Das Endspiel der Champions League veranlasste die Sender zu einer recht inspirationslosen Ansammlung an Wiederholungen und mittelprächtigen Spielfilmen. Wer kam dabei unter die Räder, welche Konzepte gingen auf?
Da das Finale der Champions League in diesem Jahr ohne deutsche Beteiligung stattfand, fielen die Werte für das Zweite Deutsche Fernsehen vergleichsweise unspektakulär aus. Mit 7,44 Millionen Menschen war das Stadtderby zwischen Real und Atletico Madrid nichtsdestotrotz ein beachtlicher Zuschauererfolg, der Marktanteil bezifferte sich ab 20:45 Uhr auf weit überdurchschnittliche 28,4 Prozent. Auch bei den jungen Zuschauern war das Endspiel mit 25,9 Prozent bei 2,46 Millionen Fußball-Fans die meistgesehene Ausstrahlung am Abend. Die Vorberichte kamen ab 20:25 Uhr auf immerhin 21,4 und 19,6 Prozent bei einer Reichweite von 4,54 Millionen.
Das meistgesehene Konkurrenzangebot kam vom öffentlich-rechtlichen Mitbewerber, Das Erste zeigte zur besten Sendezeit eine alte Ausgabe der Krimi-Reihe
«Mordkommission Istanbul». Die im vergangenen Jahr produzierte Folge «Rettet Tarlabasi» lockte 4,18 Millionen Menschen vor die Geräte, was sehr guten 16,1 Prozent aller und mäßigen 5,5 Prozent der jüngeren Konsumenten entsprach. Da konnte RTL mit einer weiteren Präsentation von
«Mario Barth live!» nicht mithalten, dessen bereits drei Jahre zurückliegender Auftritt im Berliner Olympiastadion kam mit 2,14 Millionen und immerhin 8,2 Prozent aber dennoch recht ordentlich weg. In der besonders wichtigen werberelebanten Zielgruppe kämpfte man sich dank 13,2 Prozent bei 1,17 Millionen auf Rang zwei hinter dem ZDF.
Auch die Programmverantwortlichen von ProSieben konnten auf einen Abend ohne größeren Schaden zurückblicken, denn die Zweitverwertung der
«Galileo Big Pictures»-Ausgabe «Freunde und Feinde» hatte auf 1,37 Millionen Zuschauer sowie einen Marktanteil von 5,4 Prozent zu verweisen. Beim Zielpublikum lag man angesichts von 10,0 Prozent bei 0,91 Millionen zwar unterhalb des Senderschnitts, konnte ein Debakel allerdings verhindern. Auch Sat.1 konnte mit dem Science-Fiction-Thriller
«Deep Impact» zufrieden sein, der schlechte 6,6 Prozent aller, gleichzeitig aber sehr gute 10,5 Prozent der werberelevanten Konsumenten bei 1,74 Millionen Fernsehenden einfuhr. Ab 22:40 Uhr lief es für
«Mission: Impossible III» angesichts von 7,2 und 10,6 Prozent minimal besser, die Sehbeteiligung fiel jedoch aufgrund der weitaus unprominenteren Sendezeit auf 1,11 Millionen.
Wie gewohnt mit zwei
«Navy CIS»-Ausgaben war kabel eins unterwegs, die allerdings mit nur 3,2 und 3,4 Prozent aller Konsumenten ab drei Jahren sowie 4,3 bzw. 4,6 Prozent bei jenen zwischen 14 und 49 Jahren schwach abschnitten. Die Zuschauerzahlen lagen bei überschaubaren 0,80 und 0,94 Millionen. RTL II kam mit seinem Bollywood-Streifen
«In guten wie in schweren Tagen» ebenfalls auf keinen grünen Zweig und verbuchte bei 0,64 Millionen Filmfreunden nur 2,6 Prozent. In der besonders stark umworbenen Zielgruppe standen 5,1 Prozent bei 0,45 Millionen auf dem Papier. Die Liebeskomödie
«Vielleicht, vielleicht auch nicht» hatte bei VOX kaum bessere Karten: Nur 0,82 Millionen verfolgten die Ausstrahlung des sechs Jahre alten Films, was schwachen 3,1 Prozent entsprach. Bei den Jüngeren kamen 5,8 Prozent bei 0,52 Millionen zustande.