tagen bekannt wurde, herrschte daher Verwunderung in zahlreichen US-Medien. Die neue Primetime-Serie rund um eine 17-Jährige beruht auf einer Telenovela aus Venezuela, die im Mutterland irre erfolgreich ist, die letztlich aber nur sehr soapig umgesetzt werden kann.
Der Freshman wirkt deshalb irgendwie wie ein Fremdkörper in einem sonst recht homogen wirkenden Line-Up von The CW. Nachdem man sich von Alt-Lasten wie «Carrie Diaries» und Co. befreit hat, paart man die neue Soap nun am Montagabend mit dem erfolgreichen «Vampire Diaries»-Ableger
«The Originals», der nicht selten auf drei Prozent bei den Umworbenen kommt. Das passt inhaltlich zwar nicht, ist aber zumindest eine erstklassige Startrampe. Für «Jane, the Virgin» muss
«Hart of Dixie» den Slot räumen. Die Serie von Josh Schwartz pausiert länger – aktuell steht noch kein Rückkehrdatum für die Sendung fest.
Dienstags stößt der «Arrow»-Ableger
«The Flash» ins Programm und wird mit dem Dauerbrenner
«Supernatural» gepaart. Am Mittwoch gibt es keine Veränderungen; hier setzt The CW weiterhin auf «Arrow» und das noch recht frische «The 100». Donnerstags bleibt «The Vampire Diaries» Anker im CW-Programm, leitet dann nun in das historische «Reign» über.
Am Freitagabend soll die Impro-Comedy
«Whose Line is it Anyway?» die nächste Runde von «America’s Next Topmodel» anschieben. Ebenfalls neu im Line-Up von The CW wird die Zombie-Serie
«iZombie» und
«The Messengers» sein, die ebenfalls einen Platz zur Midseason bekommen werden, wie das zuletzt schwächelnde «Beauty and the Beast».
Neu: «The Flash», «The Messengers», «Jane the Virgin» und «iZombie».
Verlängert: «America's Next Top Model», «Arrow», «Reign», «Supernatural», «The Originals», «The Vampire Diaries», «The 100», «Beauty & The Beast» und «Hart of Dixie».
Abgesetzt: «The Carrie Diaries», «Nikita», «Star-Crossed» und «The Tomorrow People».
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Dramen
«The Flash»
Nach «Arrow» bedient sich The CW neuem Stoff aus dem DC-Universum: Barry Allen (Grant Gustin) wird Opfer eines eigenartigen Unfalls, der ihm die Fähigkeit verleiht sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit fortzubewegen. Der gewiefte CSI-Ermittler wird vom Blitz eines Partikelbeschleunigers getroffen und fällt zunächst in ein Koma. Monate später erwacht er mit seiner Superkraft wieder, die es ihm ermöglicht sich ungesehen durch Central City zu bewegen. Zu Allens Entsetzen war er jedoch nicht die einzige Person, die vom Unfall betroffen war – und nicht jeder nutzt seine Superkraft, um Gutes zu tun. Auch die mysteriösen Umstände zum Tod seiner Mutter sowie das Schicksal seines Vaters, der fälschlich für den Mord verurteilt wurde, umtreiben Allen immer noch. Neben Greg Berlanti begleiten Geoff Johns, Andrew Kreisberg und David Nutter das Projekt als ausführende Produzenten.
«iZombie»
Auch bei zweiten Series-Pickup handelt es sich um eine Adaption eines DC Comics. Darin übernimmt eine zum Zombie gewordene Medizinstudentin (Rose McIver) einen Job in der Gerichtsmedizin, um sich Zugang zu Gehirnen zu verschaffen, die sie verspeisen muss, um ihre menschliche Form zu erhalten. Mit jedem gegessenen Hirn übernimmt Liv Moore allerdings auch die Erinnerungen der dazugehörigen Leiche. Im weiteren Verlauf unterstützt sie Detective Clive Babinaux (Malcolm Goodwin) bei der Aufklärung von Mordfällen, um die Stimmen in ihrem Kopf zum Schweigen zu bringen. Wie «The Flash» stammt «iZombie» auch von Warner Bros. Television, Diane Ruggiero, Rob Thomas, Dan Etheridge und Danielle Stokdyk fungieren als Executive Producer.
«Jane the Virgin»
Die Drama-Serie ist eine Adaption einer beliebten venezolanischen Telenovela. Jennie Snyder Urman zeichnet für das Projekt über die 23-jährige und äußerst religiöse und Telenovela-verrückte Jane (Gina Rodriguez) verantwortlich, eine Lehrerin in spe, die noch Jungfrau ist. Eine Reihe von überraschenden und unvorhersehbaren Ereignissen bei einer Routine-Untersuchung ihres Frauenarztes befruchtet die hart arbeitende junge Frau künstlich. Dabei hatte sie gerade in Michael (Brett Dier) einen ebenso geduldigen und perfekten Verlobten gefunden. Der Samen stammt von Rafael, der das Hotel besitzt, in dem Jane jobbt. Die ungewöhnliche Geschichte sorgte im Vorfeld der Upfronts bereits für Stirnrunzeln. Jorge Granier, Gary Pearl und Ben Silverman stehen als Executive Producer hinter dem Projekt.
«The Messengers»
Neben «Jane The Virgin» produzieren die CBS Television Studios auch dieses Fantasy/Space-Drama, das Basil Iwanyk («The Clash of the Titans») und Kollegen kreierten. Darin landet ein mysteriöses Objekt auf der Erde. Der Aufprall tötet eine Gruppe von Personen (Sofia Black-D’Elia, Joel Courtney u.m.), die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Doch daraufhin erwachen sie, um zu erfahren, dass sie eine für drohende Apokalypse verhindern müssen mit neuerlichen Kräften wie übermenschlicher Stärke und die Gabe andere Menschen magisch zu heilen. Die Schreibarbeit steuerte «Teen Wolf»- Autor Eoghan O‘ Donnell bei.