ARD und ZDF: Rückzug aus Donezk

Aufgrund der zunehmend unsicheren Lage ziehen ARD und ZDF ihre Korrespondenten aus der ostukrainischen Stadt ab.

Wir ziehen unser Team aus Sicherheitsgründen ab. Durch die Kämpfe um den Flughafen und am Bahnhof ist eine sichere Evakuierung sonst nicht mehr jederzeit möglich. Diesen Risiken können und wollen wir unsere Kolleginnen und Kollegen nicht aussetzen.
WDR-Chefredakteurin Sonia Mikich
Die politische Stimmung in der Ukraine ist noch immer weit davon entfernt, sich zu beruhigen. Das Auswärtige Amt warnte daher kürzlich, dass Medienvertreter in der ostukrainischen Stadt Donezk stärker denn je Gefahr laufen würden, von Separatisten festgenommen oder entführt zu werden. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF zogen aus dieser Warnung sofort Konsequenz und zogen ihre verbliebenen Journalisten aus Donzek ab. Wie die Sender bekannt gegeben haben, wird dennoch weiterhin aus der Ukraine berichtet.

So sind die ARD-Korrespondentin Golineh Atai und ihre Kollegin vom ZDF, Katrin Eigendorf, vorerst im 270 Kilometer westlich von Donzek liegenden Dnepropetrovsk stationiert. Vier weitere Journalisten melden sich ab sofort aus Kiew: Anne Gellinek und Bernhard Lichte vom ZDF und Anne Birgit Virnich vom ARD-Fernsehen sowie Jan Pallokat vom ARD-Hörfunk.

ZDF-Chefredakteur Peter Frey kommentiert den Umzug der Reporter an andere Orte in der Ukraine: „Es ist für uns sehr wichtig, mit unseren Reportern vor Ort zu sein, um uns ein direktes Bild der Lage zu machen. Doch im Zweifel gilt: Sicherheit geht vor.“
28.05.2014 09:19 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/70983