Der Vertrag gilt unabhängig vom Austragungsort. Eine Formulierung in einer Medienmitteilung lässt die Vermutung offen, dass man aber interessiert ist, einige Rechte ins Bezahlfernsehen zu sublizensieren.
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Wie gewohnt werden ARD und ZDF sowohl von den WM-Spielen als auch über die politische, kulturelle und gesellschaftliche Situation intensiv berichten.
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Ulrich Wilhelm, der seitens der ARD für Sportrechte federführende Intendant des BR:
Erstmals seit 1998 findet in diesem Jahr eine Fußball-Weltmeisterschaft statt, die nicht im deutschen Bezahlfernsehen ausgestrahlt wird. Premiere/Sky übertrug die Turniere 2002, 2006 und 2010 parallel zum Free-TV, entschied sich aus okönomischer Vernunft diesmal aber gegen eine Produktion des FIFA-World Cups. Das ist ärgerlich für die Sportrechteagentur von ARD und ZDF, SportA, die über den Verkauf der Pay-TV-Rechte gerne ein paar Kröten eingenommen hätte.
Am Montag gaben ARD und ZDF nun bekannt, sich die Übertragungsrechte an der WM 2022 gesichert zu haben. Die Rechte für 2018 (Russland) hatten die beiden Sender schon. Der neue Vertrag gilt unabhängig vom Austragungsland – nachwievor ist ja nicht ganz klar, ob die Weltmeisterschaft wirklich in Katar gespielt wird. In einer Mitteilung heißt es: „Mit dem Rechteerwerb ist sichergestellt, dass alle wichtigen Spiele der FIFA WM live im frei empfangbaren Fernsehen übertragen werden. Hierüber haben sich die FIFA und SportA, die Sportrechte-Agentur von ARD und ZDF, verständigt.“
Dies legt die Vermutung nahe, dass SportA großes Interesse hat, weitere Partner, insbesondere aus dem Pay-Bereich an Bord zu holen. In England haben sich derweil die BBC und ITV die Rechte gesichert. ZDF-Intendant Thomas Bellut zum Deal: "Nach Brasilien können die Zuschauer in Deutschland auch die nächsten beiden Turniere im frei empfangbaren TV und in der gewohnten hohen Qualität der Berichterstattung erleben." Wie viel ARD und ZDF für die Rechte zahlen, wollen sie nicht verraten.